Hallo Birgit,
Ich mal wieder. Mein Sohn wird am 5.12. 8 Monate alt. Wir essen folgendes im Moment.
4-5 Uhr stillen
7 Uhr stillen
9/10 Uhr Banane aus meiner Hand zum abbeißen. Manchmal danach stillen aber nicht mehr jedesmal.
12 Uhr gfk 230g selbst gemacht
15 Uhr gob 1 Gläschen
18 Uhr milchbrei
19:30 stillen--> Bett
Den milchbrei hat er nie nie gemocht. Angefangen haben wir so ca mit 5,5 Monaten. Es gab zwischendurch mal vielleicht 1 Woche bevor wir den hob eingeführt haben wo er zumindest mal eine halbe Portion oder mehr gegessen hat aber inzwischen sind wir wieder bei 4-5 Löffeln das wars. Ich hab alles mögliche probiert. Flocken, Vollmilch, fertigen, mit pre-Milch, mit Obst, Zwieback usw. Nix geht.
Was ist die Alternative? Schon Brot? Außerdem fällt mir auf dass er morgens nach dem stillen extrem unzufrieden ist. Ich kann nicht genau unterscheiden ob er müde ist weil er extrem schlecht schläft immer, oder ob Hunger. Er wacht 5-8 mal auf und ist dann ab 4 eigentlich nur noch am dösen und manchmal auch schon unterwegs ... Eine Flasche verweigert er komplett egal welche Uhrzeit. Wasser trinken wir aus dem Becher oder mit Strohhalm.
In Schweden wo ich herkomme gibt man Mittag und Abend gfk und zwischendurch so eine Art gob bzw. sowas wie porridge mit Obst oder ab dem 8. Monat auch Joghurt nachmittags, morgens und abends dann Mehlsuppe mit Milch.
Lässt sich davon was übernehmen?
Grüße Lena
von
lpips
am 20.11.2015, 10:02
Antwort auf:
Milchbrei Ersatz
Hallo Ipips
versuche es doch mal morgens mit einem Milchbrei oder einem GOB. Auch Brot dürftest du schon einmal testen. Vielleicht ist der "Hunger" bei deinem Kleinen in den Morgenstunden größer als abends.
Da du stillst, kann es auch durchaus sein, dass dein Kleiner nicht immer verlässlich nach Uhrzeit und Plan Hunger hat und nichts jedes Mal so viel isst, wie du es erwartest. Das ist aus ernährungsphysiologischer Sicht auch nicht weiter schlimm. Bei nach Bedarf gestillten Babys geht es vorrangig darum, dass dein Baby durch die Beikost - ganz allgemein - eine neue Art der Nahrungsaufnahme kennen und mögen lernen kann. Es geht um einen ersten Loslösungsprozess von Mama als alleinige Versorgerin. Es geht um das Neue. Um Erlebnis im Geschmack u.v.m.
Als Stillmama kannst du die Beikost relativ individuell gestalten. Nimm die allgemeingültigen Empfehlungen* als deine Basis aufgrund denen du den Essplan so umgestalten kannst, dass dein Baby satt und zufrieden ist.
Aufgrund dieser These hat sich das Beikostkonzept des sog. baby-led-weaning entwickelt und inzwischen schon mehr als gut etabliert.
Das sog. "baby led weaning" kann ausserdem eine echte Bereicherung für den täglichen Beikostplan sein. Gib deinem Baby einmal weich gegarte Obst-und Gemüse-Kartoffelstückchen zum selber essen oder besser: lange Gemüsesticks (weich gegart) , die dein Baby gut in die Hand nehmen kann und vielleicht sogar isst. Bleibe auf jeden Fall immer dabei, wenn dein Kind isst,
Man darf bei dieser Methode Basics geben, d.h. ungewürzte kleine Häppchen, wie Kartoffel, Gemüse (ohne Salz o.ä.), Nudel etcetc.
Es eignen sich für die ersten Stückchen zum Selberessen besonders gut weiche, gegarte Gemüse-, Kartoffel- oder Obststicks (auch Brokkoliröschen). Diese können die Kleinsten mit der ganzen Hand umschliessen - um die Hand schliesslich an den Mund zu führen. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weich gegarte Gemüse gut mit der Faust umschliessen und festhalten um schliesslich abgelutscht zu werden. Vorraussetzung ist immer, dass dein Baby Spaß dabei hat.
Zubereitungvon babygerechten Gemüsesticks:
Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten Apfel (nur gedünstet), Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich.
Fertig ist das Fingerfood.
Der Sättigungsaspekt ist dabei unerheblich.
Beikost, d.h. mehr zu essen als nur Milch, ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Beikost ist deshalb aus vielen Gründen wichtig - nicht nur zum Sattwerden. Es geht auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, das Loslassen von Mama etc.
Als Stillmama kannst du die Beikost ganz gelassen angehen. Beikost kannst du wörtlich nehmen und zusätzlich zum Stillen mit deinem Baby das Abenteuer Beikost spielerisch beginnen.
Bei der Beikost (von gestillten Babys) geht es nicht nur darum Brei zu geben, um Nährstoffe und Kalorien zuzuführen, sondern es geht viel mehr auch darum, neue Geschmackseindrücke, Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. kennen zu lernen, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann.
Ziel ist es, deinem Baby zusätzlich zum Stillen prinzipiell einfach neue Esseindrücke zu geben.
Wenn du einen konsequenten Essplan mit festgelegten Verzehrsmengen verfolgen möchtest, dann müsstest du noch einmal Biggi Welter befragen.
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 23.11.2015