Hallo!
Mein Sohn ist 4 1/2 Jahre alt. Bis er so 2 1/2 Jahre alt war, hat er mit Begeisterung alles, aber auch wirklich alles gegessen. Dann wurde er nach und nach immer wählerisch. Aktuell ist es so, das er nicht einmal mehr Tomaten- oder Bolognesesoße zu den Nudeln toleriert. Alle anderen Soßen werden schon seit längerem abgelehnt. Auch Reis und Kartoffeln pur sind ok, aber wehe, wenn Soße dran ist. Ansonsten ißt er noch Fischstäbchen und Paprika und Gurke als Fingerfood. Er liebt Brot mit Wurst (am Liebsten Salami) und genau 3 Sorten Käse (Hartkäse in Scheiben). Gemüse geht gar nicht. Süßes mag er natürlich auch (auch wenn er nur selten danach fragt und nie quengelt, wenn er dann nichts bekommt) und zum Glück liebt er ganz viel verschiedenes Obst. Ich bin echt am verzweifeln, was ich ihm kochen soll am WE. Unter der Woche ist er in der Kita, da dann auch meistens nur die "trockenen" Beilagen. Fleisch mag er auch nicht. Mittlerweile koche ich oft Gerichte, die ich mag und er soll nur ein bisschen probieren. Wenn er es dann nicht mag, muss er natürlich auch nicht mehr essen. Allerdings schmeckt ihm nie etwas davon und er tut schon so als müsse er würgen, weil er es soooo eckelhaft findet.
Wenn es ihm nicht schmeckt, ißt er dann übrigens einfach überhaupt nichts. Hält (mit etwas Obst) dann auch bis abends ohne zu jammern durch. Er ist 110cm groß und wiegt knapp 18 kg.
Was kann ich tun, um ihm Essen wieder schmackhaft zu machen? Ich versuche schon, das immer gelassen zu sehen und er darf dann auch vom Tisch aufstehen, wenn er nichts ißt (sonst würde er auch nur rumzappeln und Quatsch machen). Aber innerlich ärgere ich mich doch sehr, vor allem, wenn ich länger in der Küche stand und eben einiges an Arbeit ins Essen investiert habe.
Danke schon mal für ein paar Ideen...
LG
von
Ellie80
am 22.07.2017, 19:35
Antwort auf:
Was kochen?
Hallo Ellie80
hast du von den Tipps im unten stehenden Posting etwas für euch verwerten können und Anregungen gefunden?
Mein Tipp für dich:
Mache eure Wochenendmahlzeiten zum Fest für alle Sinne. Auf das Essverhalten deines Sohnes in der KiTa hast du keinen Einfluss. Zu Hause kannst du deinen Sohn in die gewünschte Bahn lenken und mit den richtigen Tools das Mittagessen fröhlich und einladend gestalten, um bei dir und deinem Sohn wieder Esslust statt Essfrust zu erzeugen.
Das Mittagessen sollte es am Wochenende am besten immer nach Plan, zu einer festgelegten Uhrzeit geben. Zu dieser Uhrzeit solltet ihr alle hungrig, aber nicht zu hungrig sein. Nehmt euch Zeit, um die Mahlzeiten gemeinsam zuzubereiten. Übergib deinem Sohn eine Aufgabe, die er gut erledigen kann. Es würde reichen, wenn er bspw den Salat in die Schüssel legt, oder Möhren schneidet. Je nach dem, wie es euch Freude bereitet, könntest du ihn auch kreativ in die Essenzubereitung einbinden und ihm die Aufgabe geben, dass er den Tisch schön richtet, bspw ein Bild malt - als Motiv: eine Zutat des heutigen Gerichtes.
Dein Sohn könnte Motive aus Gemüse ausstechen oder einzelne Zutaten dekorativ auf Tellern anrichten.
Bspw so:
http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?forum=kochen-fuer-kinder
http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=1&forum=kochen-fuer-kinder&bild=4#start
Das Ganze hat den Zweck, dass er das Essen wertschätzen lernt und Appetit bekommt, Neugier geweckt wird. Der spielerische Umgang mit Essen schafft Berührungsängste aus dem Weg, öffnet den Weg für Neues, Auf diese Weise kann dein Kleiner neue Lieblingsspeisen entdecken
Das Mithelfen dient auch als sinnliche und sensorische Vorbereitung für den Essgenuß, wobei die Überleitung zu Tisch, in ruhiger und langsam überleitender Weise geschehen kann, dein Kind nicht ad hoc aus seinem Spiel gerissen wird.
Plane für die eigentliche Mahlzeit, bei der alle bei Tisch sitzen, ca mind. 10-15 min ein, gerne länger. In dieser Kernzeit sollte auch dein Sohn bei Tisch sitzen, auch bei Nichtgefallen der angebotenen Speisen. Das Sitzen bei Tisch ermöglicht deinem Kind, dass er doch Appetit bekommt und vielleicht das ein oder andere mit isst.
