Liebe Biggi,
mein Sohn ist 9,5 Monate alt und ich stille neben der Beikost nach Bedarf. Das ist tagsüber ca. zweimal, dann zum einschlafen und nachts drei- bis viermal. So langsam würde ich gerne wieder unabhängiger sein und denke übers abstillen nach. Ich frage mich aber: lohnt sich jetzt noch eine Umstellung auf Säuglingsmilch? Dann gewöhne ich ihm ja so spät eine Nuckel an. Schnuller nimmt er nämlich nicht. Ich will allerdings auch nicht ewig stillen. Mit 12 Monaten ist für mich die Grenze erreicht. Bis zu welchem Alter bekommen Babys nachts noch Milchfläschchen zu trinken und ab wann kann man Wasser geben? Wie funktioniert die Umstellung auf Kuhmilch? Ich bin im Moment ziemlich überfragt. Mein Sohn trinkt tagsüber sehr wenig Wasser aus seiner Trinklernflasche (ca 20 ml). Hast du ein paar Tipps für mich?
Liebe Grüße und ganz lieben Dank vorab.
von
tinta
am 03.02.2017, 18:25
Antwort auf:
Lohnt sich die Umstellung auf Flaschennahrung noch?
Hallo tinta
das Weiterstillen bis zum 1. Geburtstag wäre sicher die einfachste Lösung. Nach dem 1. Geburtstag könntest du direkt auf Kuhmilch umsteigen ohne den Umweg über eine Säuglingsmilch zu gehen.
Kuhmilch könntest du direkt aus einem Becher/Tasse geben oder in Speisen einarbeiten. Im 2. Lj ist das Ersetzen von Kuhmilch als Trinkmilch auch durch Kuhmilchprodukte wie bspw Joghurt oder Käse möglich.
100 ml Kuhmilch entsprechen bspw ca 100g Naturjogurt (hinsichtlich Eiweiß-und Calciumgehalt). Oder: ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse (Brie, Camembert etc, Rinde weg schneiden) und ca 30-40g Frischkäse.
Ca 300 ml Kuhmilch sind im 2. Lj täglich in etwa empfehlenswert. So bleibt die Calciumversorgung gewährleistet und der Proteingehalt ist nicht zu hoch.
Im 2. Lj brauchen Babys nachts nicht zwangsweise ein Fläschchen um gut oder durchzuschlafen. Im 2. Lj kann die Nacht auch ohne Fläschchen gut überstanden werden.
Du könntest um den Zeitpunkt des 1. Geburtstags herum direkt auf eine hübsche kleine Tasse, oder eine Tasse mit Schnabelaufsatz, oder einen Trinklernbecher (bspw Doidy Cup) umsteigen. Und darin die Kuhmilch als Trinkmilch anbieten.
Um den Zeitpunkt des 1. Geburtstags herum könntest du außerdem beginnen, erste Gerichte mit Kuhmilch/Kuhmilchprodukten zu kochen. IM Rahmen der Familienkost ist dies eine wunderbare Möglichkeit, Kuhmilch in den Speiseplan bei gestillten Babys zu integrieren.
Auch möglich wäre bspw die Abenbreibereitung mit Kuhmilch. Somit könntest du du das Abstillen partiell mit selteneren Stillmomenten einleiten.
Und hier sind noch ein paar Ideen für Gerichte mit Kuhmilch, für Gerichte ab etwa dem 10. Lm, im Rahmen der Familienkost, sowie als Fingerfood in kleinen Mengen.
Grießschnitten für abends:
200ml Kuhmilch
ca 35g-40g (*/-) Grieß
Grieß mit der Milch in einem geeigneten Topf aufkochen, rühren, rühren, rühren und kurz quellen lassen, danach auf einen Teller streichen, stehen lassen, bis es gut fest ist. Das geht schnell. Jetzt kannst du entweder Motive ausstechen oder den festen Brei in Stücke schneiden, dazu etwas flüssige Butter, ggf nochmals erwärmen und Obstmus (selbst zubereitet?) zugeben.
zum Mittagsbrei als Fingerfood dazu:
Käsewaffeln
100 g Butter oder Margarine
3 Eier
250 g Mehl
Salz, Pfeffer
1/2 Liter Milch
geriebenes Gemüse
200 g geriebener Käse
Ca. 150 ml Buttermilch
So geht's:
Die Butter bei schwacher Hitze zerlassen und etwas abkühlen lassen. Die Eier trennen. In einer Schüssel das Mehl mit Salz und Pfeffer mischen. Die Eigelbe mit der Milch verquirlen und unter das Mehl rühren. Das Gemüse, den Käse und die Butter zugeben. Die Eiweiße zu Schnee schlagen und vorsichtig unterheben.
Im Waffeleisen backen.
Rezept Kartoffelbrei:
Hast du einen Kartoffelstampfer?
Die Anschaffung lohnt sich. Damit kannst du prima Kartoffelbrei machen. Oder auch eine Mischung aus Kartoffel mit Karotte (Butter).
MIt dem Stampfer kannst du bspw auch Apfelmus unkompliziert ohne Püriergerät herstellen.
dazu:
Rezept:
Ca 500g geschälte und gewaschene Kartoffeln klein schneiden, in Wasser (plus Salz) weich kochen, dauert etwa 15-20 min, je nach Größe. Wasser abschütten, Nun etwas Butter (ca 30-40g) in den Topf geben, schmelzen lassen und die Kartoffeln mit Milch (ca 150 ml) bedecken, nochmals aufkochen lassen und die Masse mit dem Kartoffelstampfer zu Brei zerdrücken. Würzen (Salz, Zucker, Hauch Muskat). Fertig!
Also dann
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 06.02.2017