Frage: Milchgetränk oder Naurjoghurt selbst süssen

Hallo Frau Neumann, Mein Kind liebt Joghurt. Um von den industriellen Joghurts wegzukommen, mixe ich mit einen Mixer gerne z.B. Buttermilch mit einer Banane. Leider muss ich etwas süssen, sonst mag er es nicht. Soll ich da etwas Vanillezucker nehmen und wie viel? Oder kann man dann gleich beim industriellen Joghurt bleiben? Besten Dank!

von mausebaer am 07.01.2016, 13:32



Antwort auf: Milchgetränk oder Naurjoghurt selbst süssen

Hallo mausebaer ja, du kannst das genau so machen. Ein Milchprodukt mit Frucht zu vermischen, das ist wunderbar. Der Zucker ist nicht so das große "Problem". Er dient in dem Fall als Gewürz und macht die Speise "rund" im Geschmack. Vernwende ihn sparsam. Du könntest statt Zucker, wenn gewünscht, aber auch ein anderes Süßungsmittel verwenden wie bspw Apfeldicksaft, Birnendicksaft oder etwas anderes*. Beim Vanillezucker wählst du am besten "echten" Vanillezucker, bestehend aus Rohrzucker und Bourbonvanille - falls du das nicht sowieso schon machst. Eine halbe Prise davon genügt. Auch das rundet den Geschmack einfach ab und macht die Speise "lecker". Wenn du das Milchprodukt mit frischer Frucht vermischst, hast du den echten Fruchtgeschmack plus die Frucht mit all ihren Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen drin. Das ist auf jeden Fall gut, Die meisten industriellen Joghurts, Buttermilchdrinks etc enthalten nur wenig Frucht (teilweise nur einen Bruchteil) und (viel) Aroma. An diese Aromen gewöhnen sich Kinder sehr schnell. Sie mögen später den echten Geschmack, sozusagen das echte Fruchtaroma aus den echten Früchte, häufig dann nur weniger gerne. Denn - Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit schon, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Man fand in einer Studie heraus, dass Kinder, die häufig aromatisierte Fruchtjoghurts assen, sich so sehr an diese Aromen gewöhnten, dass sie den im Testversuch selber angerührten Joghurt mit frischen Früchten, als Kunstprodukt zu identifizieren glaubten. Fazit: Das Aroma der echten Früchte war ihnen so fremd, dass sie die künstlichen, naturidentischen, natürlichen Aromen, jeweils als den Geschmack von "echtem Obst" abgespeichert hatten und vor allem aber künftig diesen "unechten" Fruchtjoghurtsorten deutlich favorisierten. Also dann Grüße B.Neumann * Ich gebe dir mal einen kleinen Überblick mit ein paar allgemeinen Infos zu den verschiedenen Zuckersorten. Rohrzucker: Zucker, der aus Zuckerrohr hergestellt wird. Er ist vom Nährwert her betrachtet, identisch dem hierzulande üblichen, aus Zuckerrüben hergestellten, Rübenzucker. Im Erzeugerland wird der Rohrzucker meist als Rohzucker abgegeben. Nach dem Export wird er für den Handel aufbereitet und je nach dem - entweder als Rohzucker oder Rohrzucker bzw als Rohrohrzucker verkauft. Der Naturkosthandel hat hierfür widerum seine eigene Anforderungen und Richtlinien. Rohr-Roh bzw Roh-Rohrzucker: sind gleich. Er wird aus dem getrockneten Saft des Zuckerrohrs hergestellt wird. Ihm haften (durch das Zufügen von Melasse) Mineralien an, die ihn ein wenig "gesünder", wertvoller machen , Vollrohrzucker: eingedickter und getrockneter Zuckerrohrsaft, ohne weitere Verarbeitung. Er besteht zu 95 % aus Saccharose und anderen Zuckerarten, enthält etwas mehr Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine als oben bschriebene Variante des Rohrzuckers. Rübenzucker/Haushaltszucker/weißer Zucker: wird aus der heimischenZuckerrübe gewonnen. Brauner Zucker (aus der Zuckerrübe): ist dem üblichen weissen Haushaltszucker identisch . Ernährungsphysiologisch sind beide Zuckersorten völlig gleichwertig zu beurteilen. Der braune Zucker ist eine Vorstufe in der Herstellung des weissen Kristallzuckers. Er wird nicht gereinigt und behält seine braune Farbgebung. Traubenzucker ist ein diätetisches Lebensmittel ( = für bestimmte Personengruppen, bspw Diabetes, FI, FMA) und für Otto Normalverbraucher als Süßungsmittel nur dann sinnvoll, wenn ganz schnell Energie her muss (bspw nach exzessiver sportlicher Betätigung - Hochleistungssport, Marathon). TZ kann auch in kleinen Mengen eine Süßigkeit sein, wenn man es in der Apotheke geschenkt bekommt :-) Auch zum Süßen von Orangen- oder Mandarinensaft ist er sinnvoll, weil er sich darin gut auflöst und ein saures Säftchen süßer macht, wodurch der Fruchtsaft bspw auch bekömmlicher wird. Honig enthält neben Mineralien noch weitere Stoffe. Er enthält verschiedene Zuckerarten (insgesamt 70% Glucose + Fructose und 10% Saccharose + Maltose), einen Wasseranteil zu ca 20%, Enzyme, Vitamine, Aminosäuren, Pollen (Vorsicht als Allergiker), Aromastoffe und Mineralstoffe. Er hat eine hohe Süßkraft. Dattelsirup: besonders bei Veganern beliebt. Er ist sehr mineralstoffreich, enthält auch Vit C. Für die Herstellung werden die Datteln gekocht, gepresst, gefiltert und eingedickt. In kleinen Mengen, als Gewürz bzw zur Verfeinerung von Speisen evtl eine Bereicherung für die "Kinderküche". Ahornsirup: sehr aromatisch, nicht geeignet für Babys Agavendicksaft: aus dem herzen der Agavenpflanze wird ein Mus gepresst, der Saft gefiltert und eingedickt. Man erhält so, ein lange lagerfähiges Süßungsmittel das fast ausschliesslich aus Fruchtzucker besteht. Er hat eine sehr hohe Süßkraft, löst sich gut in kalten und warmen Flüssigkeiten. Er eignet sich auch zum Backen. Wegen des hohen Fruchzuckergehaltes sollte er nur sparsam verwendet werden. Reissirup: Reismehl und Wasser werden erwärmt. Durch den Zusatz von Enzymen spaltet sich die Stärke in Zuckerarten (= Oligosaccharide, Maltose, Glukose) . Die Flüssigkeit wird abgesiebt und der süße Saft zu Sirup eingedickt. Er ähnelt der Konsistenz von sehr flüssigem Honig. Erfordert beim Backen niedrige Temperaturen. Apfelzucker/Dolce Di: eingedickter Apfelsaft, aus welchem durch ein "natürliches Osmoseverfahren*" Zucker und Aromen herausgefiltert werden. Das Produkt (Apfelzucker) besteht aus Fructose, Glucose Saccharose, Sorbitol. Koch - und Backeigenschaften gut, da hitzestabil, gute Löslichkeit. Keine Angaben zum Vitamin/Mineralstoffgehalt. Also dann Grüße

von Birgit Neumann am 08.01.2016