Frage: Milchunverträglichkeit

Hallo :-) mein Sohn (8 Monate) hat eine Kuhmilchunverträglichkeit. Er bekommt Neocate. Er isst gut und gerne Brei... 8.00Uhr 200g GOB 12.00Uhr 230g Gemüse-Fleisch-Brei 17.00Uhr 180-240g Getreide-Brei mit Obst (mit Wasser angerührt) 19.00Uhr 265ml Neocate z.w. 3.00Uhr-5.00Uhr 235ml Neocate Tagsüber trinkt er sehr wenig Wasser/Tee. Ich denke deswegen auch die großen Milchmengen Abends/Nachts, oder? Es ist nun so, dass er gerne bei uns am Tisch was abgreifen möchte. Das klappt auch schon ganz gut. Vor kurzem habe ich ihm ein Stück Brötchen gegeben. Abends hatte er so starke Bauchschmerzen. Auf Nachfrage beim Bäcker bestätigte er meinen Verdacht: Das Brötchen enthielt Milch. Jetzt bin ich natürlich schon etwas ängstlich, da doch überall kleinste Mengen Milch drin sein können. Mir fehlen auch echt die Ideen was ich ihm alternativ anbieten kann wenn es um Brotaufstrich oder auch mal Aufläufe geht (Milch, Sahne usw. geht ja dann nicht :-/) Ich hoffe sie haben ein paar Anregungen für mich? Dafür möchte ich mich schon einmal bedanken :-) Viele Grüße mieb

