Frage: Mittagessen

Hallo Frau Neumann! Hab schon wieder mal ne Frage! Meine Tochter (11,5 Monate) möchte seit einigen Wochen keinen Brei mehr essen, hab daher auch schon mal bei ihnen nachgefragt und dankenswerter Weise schon ein paar Rezepte von Ihnen bekommen, wie ich es anders probieren kann, doch leider sind all Ihre und meine Bemühungen auf Ablehnung gestoßen. Sie isst weder Kartoffelbrei, Frikadellen, Grießklöße oder -Schnitten noch Gemüse in Butter oder sonstige Familienkost( sie möchte zwar unbedingt kosten, aber es kommt alles wieder raus). Das einzige was sie momentan in großen Mengen verdrückt sind Dinkelnudeln in Salzwasser gekocht (ohne Salz geht nix), doch damit kann ich sie doch nicht auf Dauer ernähren. Hätten sie ev. noch ein paar Ideen für mich was ich ihr noch alles geben kann, damit sie zumindest einige Nährstoffe mehr bekommt? Vielen, lieben DANK!

von Annasee am 24.02.2014, 11:55



Antwort auf: Mittagessen

Hallo Annasee du kannst die Speisen ruhig dezent salzen, das ist überhaupt kein Ding. Salz sollte nur einfach nicht überdosiert, sprich das Essen nicht versalzen, sein. Biete deiner Kleinen die geliebten Dinkelnudeln (in Öl oder Butter) geschwenkt an. Und lass sie Familienkost probieren. Wenn sie Probleme mit dem Zerkleinern hat, kannst du die entsprechende Vorarbeit sichtbar vor ihr auf - auf einem Teller - leisten, klein schneiden, zerdrücken. Zu den Nudeln kannst du auch weich gekochte Gemüse-und Kartoffelstückchen (ebenfalls mit Öl oder Butter und leicht gewürzt) legen. Vielleicht findet sie das ebenso spannend und lecker wie die Nudeln. Gib auch nicht beim ersten "bäh" gleich auf. Das Gewöhnen dauert etwas an und manches mögen die Kleinen erst nach einer langen Annäherungsphase. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen (Essen). Sie mögen nur das essen, was sie (gut) kennen. Unbekanntes könnte giftig sein. Besonders bittere Speisen sind oft giftig. Deswegen wird ein bitterer Geschmack von Kindern meistens abgelehnt. Grüne Paprika schmecken gekocht meist bitter. Aber auch alte Möhren können manchmal bitterer sein. Auch das Mundgefühl ist für Kinder wichtig. Kinder sind sog. Supertaster. Geschmackseindrücke und Konsistenzen (das Mundgefühl) werden viel intensiver erlebt als bei anderen Personen. Kinder sind viel sensibler in ihrem Geschmacksempfinden. Das kann zu Ablehnung bestimmter Speisen führen. Das zu essen, was Kinder kennen und ihnen schmeckt, gibt ihnen Sicherheit. Bis es schmeckt, müssen sie oft über 10 mal von etwas probieren, bevor sie wirklich gut akzeptieren. Sie müssen die neu angebotenen Speisen erst in allen Facetten kennenlernen, neue Geschmackseindrücke sammeln, bewerten, neue Konsistenzen akzeptieren, kauen, selber essen lernen. Kleine Mengen können ausreichen. Freue dich, wenn dein Kind etwas gegessen hat oder auch nur probiert hat. Das ist besser als nichts und dein Kind lernt dazu. Kleine Probiermengen von etwas Neuem sind genau richtig -lieber eine Erbse als keine. Die Mengen sind langfristig steigerbar! Spielerisch erlebt, immer wieder die gleichen Dinge präsentiert, mit vielen Sinnen erfahren, das prägt nachhaltig. Hieraus bildet sich eine gute Basis! Mit dieser verlässlichen Basis, den Nudeln, kann deine Kleine neue Essabenteuer wagen. Presse frischen Saft aus einer Mandarine/Clementine auspressen und trinken. Macht zusammen Smoothies,die ihr vielleicht wegen der Konsistenz besser zusagen als Obst in Stückchen. Bereitet zusammen (!) eine Bananenmilch zu. Banane mit Milch in den Mixer/oder in einer Tasse pürieren mit dem Pürierstab - fertig. Lass deine Kleine zusehen, die Banane in die Tasse tun. Koste selbst und mit einem lautstarken "hmm". Das wird deine Tochter zum Kosten animieren. Lass sei zunächst den Löffel ablecken und warte kurz bis sie mehr fordert. Verfeinere das Ergebnis ggf mitetwas Bourbonvanillezucker. Kennst du die Quetschbeutel mit Obst, sog Quetschies? Schau mal im Sortiment der Babynahrung. Sie bieten notorischen Obstverweigerern eine gute Möglichkeit sich sanft den süßen Früchten (wieder) anzunähern. Deine Kleine braucht im Wesentlichen Milch, Getreide und Obst/Gemüse, Fleisch. Wenn sie vor allem ausreichend Milch bekommt und sich mit Nudeln satt ist, zusätzlich etwas Obst/Gemüse isst, plus Familienkost (mit Fleisch, Fisch) - wird sie diese kurzzeitige scheinbar einseitige Essphase gut überstehen und darauf aufbauend neue Gerichte und Speisen lieben lernen. Lass dein Kind vor allem selbst und alleine essen. So kann sie ih ihrem Tempo Neues erkunden. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 25.02.2014



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