Guten Abend,
und schon im voraus vielen Dank für die Zeit die Sie sich nehmen!
Meine Tochter ist jetzt etwas über 6 Monate alt und wurde immer voll gestillt. Da sie natürlich noch nicht wirklich große Mengen isst koche ich selbst. Ich frage mich allerdings wie oft soll ich bei ihr abwechseln? Sie findet Brei gar nicht so doll. Die ersten Löffel isst sie sehr gerne und ist aber auch schnell fertig. Und welche Gemüsesorten eignen sich zum mischen mit Kartoffeln? Pastinaken, Karotten, Kürbis? Süßkartoffeln mit Karotten hab ich heute probiert, das war natürlich lecker.
Nochmals danke für Ihre Antwort,
Lisa mit Celine
von
Celibe88
am 13.12.2016, 18:03
Antwort auf:
Wieviel Abwechslung
Hallo Celibe88
dass dein Baby keine sehr großen Mengen Brei isst, bzw ihre Mahlzeiten jeweils schnell beendet, ist nicht weiter schlimm. Dass deine Tochter Brei isst, das ist auf jeden Fall wunderbar, Da du sie auch nach Bedarf stillst, wird sie bestens versorgt.
Mache so weiter wie bisher und wechsle die Breisorten ab, wenn du den Eindruck hast, dass sie gut und gerne isst, wenn der Brei Abwechslung bringt.
Stillbabys haben häufig eine ganz eigene Beikostbiografie. Da die Mumimenge bzw die aufgenommene Kalorienmenge pro Stillmahlzeit variabel sein kann, gestaltet sich die Beikost häufig anders als bei mit Säuglingsmilch ernährten Babys.
Manche Stillbabys akzeptieren Brei nicht auf die erwartete und gewünschte Weise und andere Stillbabys würden gar gerne mehr Beikost bekommen und essen genüsslich große Mengen.
Während bei Babys, die nicht gestillt werden die B(r)eikost eher wichtig für die optimale Närhstoffversorgung ist, ist das Ziel beim Stillbaby eher "nur", dass man dem Babys zusätzlich zum Stillen Essen/Brei und insgesamt neue Esseindrücke, neuen Geschmack, Aromen gibt, damit sie sich damit auseinandersetzen.
Der individuelle Weg zur Beikost, d.h. zu einer erweiterten Kostpalette kann bei jedem Baby anders verlaufen.
Gut und wichtig ist bei nach Bedarf gestillten Babys zunächst vor allem das Anbieten von Beikost, bspw durch Brei oder Fingerfood und ggf Familienkost.
Beikost, d.h. mehr zu essen als nur Milch, ist im Gesamten betrachtet ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Und darum ist Beikost aus vielen Gründen wichtig - es geht auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, das Loslassen von Mama etc.
Du siehst, es ist alles in Ordnung so.
Kann deine Tochter schon selbständig im Hochstuhl gut sitzen?
Wenn ja, kannst du es mit babygerechtem Fingerfood probieren.
Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze in einem Topf mit etwas Wasser einfach sehr weich.
Fertig ist das Fingerfood.
Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse (Kartoffel oder Obst) gut mit der Faust umschliessen und festhalten. Die Kleinsten lutschen das Stückchen vorsichtig ab und erspüren und erschmecken das "Ding".
Mehr dazu hier:
http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=43719&suche1=schneide+aus&seite=1
Vielleicht kann sich dein Baby dafür mehr begeistern als für Brei? Geht auch gut als Erweiterung zur B(r)eikost und du kannst auf diese Weise noch viel mehr Abwechlsung bieten.
Grüße
Birgit S.
von
Birgit Neumann
am 15.12.2016
Antwort auf:
Wieviel Abwechslung
Vielen herzlichem Dank für die sehr ausführliche Antwort! Sie hilft mir sehr, da ich dieses Verhalten von meinem Sohn überhaupt nicht kenne und mich dies sehr verunsichert hat. Aber es ist wie sie sagen: er war ein Flaschenkind, ich konnte ihn nicht lange stillen.
Eine schöne Weihnachtszeit und liebe Grüße
von
Celibe88
am 15.12.2016, 15:59