Frage: Umstellung Gläschen zu fester Mahlzeit

Hallo, meine Tochter ist nun 9 1/2 Monate und bekommt zum Frühstück feste Nahrung. Mittags einen Gemüse (-Fleisch)brei Nachmittags ein Gläschen mit Obst und Abends einen Getreidebrei mit ein klein wenig Obst. Ich möchte langsam anfangen ihr immer mehr festere Nahrung anzubieten und dachte ich ersetze ab und zu den Obstbrei Nachmittags und gebe Banane o.ä weiches Obst. Ich bin mir nun so unsicher wieviel sie davon dann essen darf/sollte. Im Gläschen sind ja 190 gr. Bedeutet das, ich könnte ihr anstatt dessen auch eine ganze Banane geben. Ist vom Gewicht her ähnlich. Das kommt mir bloß so viel vor? Vielen Dank schon mal für die Antworten und liebe Grüße :)

von Stefanie12 am 10.09.2017, 13:41



Antwort auf: Umstellung Gläschen zu fester Mahlzeit

Hallo Stefanie12 es ist jetzt die Zeit für die Familienkost gekommen und du kannst diese immer mehr und immer häufiger in euren Essalltag integrieren. Beobachte dein Baby und mache ihr verschiedene Essensangebote durch Speisen, die sie im Idealfall selbständig isst. Du kannst Banane und andere gut kau- und schluckbare Obstsorten anbieten, aber auch Brot, Nudeln und komplette Familienspeisen. Wenn deine Kleine gerne Brot isst, kannst du morgens und abends Brotstückchen geben. Zum Mittagsbrei kannst du Gemüse-Kartoffelstückchen anbieten und nachmittags alles Mögliche, was euch gefällt. Es geht in dieser Altersphase jetzt ganz besonders darum, dass dein Baby Nahrung mit allen Sinnen erleben kann. Dass sie selbständig essen darf, und das bevorzugt mit den Fingern. Deine Tochter kann neue Aromen schmecken und neue Konsistenzen der Nahrung erfühlen. Das geht gut mit den Händen und mit dem Mund. Wähle weiche, mit dem Gaumen zerdrückbare Speisen wie Kartoffelstücke, Gemüsestücke, Obststücke, kleine Nudeln, weiche Kekse... Zerkleinere die Nahrung grob vorher, falls erforderlich so dass sie diese problemfrei schlucken kann. Die Kleinsten verfügen noch nicht über Mahlzähne mit denen sie härtere und festere Stückchen fein kauen oder zermahlen können. Ihnen bleiben nur die Vorderzähnchen zum Abbeißen. Gekaut wird mit den (zahnlosen) Zahnleisten, sie kauen mit dem Zahnfleisch. Mit dem Gaumen leicht zerdrückbare Speisen oder kleine Stückchen sind gut geeignet. !!!! Harte, ganze Nüsse, Nußstückchen, Kerne, Saaten, Gummibärchen, Bonbons und andere ähnlich für Kleinkinder ungeeignete Speisen solltest du noch auf gar keinen Fall geben !!!! Aber der Rest, wie bspw Brötchen, Kartoffeln, Gemüse, Fleisch, erste weiche Familienkost, Babykekse etc, Nudeln, Obst ist eigentlich kein Problem. Diese Speisen lösen sich im Speichel auf und können von den Kleinsten mit den Kauleisten vorher gut bearbeitet werden. Mit Beginn des 10. Lm (bei manchen Babys schon früher bei manchen erst später) beginnt eine neue Ära. Euer Baby wird zum Kleinkind und entwickelt (meist ist das nach einem Wachstumsschub deutlich erkennbar) neue Fähigkeiten, die auch die Nahrungsaufnahme betreffen. Und jetzt sind auch die motorischen Fähigkeiten i.d.R. soweit gut entwickelt, dass ganz gezieltes Greifen und Kauen möglich. Babys beobachten ihre Mitwelt bei Tisch ganz genau und wollen imitieren. Diese Phase gilt es auszunutzen. Lass dein Kind darum immer und immer wieder kleine Mengen bei euch probieren. Dein Kind kann lustige Erfahrungen sammeln und neue Lebensmittel kennen-und lieben lernen. Sie kann sich mit kleinen Probiermengen einfach und langsam an neue Aromen und