Sehr geehrte Frau Neumann,
unser Sohn ist nun im 10. Lebensmonat und so langsam will ich ihn an "normales" Essen heranführen. Wir wollen die Babybreie etc so langsam ausschleichen.
Essensplan im Moment:
9Uhr Frühstück: ein paar Brothäppchen mit Avocado/ Streichwurst zum Kennenlernen, 1 er Milch, teilweise Becher, Rest aus Flasche
11 Uhr: etwas Fingerfood Obst, Wasser aus Becher
12/13 Uhr: Kartoffel-Fleisch/Fisch Gemüse Brei und Obst (teilweise als Fingerfood, Rest aus Glässchen), Wasser aus Becher
15/16 Uhr: Getreide-Obstbrei, Wasser aus Becher
18/19 Uhr: Brothäppchen wie zum Frühstück zum Kennenlernen und Rest Milch- Getreidebrei
Was kann man denn als Vormittagsgetreideprodukt wählen zum Obst? Es soll ja nur ein Snack sein. Zwieback und Knäckebrot ist noch zu krümmelig und in Vollkornstangen ist ja auch bestimmt wieder Salz und Zucker drin. Gibt es da etwas empfehlenswertes, was man anbieten kann?
Beim Mittag habe ich Schwierigkeiten Fisch auszuwählen, da die Fische ja irgendwie alle belastet sind, ob nun frisch oder aus der Dose. Heute habe ich eine Thunfischdose (in Wasser) mit verarbeitet zum Mittag, habe das Wasser abgegossen und den Fisch abgespült wegen des Salzes. Beim Reis wird es wegen des hohen Arsengehaltes wieder schwierig.
Was kann ich denn am besten anbieten? Ich nehme oft noch Glässchen, weil ich einfach der Erwachsenenernährungsindustrie nicht vertraue. Nicht einmal bei den Bioprodukten. Allerdings schmecken ihm die gekochten Sachen sehr gut und der Vorteil ist, dass ich sicher sein kann, dass kein Zucker darin enthalten ist.
Was kann man denn als Brotbelag wählen? Überall steht Frischkäse, aber ist da nicht auch Milch und Salz drin?
Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Antwort und verbleibe mit freundlichen Grüßen
von
anjuschka99
am 20.10.2015, 12:06
Antwort auf:
Salzgehalt, welche Lebensmittel
Hallo anjuschka99
ihr seid inzwischen schon auf dem besten Weg, Babykost mit Familienkost zu ergänzen, Breie tweilweise auch schon zu ersetzen. Deinem Baby gefällt das auch schon sehr gut, wie du schreibst.
Kinder erleben das Essen mit allen Sinnen und Essen dient in diesem Alter nicht nur zur Ernährung, sondern auch und vor allem zum Sammeln von neuen Ess- bzw Sinneseindrücken. Damit sich dein Kleiner auch wirklich gut satt essen kann, kannst du ruhig weiterhin die ihm bekannten Breie und mehr oder weniger breiartige Speisen anbieten. Dennn Babys und Kinder lieben es, das zu essen, was sie kennen. Das gibt ihnen Sicherheit auf deren Grundlage sie gerne neue Essabenteuer wagen.
Mittags kannst du bspw ruhig noch eine Weile weiterhin auch GKF-Brei anbieten, den du mit FIngerfood und Familienkost ergänzen solltest. So wie du das schon eine Weile machst, ist es genau richtig.
Biete Essensangebote, eine großes Angebot, bei dem sich dein Kleiner durchprobieren kann. Die Selbstbestimmung, das selber essen, Kauen - all das ist gut und wichtig. Fordere dein Baby, ohne zu überfordern.
Es geht bei der Einführung zur Familienkost zunächst auch darum, gemeinsame Mahlzeiten am reichhaltig gedeckten Tisch zusammen einzunehmen. Das gemeinsame Mahl inspiriert zum Nachahmen.
Nudeln, Gemüsestückchen, Hühnerfleisch - klein geschnitten, leicht angebratenes mageres Hack, Kartoffeln - zerdrückt, als Stückchen, durch die Kartoffelpresse gedrückt, u.v.m. kann das Mittagsmahl bereichern.