Hier kannst du dafür sorgen, dass es eine Auswahl gibt und sich dein Kleiner aus einem leckeren Angebot bedienen kann. Es ist wichtig, dass dein Kind sieht, was auf dem Tisch steht. Immer und immer wieder. So kann sich dein Kind bereits visuell an Neues gewöhnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er diese bekannten Speisen irgendwann mitessen wird, ist damit stark erhöht.
Denn nur übers Probieren können neue Esserfahrungen gesammelt werden und neue Dinge akzeptiert werden. Doch überfordere ihn damit nicht. Biete Anreize bei leckeren Speisen zuzugreifen.
Gib deinem Kind vertraute Speisen und erweitere spielerisch das Angebot. Kinder müssen bis zu 10 mal etwas probieren, bevor sie es wirklich gut akzeptieren. Zum Probieren genügen oft schon minimale Mengen. Und ausspucken sollte erlaubt sein. Ein einziger Bissen reicht für den Anfang oft schon aus. Frage nicht, ob es schmeckt, Frage differenzierter nach. Frage nach seiner Meinung, ob er findet, dass es zu salzig/süß/fad, würzig ist.
Ermuntere dein Kind dazu auch mal außerhalb vom Esstisch zu probieren. So klappt das Nachfragen meist sehr gut. Lass ihn direkt vom Topf naschen. Das Probieren aus dem Topf ist abgkoppelt vom Erlebnis des Probierens bei Tisch. Es ist entspannter und weniger an Erwartungen deinerseits geknüpft. Das merkt dein Kind deutlich und kann hier viel unbefangener reagieren.
Über Spiele und Tricks funktioniert das Probieren meist sehr gut. Erklärungen,
Du solltest auf jeden Fall klare Regeln aufstellen. Damit lernen Kinder i.d.R. schnell umzugehen. Überleg dir, welche hilfreich sein könnten.
Vorschlag Nr 1:
lege eine Uhrzeit fest und haltet auch daran.
Beim Essen bleiben alle sitzen. Für den Anfang könntet ihr zunächst 5-7 Minuten vereinbaren. Du wirst sehen, wenn ihr euch alle erst einmal an das Neue gewöhnt habt, werden die Mahlzeiten automatisch zum liebgewonnen Tagesritual, bei dem es langfristig keiner mehr eilig hat, aufzustehen....
Biete ein umfassendes Nahrungsangebot, aus dem dein Kind wählen kann.
Extrawürste sollten nach Möglichkeit nur ganz selten gegeben werden, aber eine Auswahl bei Tisch ermöglicht es jedem, sein Wunschmenü zusammenzustellen. Da können Reste vom Vortag erlaubt sein, Brot oder Nudeln oder Salatgurke statt grünem Salat. Zum gewohnten Gurkensalat darfst du jedes Mal ( - zu Dekartionszwecken offiziell, zum Probieren animieren inoffiziiell) ein kleines Blättchen grünen Salat legen.
Die Kontinuität dabei, kann irgendwann eine Veränderung bewirken - zuvor weniger beliebtes wird plötzlich zur Lieblingsspeise.
Kinder fordern uns Eltern immer wieder. Um dabei die Oberhand zu behalten, hilft es, Regeln aufzustellen. Damit lernt auch dein Kind bald gut umzugehen.
Oder hat sich evtl doch schon ein kleiner Machtkampf entwickelt? Denn je mehr dein Kind verweigert und dadurch Aufmerksamkeit auf sich zieht, desto größer ist der Nutzen für dein Kind - nicht nur zu Hause, sondern auch in der KiTA.
Besonders wichtig wäre deshalb zunächst, dass du für dich einmal klärst, wie du die Situation für euch beide entlastend verändern könntest. Wie könnten Änderungen beim Essen aussehen und wie könntest du diese herbei führen? Es gibt immer Dinge, die Kinder nicht gerne mögen. Das war schon immer so, auch zu Großmutters Zeiten.
Mach dir weniger Sorgen, dann wird das wieder. Ohne Druck und Zwang schmeckt alles besser.
Nicht alle Kinder mögen alle Obst-und Gemüsesorten gerne essen. Manche essen gar nichts und manche haben zwei bis drei Lieblingssorten. Andere Kinder mögen Fleisch nicht so gerne essen und wieder andere verabscheuen Milchprodukte. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind.
Jedes Kind is(s)t unterschiedlich. Manche Kinder essen gern und viel und einfach alles bis auf wenige Ausnahmen. Manche Kinder essen wenig und sind dabei oft noch sehr mäkelige Esser.
Das wichtigste Element ist zunächst einmal einfach die Tatsache, dass ein Kind überhaupt isst :-)
Das klingt zunächst zwar sehr banal und ist dennoch die erste Vorraussetzung. Die ist bei euch erfüllt :-)
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 25.07.2017
Antwort auf:
Was kochen?
Oh, entschuldige! Habe gerade gesehen, das eine sehr ähnlich Frage gerade erst gestellt wurden... Wer lesen kann, ...
von
Ellie80
am 22.07.2017, 19:37