Frage an
Dipl.-oec.-troph.
Birgit
Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin
Hallo Frau Neumann, mein Sohn ist nun 6 Monate alt und bald steht der GOB an und ich frage mich wie man hierfür das Obst korrekt zubreitet, denn in der Literatur finde ich nur begrenzt antworten. Zum Beispiel Apfel: Schälen?, Kochen/Dünsten/garen/roh? Gibt es hierbei überhaupt etwas was man falsch machen kann bzw. was man nicht tun sollte? MfG Franzi
von Franzi0102 am 25.07.2017, 22:44
Hallo Franzi0102 Rohes Obst kann ab etwa dem 8. Lm gegeben werden, heißt es in den allgemeinen Empfehlungen, hier in D. Manche Babys vertragen rohe Früchte problemlos auch schon eher und manche Babys haben noch mit etwa dem 10. Lm Probleme und reagieren mitunter mit einem wunden Po. Manche Babys vertragen die Kombination von Getreide und frischem Obst noch nicht ganz optimal. In den abendlichen Milchbrei wird üblicherweise gegartes Obstmus eingerührt, weil es in der Kombination mit Milch einfach auch besser schmeckt. Und rohes Obst ist abends weniger gut verträglich, liegt ggf schwerer im Magen. Banane (roh) ist dagegen auch abends gut geeignet. Für die bessere Verträglichkeit rät man pauschal dazu, das Obst zu schälen. Bsp: Einzelne Apfelsorten haben mitunter verschiedene Arten von Schalen. Manche Sorten haben von Natur aus eine größere Wachseigenproduktion (Granny Smith oder Jonagold bspw), um sich vor Austrocknung zu schützen. Je länger der Apfel liegt, das heisst je älter er ist, desto stärker kann diese Wachsschicht ausgebildet sein. Nicht in D produzierte Äpfel, die hierzulande verkauft werden, dürfen zusätzlich gewachst werden. Diese Wachse gelten als unbedenklich. Die Schale wird damit aber leider auch etwas schlechter verdaulich, was sich allerdings individuell sehr unterschiedlich auswirkt. Den Einen ist das egal, Andere merken Unterschiede beim Verzehr - ob mit oder ohne Schale. Bioäpfel werden in D eher nicht zusätzlich gewachst. Das Obst für den Brei wird gegart, was lediglich bedeutet, dass es thermisch behandelt wird. Man empfiehlt das Dämpfen oder Dünsten, wobei das Garwasser zum Pürieren oder Zerdrücken mitverwendet werden sollte. Man kann das Wasser aber auch pur löffeln oder trinken, wenn das Obst als Fingerfood angeboten werden soll. Falsch machen kannst du hier eigentlich nichts. Das Obst sollte als Fingerfood immer so weich sein, dass dein Baby die Stückchen mit den Kauleisten zerdrücken und gefahrenfrei schlucken kann. Sehr saure Obstsorten können einen wunden Po verursachen. Beeren werden beim Garen recht sauer. Kernchen von rohen Himbeeren und Co, ggf vorher entfernen - ist Geschmacks-und Typsache, ob die Kernchen im Mund toleriert werden, oder beim Schlucken stören..... Grüße Birgit Neumann
von Birgit Neumann am 28.07.2017
Vielen Danke für die ausführliche Antwort.
von Franzi0102 am 28.07.2017, 09:47