Konsistenzen gewöhnen, ohne überfordert zu werden. Das Kennen lernen und die Gewöhnung an neue Familienspeisen funktioniert i.A. so: Kinder untersuchen die neuen Dinge i.d.R. zuerst mit den Händen, dann erst mit dem Mund. Manches wird in den Mund genommen und nach kurzen Kaubewegungen geschluckt und manches aber durchaus wieder ausgespuckt. Es geschieht alles nur soweit, wie dein Kleiner mit der Nahrung umgehen kann und will. Die angebotenen Speisen sollten darum etwas weich sein, damit sie mit dem Gaumen und der Kraft auf den Kauleisten zerdrückt werden können. Für die Brotmahlzeit, kannst du etwa eine halbe Scheibe mit milchfreier Margarine bestreichen (bspw Mischbrot o.ä. (fein vermahlenes VK-Brot oder Kartoffelbrot oder Roggenbrot,....), vorerst noch ohne Rinde, dann in kleine mundgerechte Stückchen schneiden. Diese kleinen Stückchen locken zum Zugreifen. Die Brotmahlzeit ist empfehlenswert, damit die Kleinsten ausreichend Gelegenheit haben, das Kauen zu trainieren. Die Kaumuskulatur muss gefordert werden, um sich gut auszubilden. Mit der Einführung der Brotmahlzeit kann der GOB entfallen. Getreide und Fett liefert nun das Brot mit Belag (milchfreie Margarine). Obst gibt es nachmittags jetzt pur, auch mal frisch als Mus oder gegart oder roh als Fingerfood. Die Einführung der Familienkost ist eine wichtige Phase in der allgemeinen Entwicklung, die nicht nur darauf abzielt Nährstoffe ins Kind zu befördern, sondern ganz allgemein an die üblichen familiären Essgewohnheiten heranführt. Die gemeinsamen Mahlzeiten haben darum vorrangig den Zweck, eurem Kind zwanglos eure eigene und die hiesige Esskultur mit all ihren kulinarischen Besonderheiten zu präsentieren. Je mehr Kinder dabei sehen, riechen. erleben, desto besser. Sie sollten die Gelegenheit bekommen, neue Dinge kennen zu lernen, ohne Zwang, aber durch eigene Neugier, in eigenem Tempo. Sie sollten dabei stets die ihnen bekannten Speisen bekommen, mit denen sie sich satt essen können - den bekannten Brei - und zusätzlich die Gelegenheit erhalten, Neues kennen zu lernen. Gib deinem Kind ausreichend oft den Freiraum zum Experimentieren und selbständigen Essen. Lass sie die Speisen in ihrem Tempo erkunden. im Anhang ist ein Foto für einen Snack: Bananenpfannkuchen mit Melone Also dann Grüße Birgit Neumann hier ein Beispielplan: morgens: Butterbrotstückchen und Milch = ein kohlenhydrathaltiger Zusatz in Form von Getreide im Brot. Es geht darum, dass du dein Kind langsam an eine 1. Mahlzeit am Tag, an ein Frühstück, am Tisch sitzend, gewöhnst. ZMZ: Brot oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot. ggf Mumi Mittagessen: ggf gewohnter Brei oder gewohntes Fingerfood, dazu Mittagessen - entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie (alle Zutaten separat, breiig oder stückig, oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., ggf Kuchen, Babykekse, Muffins, (Reis)waffeln etc nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht ggf stillen Abends: Brot und Milch (stillen) oder Nudeln oder einfache, leicht verdauliche Familienkost und stillen etc eine Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse oder: Familienkost mit euch, dazu Mumi. nachts ggf stillen tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten: ggf zusätzlich Getränk (Wasser/Tee) anbieten, stillen nach Bedarf Die Familienkost ergänzt die übliche und gewohnte Beikost.

von Birgit Neumann am 13.09.2017



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