Hallo Frau Neumann,
wir haben folgendes Problem bzw. machen uns langsam Sorgen:
Unser Baby ( 7Mo.) möchte einfach nicht löffeln.
Die ersten Löffelversuche haben wir Ende des 6. Mo. gestartet: selbst gekochter Karottenbrei. Den ersten Löffel kriegt man noch halbwegs ins Mäulchen, er spuckt es auch nicht aus. Man hat nicht den Eindruck, dass es ihm nicht schmeckt-er wendet den Brei im Mund hin und her und schluckt auch etwas. Aber spätestens beim 2. Löffel macht er den Mund einfach nicht mehr auf. Wir haben es ihm vorgemacht und spielerisch versucht, kein Erfolg. Haben mal verschiedenfarbige Löffel und Gläschen genommen, es auch mit Pastinake versucht.
Das Breichen gibt's zwischen 2 Stillmahlzeiten, also wenn er weder satt noch hungrig ist. Er sitzt entweder auf dem Schoß oder in der Babyschale.
Er wird ansonsten voll gestillt, hat noch nie aus der Flasche getrunken.
Kann es denn sein, dass er noch nicht so weit ist bzw. die Zungenreflexe ( er streckt noch gerne seine Zunge raus ) noch nicht soweit sind. Hoffentlich hat er nicht schon eine Abneigung gegen das Löffeln entwickelt. Eine Pause von paar Tagen haben wir auch schon gemacht.
Eigentlich wollten wir auch nicht mit Fertiggläschen anfangen.
Sind für alle Tipps dankbar, denn irgendwann braucht er doch auch Beikost.
von
Schwedin
am 17.03.2017, 20:53
Antwort auf:
Löffeln lernen
Hallo Schwedin
wenn dein Baby die Zunge beim Löffeln tatsächlich noch nach vorne herausstreckt, kannst du noch einmal abwarten, bis sich der Reflex weiter zurückbildet.
Und hast du genügend Brei auf dem Löffel? Dein Baby kann nur gut schlucken, wenn ausreichend viel Brei im Mund landet.
Kann deine Baby denn schon selbständig im Hochstuhl sitzen und zeigt er, dass er gerne etwas von euch mitessen möchte? Schaut er euch interessiert beim Essen zu?
Wenn dein Baby den Mund für einen zweiten Löffel erst ga nicht mehr öffnen möchte, hat dein Kleiner evtl doch keinen Hunger.
Beim Stillen nach Bedarf hast du keine Kontrolle über zugeführte Kalorienmengen. Hunger und Appetit folgen nicht zwangsweise nach der Uhrzeit. Bei der Beikost bei nach Bedarf gestillten Babys geht es aber auch gar nicht primär darum Beikost zu geben, um Nährstoffe und Energie zuzuführen, sondern es geht auch um das Kennen lernen einer neuen Esstechnik und um die allgemeine Anpassung an Nahrung, abgesehen von Milch.
Als Stillmama kannst du die Beikost wirklich ganz gelassen angehen. Beikost kannst du wörtlich nehmen und zusätzlich zum Stillen mit deinem Baby spielerisch und frei das Abenteuer Beikost gestalten.
Da du stillst, ist dein Baby bestens ernährt und die Beikost ist einfach vorerst einfach: BEI-KOST. Neben Mumi gibst du deinem Baby die Möglichkeit eine andere Kost, eine andere Esstechnik, neue Aromen, neue Konsistenzen kennen zu lernen. Mit einem behutsamen Einstieg in die Beikost kann sich der Verdauungstrakt langsam umgewöhnen und dein Baby kann sich langsam mit der neuen Essweise anfreunden.
Der ideale Zeitpunkt für den Start kann bei allen Babys verschieden sein. Manche Babys brauchen und wollen schon mit Beginn des 5. Lm Brei und andere Babys beginnen erst sehr viel später ein Interesse an festerer Kost als nur Milch zu entwickeln.
Beim Stilbaby kann der Appetit durchaus größeren Schwankungen unterliegen, da die Kalorienmenge bei einer Stillmahlzeit variieren kann. Brei essen macht für dein Baby aber nur dann einen Sinn, wenn es damit einen Nutzen spüren kann. Da heisst, wenn dein Baby hungrig ist, Brei isst und dann merkt, dass es damit satt und damit zufrieden wird, dann wird es weiterhin Brei essen.
Und es ist auch immer häufiger zu beobachten, dass nach Bedarf gestillte Babys die Beikost nach dem klassischen Prinzip mittels Löffeln nicht optimal annehmen und stattdessen von selbst beginnen, sich Essen vom Familientisch "zu klauen".
Vielleicht ist das BLW* eine gute Methode auch für dein Baby, um Beikost zu essen.
Wenn dein Baby schon im Hochstuhl sitzen kann, dann probiere es einfach mal aus.
Grüße
Birgit Neumann
*siehe hier:
http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=43435&suche1=esstechnik&seite=1
von
Birgit Neumann
am 20.03.2017
Antwort auf:
Löffeln lernen
Hallo,
falls es dich beruhigt, wir haben dasselbw Problem, nur ist meine Tochter mittlerweile 9 Monate alt. :) Wir "üben" seit dem 6. Monat. 10 Löffelchen zu Mittag sind ein Rekord, kommt aber nur selten vor (meist nicht mal 2...)
Wir folgen jetzt dem Rat von Birgit und probieren, sie am Familienessen teilhaben zu lassen.
lg
von
kathrinundclara
am 21.03.2017, 10:30
