Hallo Frau Neumann, mein Sohn ist jetzt 15 Monate. Ich bin sehr verunsichert was das Salzen anbelangt. Ich versuche es beim Kochen gänzlich zu vermeiden, weiß aber nicht, ob das richtig ist. Denn es ist ja z. B. im Brot, Käse etc. schon Salz enthalten, was täglich auf dem Speiseplan steht. Wie sollte ich bitte diesbezüglich verfahren? wie sieht es bitte mit Gemüsebrühe und Curry aus? Herzlichen Dank für Ihre Mühe.
von
Litalein
am 09.08.2016, 10:25
Antwort auf:
Salz und Gewürze
Hallo Litalein
im 2. Lj ist Salz in kleinen Mengen. im Rahmen der Familienkost okay, solange man es nicht übertreibt, Auch Instant-Gemüsebrühe* ist okay, was sogar Salz spart. Curry ist, wenn es deinem Kind schmeckt und der Schärfegrad eher geringer ausfällt, ebenfalls in Ordnung.
Scharfe Speisen sind für Kleinkinder noch nicht optimal.
Bei Brezeln kannst/solltest du bspw sichtbares Salz entfernen. Selbst gebackene Pizza gegenüber einer Fertigpizza vorziehen. Stark salzhaltige Gerichte etwas abmildern und beim Selberkochen vorübergehend weniger salzen.
Zu viel Salz kann kleinen Kindern und bei Erwachsenen gefährlich werden, zu wenig allerdings auch. Dazwischen gibt es einen "grünen Bereich".
Salz ist natürlicherweise in Nahrungsmitteln enthalten und Salz wird Gerichten (z.B. Brot) zugesetzt.
Um Kinder nicht schon früh an salzhaltige Kost zu gewöhnen, sollte man erst mal zaghaft salzen.
Etwas gesalzen darf es ab dem 2. Lj durchaus sein, weil Gerichte damit auch mehr Akzeptanz finden. Da aber wie erwähnt bei vielen Speisen (Brot bspw) der Salzgehalt nicht bekannt ist, kannst du dem entgegenhalten, in dem du selbst sparsam fürs Kleinkind den Streuer beim Kochen verwendest, aber auch nicht zu übertrieben salzarm. Verwende einefach weniger und nimm jodiertes Speisesalz.
Grüße
B.Neumann
*der hierin üblicherweise enthaltene Zutat Hefeextrakt sorgt bspw dafür, dass der Salzgehalt einer Speise reduziert werden kann. Bei Verwendung von Hefeextrakt muss weniger Speisesalz zugesetzt werden, um trotzdem einen ausgeprägten und intensiven Geschmack zu erzeugen.
Um auf Hefeextrakt zu verzichten, hat eine namhafte Firma eine Gemüsebrühe auf den Markt gebracht, die als Ersatz dafür Steinpilzpulver enthält. Steinpilzpulver enthält in großer Menge sog. Ribonukleotide und Glutaminsäure, welchen einen ähnlichen, nahezu gleichen Effekt wie Hefeextrakt haben. Doch nicht jeder aber mag gerne Pilze essen...
Glutaminsäure ist auch natürlicherweise in vielen weiteren LM in unterschiedlicher Konzentration enthalten. Manche LM haben mehr und andere weniger davon. Der sog. Hefeextrakt enthält bspw sehr viel davon und ist somit reicher damit bestückt als die reine Hefe.Tomatenmark enthält mehr Glutaminsäure als frische Tomaten. Sojasosse hat mehr als die Sojabohne. Somit ergeben sich die unterschiedlichen Würzmethoden, mit denen sich Suppen und Speisen attraktiver, leckerer zubereiten lassen. Deshalb ist auch Hühnerbrühe so beliebt, weil sie natürlicherweise voll mit dem Stoff vollgepackt ist.
Essen muss nämlich primär einfach gut schmecken, damit wir es genussvoll essen. So wird das Geschmackszentrum "umami" (=übersetzt heisst das so viel wie: einfach lecker) gereizt. Das veranlasst uns zum weiteressen. Besonders stimuliert wird dieses Geschmackswahrnehmungsareal, wenn Gerichte mit Geschmacksverstärkern (auch z.B. durch Zusatz von künstlichen Geschmacksverstärkern wie bspw Mononatriumglutamat den Gaumen kitzeln. Da es u.U. aber zum schnellen und unkontrollierbaren Weiteressen animiert, sei es jedoch besonders für solche Personen schlechter zu bewerten, die eine Tendenz zur Entstehung von Übergewicht haben.
Geschmacksverstärker ist nicht per se giftig. Wie so oft, so gilt auch hier, die Dosis macht das Gift. Geringe Mengen schaden deinem Kind nicht. Beim Selberkochen besser darauf achten, dass möglichst wenig Produkte genommen werden, die diese Zutat enthalten. Zutaten mit Hefeextrakt gegenüber der Zutat Mononatriumglutamat vorziehen.
Er tarnt sich oft auch einfach unter dem Namen: Würze, Speisewürze etc
von
Birgit Neumann
am 10.08.2016