Frage: Was darf probiert werden?

Hallo, mein Sohn, 18 Wochen (zwei Wochen über Termin geboren, also schon ziemlich weit) hat seit 10 Tagen die ersten Löffel Beikost. Möhre und Pastinake. Möhre und Kartoffel gemischt hat er sofort wieder ausgespuckt. Wir hatten Stillprobleme, und wollten es daher einfach mal ausprobieren. Erstaunlicher Weise ist seit dem ersten Löffel Gemüse das Stillen selbst wieder total toll. Er isst ja noch nicht wirklich, immer so vier bis fünf Löffelchen. Aber es macht ihm Spaß. Daher würden wir, auch ohne das Ziel, dass er ernsthaft eine Beikost Mahlzeit isst, gerne weiter machen. Also eher Probier- und Erfahrungskost satt Beikost. Was darf er denn alles schon probieren? Heute morgen hat er zermatschte Banane von meinem Finger gefleckt und war sehr begeistert. Ich habe es dann aufgehört, weil Banane ja so süß ist. Aber er hatte sichtlich Spaß dabei. Was kann ich ihm für die nächsten Wochen denn noch an "Erlebnissen" bieten, becorber so richtig anfängt, Brei zu essen? LG, lily

von lily77 am 19.05.2017, 21:26



Antwort auf: Was darf probiert werden?

Hallo lily77 du müsstest hier auf dein Gefühl hören. Offizielle Empfehlungen gibt es hierzu nicht direkt. Dein Baby ist noch sehr jung und sollte entweder ausschließlich gestillt werden oder neben Mumi (oder Säuglingsmilch) fein pürierte Beikost bekommen. Die Beikost sollte möglichst basically zubereitet sein und keinerlei Zusätze wie Salz o.ä. enthalten. Wichtig ist hier auf jeden Fall, dass dein Baby die Nahrung gut schlucken kann. Ab dem 7. Lm, wenn das Immun-und Verdauungssystem besser ausgereift ist, eignen sich solche Erfahrungen, wie du sie mit deinem Baby bereits gemacht hast noch viel besser.. Dein Baby kann dann neue Geschmackswelten erleben, indem es kleine Mengen neuer Kost isst. Neben pürierten Breien oder gemuster Banane, könnte dein Baby, wenn er selbständig im Hochstuhl sitzen kann (ab 6./.7.Lm +/-), auch bereits Fingerfood essen - wenn er daran Spaß hat. Zusammenfassung: Ideal wäre hier der Beginn ab etwa 7. Lm. Dein Baby muss schon gut selbständig im Hochstuhl sitzen können. Dein Baby muss greifen können und die Hand selbständig zum Mund führen. Das sog. " baby-led-weaning" ist eine Methode, die die Beikosteinführung bei nach Bedarf gestillten Babys sanft und langsam einleitet. Der Sinn ist das Fördern der Selbständigkeit. Es entsteht eine Eigendynamik, die im individuellen Prozess für den Verlauf nicht vorhersehbar ist. BLW ermöglicht dem Baby einen eher spielerischen Zugang zu fester Nahrung. Es ermöglicht eine ganzheitliche Vorgehensweise durch Berühren und Betasten der Lebensmittel. Dies geschieht mit den Händen und dem Mund. Babys können bei dieser Art der Beikost in ihrem Tempo lernen und die Menge der Beikost komplett frei bestimmen. Es gibt keine Angaben über idealerweise zuzuführende Mengen, sondern konkrete Empfehlungen zur Beschaffenheit und/oder Zubereitungsweisen der angebotenen Lebensmittel. BLW geeignete Lebensmittel sollten weich und salzfrei sein. BLW-geeignete Speisen sollten, vor allem am Anfang, sehr basically sein: Gekochte Gemüsesticks, gekochte Kartoffel, ggf weiches (rohes) Obst. Babys erste Fingerkost sollte aus weich gedünsteten Obst/Kartoffel/Gemüsestücken bestehen. So kann dein Baby das Essen auf - wörtlich genommen - eigene Faust erkunden. Zubereitung babygerechte Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze in einem Topf mit etwas Wasser einfach sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse (Kartoffel oder Obst) gut mit der Faust umschliessen und festhalten. Die Kleinsten lutschen das Stückchen vorsichtig ab und erspüren und erschmecken das "Ding". Beikost, d.h. mehr zu essen als nur Milch, ist im Gesamten betrachtet ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Und darum ist Beikost aus vielen Gründen wichtig - nicht nur zum Sattwerden. Es geht auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, das Loslassen von Mama etc., Wichtig ist und bleibt vorerst, dass dein Kind ausreichend Gelegenheiten erhält, um neues Essen kennen zu lernen. Auch wenn es nur Minimengen sind. Beim Gefüttert-werden sitzt das Baby meist im Hochstuhl - ist das bei euch auch so? Sitzt dein Baby gegenüber von dir ? Dann iss auch du selbst, denn dein Sohn imitiert dein Verhalten. Machst du den Mund auf, tut es auch dein Baby. Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 21.05.2017