Hallo Frau Neumann,
mein Sohn ist nun 9 Monate und vor ca. 2 Wochen fing er an jegliche Art von Brei, ob es jetzt der Mittags-, Nachmittags- oder Abendbrei war zu verweigern. Wir haben herausgefunden, dass er selber essen möchte, denn wenn man ihm Brot oder einen selbstgemachten Haferflocken-Bananen Keks gegeben hat war er glücklich und hat alles verputzt, mit 8 Zähnen stellt das auch kein Problem dar. Vom Löffel essen ist keine Option mehr. Also gut selbst ist der kleine Mann, innerhalb dieser zwei Wochen haben wir fast auf vollständige angepasste Familienkost (ungewürzt) umgestellt.
Er bekommt zum Frühstück eine Scheibe fein gemahlenes Vollkornbrot mit Frischkäse und Avocado oder einfach nur Butter, oft noch Gurke, Tomate, Banane oder Apfel nebenbei, zum Trinken gibt es Wasser oder Vollmilch aus dem Becher, da er keine Flasche akzeptiert.
Zum Mittag gibt es dann zum Beispiel Süsskartoffelsticks und Blumenkohl aus dem Ofen und als Nachtisch Obst, zu Trinken wieder Wasser. Danach geht’s in den Mittagsschlaf und er wird gestillt, wenn er es verlangt, ist aber eher selten.
Nachmittags bekommt er eine Dinkelstange oder besagten Haferflockenkeks und evtl. noch etwas Obst oder Gemüse, zwischendurch immer wieder Wasser.
Abends ist es dann wieder Brot.
Es muss halt alles in Fingerfood Form sein, weil er partout nicht mehr gefüttert werden möchte und einem dieses auch lauthals zu verstehen gibt, wenn man es dann doch nochmal ausprobiert.
Meine eigentliche Frage zu dem Thema lautet, kann ich über diese Art der Nahrungszufuhr eine ausreichende Nährstoffversorgung gewährleisten? In der Nacht will er seitdem er so isst und alles selbst entdeckt (krabbeln, sitzen, stehen) auch am liebsten dauergestillt werden, was dann auch passiert,weil er nach Bedarf gestillt wird. Allerdings fragen wir uns diesbezüglich ob er wirklich Hunger hat oder einfach nur die Nähe geniesst um den Tag zu verarbeiten und um runter zu kommen. Er wacht alle 2-3 Stunden auf und verlangt die Brust schon seit dem er auf der Welt ist, ist das für ein 9 Monate altes Baby üblich?
Wie sieht es mit dem Rapsöl aus, früher kam es in den Mittags -und Nachmittagsbrei doch nun wenn es passt nur noch zum Mittagsfingerfood. Kann ich auch was auf das Brot träufeln oder ist das überflüssig?
Das ging bei ihm alles so schnell und wir fühlen uns vom Kleinen etwas überrannt :-D
Er bekommt übrigens so viel zu Essen angeboten bis er von sich aus zeigt, dass er satt ist. Er ist aktuell 77cm groß und wiegt 8,3 kg.
Fragen über Fragen, ich bedanke mich schon im Voraus.
Rainbowfamily
von
Rainbowfamily
am 07.07.2017, 21:07
Antwort auf:
Sohn 9 Monate verweigert Brei, Einführung Familienkost
Hallo Rainbowfamily
ja, da entwickelt sich euer Baby doch wunderbar und bestens. Am Tag isst er babygeeignetes Fingerfood und nachts stillst du, nach Bedarf. Euer Plan entspricht damit sozusagen genau dem Ideal. Bezüglich einer etwaigen Nährstoffunterversorgung brauchst du dich überhaupt nicht zu sorgen.
Dein Kind wird (auch mit der Mumi) sehr gut mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt,
Soweit ich deine Frage verstanden habe, liegen deine Hauptprobleme vor allem aber beim häufigen, nächtlichen Stillen. Mein Vorschlag ist, dass du deine diesbezüglichen Probleme und Bedenken noch einmal Frau Biggi Welter im betreuten Stillforum, hier bei rub, schilderst. Sie kann dir als Stillexpertin hierzu die besten Tipps und Argumente geben, wie du dies entweder ändern könntest oder ob eine Änderung überhaupt sinnvoll und wünschenswert wäre.
Da dein Kleiner tagsüber durchaus ordentlich und gerne isst, könntest du evtl die Kost noch weiter ausbauen (noch mehr Familienkost) und ggf etwas kalorienreicher gestalten. Gibt es bspw Fleisch, Fisch oder Ei zu Mittag?
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 09.07.2017
Antwort auf:
Sohn 9 Monate verweigert Brei, Einführung Familienkost
Hallo Frau Neumann,
vielen Dank für die Antworten. Mit meinen Stillfragen wende ich mich an Frau Welter, danke für den Hinweis.
Zum Mittag bekommt unser Sohn auch Eier allerdings in verbackter Form von zum Beispiel herzhaften Waffeln mit Tomaten und Käse gefüllt, da er Ei pur nicht so lecker findet. Fleisch bekommt er zwei Mal die Woche, welche Menge in Gramm ist denn jetzt angemessen? Die restlichen 5 Tage sind vegetarisch. Fisch wollten wir jetzt einführen und damit einen vegetarischen Tag ersetzten.
Besten Gruß,
Rainbowfamily
von
Rainbowfamily
am 10.07.2017, 20:15
Antwort auf:
Sohn 9 Monate verweigert Brei, Einführung Familienkost
Hallo Rainbowfamily
dass das Ei in Gerichten verpackt serviert ist, macht nichts. Es geht hier lediglich darum, dass sich dein Kind satt essen kann. Satt macht Essen nachhaltig, wenn eine Mahlzeit aus Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett besteht. Eiweißhaltige Speisen sind i.d.R. Speisen wie Fleisch, Fisch, Eier, Tofu, Hülsenfrüchte, Käse.
Achte jetzt in der Familienkostphase gar nicht so sehr auf die Menge an Fleisch und Co, die dein Kleiner isst. Wichtiger ist jetzt zunächst nur, dass dein Kind die Gelegenheit bekommt, davon zu probieren, um sich langfristig daran zu gewöhnen.
Die Familienkostphase ist in Bezug auf die Durchführung eigentlich eine sehr schöne Zeit, da sie viele Freiheiten zulässt. Dein Baby wird gestillt und darum gut versorgt. Zusätzlich kann dein Kind die Vielfalt der Lebensmittel kennen lernen - zwanglos. Er kann querbeet mitessen, er kann sich annähern, er kann kosten, er kann sich Eindrücke verschaffen - in der Kombination mit Mumi, sind dies gute Vorraussetzungen, um langfristig Essensfreude zu entwickeln.
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 11.07.2017