Das Einführen der Familienkost ist ein Prozess, der ruhig langsam vonstatten gehen kann. Es ist nicht Ziel der Familienkost, bereits im 1. Lj die ganze Palette an Speisen statt der üblichen Breie zu geben. Familienkost darf dauern. Und sie sollte immer ans individuelle Tempo deines Babys angepasst sein. Butterbrot morgens und abends ist eine verlässliche Basis, die auch sättigt. Dazu dWichtig ist, dass dein Kind eine eigene Neugier mit sich bringt, die sie dazu anregt, auf eigene Faust alles probieren zu wollen. Und lass sie auch selbst essen.
Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind ruhig auch mal "nur" riechen, lass sie kosten, matschen, picken, , kauen, lecken, abbeissen, bei dir mitessen, u.v.m.
Den Übergang von der Babykost zur Familienkost kannst du ganz gemächlich gestalten. Bekannte Speisen geben deinem Kind die nötige Sicherheit beim Essen. Die Neugier eures Kindes veranlasst zum Probieren.
Was den Fisch betrifft, gibt es zwei Meinungen. Fisch, zumal fetter und See -Fisch, liefere wichtige Nährstoffe, so dass Fisch mindestens einmal die Woche verzehrt werden solle. Die negative Seite daran ist, dass diese Fische häufig mit Schadstoffen belastet sind. Je fetter der Fisch, desto mehr. Von häufigem Verzehr wird daher abgeraten.
Aber der Konsens lautet: Weil er so gute Stoffe (Jod, Omega-Fettsäuren) liefert, wiege das die negativen Seiten wieder auf. Und kann auch Kindern gegeben werden. Fetter Fisch wäre bspw Lachs (oder Makrele, Tunfisch). Seefische sind bpw Seelachs.
Man solle ruhig im Wechsel geben. Mal den Einen, mal den Anderen.
Fisch in Gläschen sei völlig in Ordnung.
Es gibt noch die Empfehlung den Seefisch fürs Kleinkind nicht mit nitratreichen Gemüsesorten zu kombinieren.
Und man sollle ruhig TK.- Fisch kaufen, weil er meist unbedenklicher in Sachen Hygiene sei :-)
Siehe auch mal hier:
was den Fisch betrifft, gibt es zwei Meinungen. Fisch, zumal fetter und See -Fisch, liefere wichtige Nährstoffe, so dass Fisch mindestens einmal die Woche verzehrt werden solle. Die negative Seite daran ist, dass diese Fische häufig mit Schadstoffen belastet sind. Je fetter der Fisch, desto mehr. Von häufigem Verzehr wird daher abgeraten.
Aber der Konsens lautet: Weil er so gute Stoffe (Jod, Omega-Fettsäuren) liefert, wiege das die negativen Seiten wieder auf. Und kann auch Kindern gegeben werden. Fetter Fisch wäre bspw Lachs (oder Makrele, Tunfisch). Seefische sind bpw Seelachs.
Man solle ruhig im Wechsel geben. Mal den Einen, mal den Anderen.
Fisch in Gläschen sei völlig in Ordnung.
Es gibt noch die Empfehlung den Seefisch fürs Kleinkind nicht mit nitratreichen Gemüsesorten zu kombinieren.
Und du kannst ruhig TK- Fisch kaufen, weil er meist unbedenklicher in Sachen Hygiene sei.
Als empfehlenswerte Fischsorten für Babys gelten folgende Sorten:
Alaskaseelachs bzw Kabeljau und Rotbarsch oder Lachs -
aber nicht - d.h. keinen sog. Raubfisch, d.h. keinen Tunfisch, keinen Aal, keinen Seeteufel etc verwenden.
Rezept für Fischbrei:
Für eine Portion rechnest du mit 20-25g Fisch.
Auch einfrieren kannst du den Brei.
Rezeptbeispiel:
Menge für 1 P:
90g Zucchini
40g Kartoffeln
20g Lachsfilet
2 EL Obstsaft
8g Öl
Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut für erste Familienkosterfahrungen.
Frischkäse ist im 1. Lj durchaus in Ordnung. Im Rahmen der Familienkost ist vieles "erlaubt".
Kuhmilch als Bestandteil eines Gerichtes wie Kartoffelbrei (abgekocht) ist okay. Frischkäse eignet sich als Brotbelag.
Nachmittags kann eine Portion Obst ausreichen.
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 22.10.2015