von mieb am 22.04.2016, 11:12



Antwort auf: Milchunverträglichkeit

Hallo mieb die Sache mit der Familienkost ist für dich aufgrund der besonderen Vorsicht bei der Zutatenwahl natürlich etwas schwieriger. Aber mit der Zeit kriegst du Routine. Erstelle dir eine sog. Erlaubtliste, anhand derer du die geeigneten Produkte einkaufen kannst. Dein Baby braucht jetzt etwa noch 400-500 ml Säuglingsmilch am Tag. Hier liegst du genau richtig. Was mir allerdings auffällt, ist, dass ein Milchbrei fehlt. Mag den dein Baby nicht? Die Notwendigkeit zur zusätzlichen Flüssigkeitsaufnahme durch Wasser/Tee am Tag ist bei Babys verschieden stark ausgeprägt. Manche Babys nehmen gerne einige Schluck Wasser/Tee zusätzlich zum Brei, bzw danach an. Manche Babys brauchen kaum zusätzlich Wasser. Es ist gut und richtig, ihnen die Möglichkeit immer nach den Mahlzeiten und noch einmal kurz danach anzubieten. Ständiges zwischendurch Nuckeln sollte man wegen der Zahngesundheit meiden. Mit steigendem Anteil fester Kost wie bspw Brot und zunehmendem Anteil salzhaltiger Kost (Brot, Familienkost) etc) steigt der Bedarf an Flüssigkeit bei allen Babys und auch dein Kleiner wird dann mehr trinken. Noch ist also alles okay, sofern die Windeln immer ausreichend nass sind. Hier ist noch einmal eine Übersicht für den "Breifahrplan" in der klassischen Variante: Morgens: Milch (1-2 Flaschen, je nach Notwendigkeit) Mittags: Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)-Brei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption Nachmittags: milchfreier Getreide-Obstbrei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption, und zur Unterstützung der Nährstoffaufnahme aus dem Mittagsbrei Abends: Milchbrei Milch fördert einen guten Schlaf nachts ggf Milch - je nach Bedarf Und jetzt noch ein Wort zur Familienkost. Welche Zutaten sind denn erlaubt? Dürft ihr Mandeln? Eier? Als Brotaufstriche eignen sich: Avocado, weißes Mandelmus, Fleischbrei aus dem Gläschen, Linsenaufstrich u.ä. Bei Wurst müsstest du explizit nach Produkten Ausschau halten , die frei sind von Milcheiweiß u.a. Auf die Zutatenlisten solltest du generell bei allen Produkten genau schauen: so enthält bspw auch mitunter eine Gemüsebrühe und viele andere Produkute, bei denen man es nicht unbedingt erwartet folgende Zutaten: Milchbestandteile werden u.a deklariert als: Süßmolkenpulver, Milchpulver, Molke, Milchpotein, Molkenprotein, Molkeeiweiss, Casein, Caseinate, Lactalbumin ... Hier solltest du dich einmal genau informieren. Und hier sind Rezeptideen für Familienkost ohne Kuhmilcheiweiß: Ratatouille 1 kleine Zwiebel in Stücke schneiden 1 Knoblauchzehe in klein Stücke schneiden 1/2 Möhre in Scheiben schneiden 1/2 rote Paprika in Stückchen 1/2 Zucchini in Würfel schneiden (ca 1 cm) 2 Tomaten (geviertelt) 1 kleiner Zweig frischer Rosmarin die Zwiebel in 1 EL Olivenöl kurz anbraten und und dünsten Knoblauch zugeben Wenn alles gut weich ist, herausnehmen. Im Topf/in der Pfanne 1EL Olivenöl nachgiessen und die Möhren und die Paprika anbraten und gar dünsten Zucchini und Tomaten zugeben, ggf Olivenöl, und Rosmarin. Kurz anbraten, garen, Zwiebel dazu. Würzen (Salz, Zucker, Pfeffer). 1/2 Pack Tomatenpüree zugeben und bei offenem Deckel und niedriger Hitze garen bis alles weich und gar ist. Wer Gemüse gerne bissfest mag, kann es selbstverständlich auch bissfest lassen. Die vereinfachte Variation verzichtet auf die Vielzahl der Gemüsesorten. Du kannst bspw Aubergine weglassen. Das Besondere an diesem Gericht liegt u.a. auch an der Zubereitung mit Olivenöl und Rosmarin. Auch Rosmarin kannst du bei Nichtgefallen einfach weglassen. Du erhältst dadurch eine reichhaltige, vegetarische Tomatensosse. Dieses Gericht kannst du ebenfalls nach der Zubereitung portionsweise einfrieren. orientalischer Reis 1 kleine Zwiebel, klein gewürfelt in 1 TL Öl glasig dünsten 5 getrocknete Aprikosen, kleingeschnitten mit ¼ TL Zimt 1/2 EL Honig in 2 EL Margarine oder Kokosfett) ebenfalls mitdünsten 100g Risottoreis zufügen, sowie eine Handvoll Rosinen. Umrühren, salzen, und Wasser zufügen, ach und nach, ca 500 ml, immer wieder rühren. So viel Wasser nachgiessen, wie es in der Garzeit in ca 20-30 min notwendig wird. Ausserdem separat dazu: in reichlich Fett gedünstetes Gemüse, bspw Möhren. Statt Butter könntest du Margarine ( achte auch darauf, dass die Margarine keine gehärteten Fette und nicht zu viele Vitaminzusätze enthält. Geeignet sind, um ein paar Marken zu nennen, bspw Deli Refom, Alsan S, u.v.a.) verwenden. Avocadoaufstrich: 1 Avocado zerdrücken nach Gefallen 1 TL Zitronensaft, etwas Salz zugeben, mischen und abschmecken. Brotaufstrich mit Mandel und Apfel: getrocknete Apfelringe klein schneiden. Mit etwas Apfelsaft und gemahlenen Mandeln in einem Blitzhacker zermusen. Alles gut vermischen und als Fruchtaufstrich verwenden. Mangoaufstrich: Faserarme) Mango schälen, waschen, klein schneiden, in einen Topf geben und mit etwas Apfelsaft bedecken, aufkochen, köcheln lassen, bis gar, dann pürieren. Die Masse sollte sehr fein püriert sein. Falls nötig, die Masse durch ein Haarsieb streichen, damit grobe Fasern entfernt werden. Ggf für bessere Haltbarkeit nochmals aufkochen. Binnen 2-3 Tagen aufbrauchen. Schmeckt auch als Brotaufstrich. Statt frische Mango kannst du auch Mangostücke aus TK verwenden - das erspart die Matscherei beim Schälen und Schneiden. Und es schmeckt definitiv supersüß - ganz ohne Zuckerzusatz. Herzhafte Brotaufstriche gibt's bspw im Naturkostladen: bspw Cashew-Paprika -Aufstrich oder Aufstriche auf Linsen- oder Kichererbsenbasis. In vielen herkömmlichen Rezepten kannst du Milch durch bspw Reisdrink ersetzen. Das liefert zwar nicht die notwendigen Nährstoffe - als sog. küchentechnischer Ersatz sind diese Produkte dennoch sehr hilfreich. Möglich sind: Mandeldrink (?), Haferdrink, Reisdrink, Kokosdrink , u.a. Mit ihnen kannst du sbpw Kuchen, Waffeln, Pfannkuchen etc backen - auch bspw Grießbrei, "Milchreis", Kartoffelbrei etc kochen. Hier solltest du dich nochmal mit dem KiA besprechen. Vor allem dazu, wie ihr im 2. Lj weiter vorgehen solltet. ab 10. Lm bspw möglich: Grießschnitten: 200ml bspw Haferdrink 35-40g (+/-) g Grieß 1 EL Margarine unterrühren Grieß in der Flüssigkeit aufkochen, rühren, rühren, rühren :-) Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du entweder hübsche Motive ausstechen oder den sehr festen Brei in Stücke schneiden. Dazu etwas flüssige Margarine und Obststückchen/mus dazu geben. Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleinere die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern und ihren Babys beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 25.04.2016