Hallo liebe Birgit,
ich möchte unsere Maus (11 Monate) nun schön langsam in die Familienkost einführen, aber leider weiß ich nicht so recht wie.
Aktuell sieht unser Essensplan so aus:
9 h: ca. 200 ml PRE-Milch
10.30 h: Scheibe Zwieback oder Brot
12.30 h: Gemüse(Fleisch)Brei mit etwas Obstmus
16 h: GOB
17 h: etwas Obst (Birne, Banane)
19 h: Milchbrei (mit PRE-Milch angerührt)
und 20 h (vorm Schlafen gehen): 200 ml PRE Milch
Kannst Du mir wohl gute Tips geben, wie ich unsere Maus schön langsam an die Familienkost gewöhnen kann und vor allem WIE? Fragen über Fragen! ;-)
Mit welcher Mahlzeit fängt man denn am besten an??? Hast Du gute Rezeptideen für mich bzw. einen guten Buchtip, wo ich schöne Rezepte finde? Selber habe ich da nämlich leider so gar keine Ideen. :-(
Dann noch eine Frage wegen der PRE-Milch. Wie lange können wir diese noch verwenden? Oder ist es besser nun auf eine Folge- bzw. Kuhmilch umzustellen?
Vielen herzlichen Dank für Deine Hilfe & Bemühungen bereits im Voraus.
LG
von
Jeanney
am 03.12.2013, 22:01
Antwort auf:
Keine Ideen für die Einführung in die Familienkost (11 Monate)
Hallo Jeanney
der Übergang zur Familienkost ist eine spannende Phase nicht nur fürs Baby. Auch für die Familie beginnt nun ein neuer Abschnitt, weil die eigenen Ernährungsgewohnheiten häufig neu überdacht werden werden müssen.
Wenn sich ein Baby stark dafür interessiert, was Mama, Papa oder ein Geschwisterchen isst, sollte es auf jeden Fall immer ein Probierstück bekommen. Diese "haben will"- Phase beginnt bei den meisten Babys etwa um den 10. Lm herum. Das Verkosten und kennen lernen der geforderten kindgerechten(!) Speise ist ein wichtiges Element im Erleben der Mitwelt/Umwelt. Daneben sollte die Hauptenergiequelle größtenteils der übliche (stückige) Brei sein. Breizutaten können einzeln als Stückchen oder mit der Gabel zerdrückt angeboten werden. Morgens und abends ist Brot mit Milch ideal.
Besonders gut geeignet dafür sind weich gegarte, ungewürzte Stückchen von Gemüse/Obst/Kartoffel etc,
Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost besonders wertvoll, weil Babys in diesem Alter noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien (oder Stückchen) satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Aromen und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen.
Mit Familienkost kannst du ganz langsam beginnen. Es geht gar nicht so sehr darum, Breimahlzeiten zu ersetzen, als viel mehr darum, diese zu ergänzen.
Familienkost ist eine Übergangszeit. Gewohntes sollte mit Neuem kombiniert werden. weil Essen lernen über Gewöhnung geschieht. Auch das Probieren und wieder Ausspucken ist ein erster Schritt in Richtung Familienkost. Statt aus dem Gläschen wäre es gut, den Brei auf einem Teller zu servieren. Langsam könntest du den Brei aus dem Gläschen mit selbst gekochtem Brei ersetzen, mit dem Ziel, den Brei allmählich stückiger zu geben - und ausschliesslich selbst Gekochtes.
Zu Anfang kann es ganz basically sein: Kartoffeln, Nudeln, in Butter geschwenkte Genüsestückchen, Fleischklößchen und dazu gibt es die raffinierter zubereitete und gewürzte Familienkost.
Auch möglich ist es, in den gewohnten Brei, serviert auf dem Teller, etwas Couscous, gekochten Reis oder Nudeln hinein zu tun. Die Beilagen kannst du auch separat dazu geben. So erkennt deine Kleine allmählich auch optische Unterschiede, die sie mit dem Geschmack und dem Mundgefühl, der Verdaulichkeit verknüpfen kann.
Bekannte Speisen geben Sicherheit beim Essen.
Gib deinem Kind deshalb ausreichend Zeit, sich an die neuen Dinge zu gewöhnen.
Gewohntes sollte mit Neuem kombiniert werden. weil Essen lernen über Gewöhnung geschieht. Auch das Probieren und wieder Ausspucken ist ein erster Schritt in Richtung Familienkost.
Biete Vielfalt beim Essen und wechsle langsam von Gläschen auf normale Kost. Statt Gemüse-Kartoffel-Fleisch als Brei, ist die Grundlage für eine erlebnisreiche, sättigende Mahlzeit bspw: der gewohnte Brei aus dem Gläschen plus Kartoffelstückchen, Möhrenstückchen, plus Familiengericht.
Pre-Milch kannst du bis gut zum 1. Gebursttag geben. Um die Umstellung auf Kuhmilch zu erleichtern, kann es hilfreich sein, schon jetzt erste Probierportionen au einer Tasse zu geben.
Ideen fürs erste Kochen:
Hast du einen Kartoffelstampfer?
Die Anschaffung lohnt sich. Damit kannst du prima Kartoffelbrei machen. Oder auch eine Mischung aus Kartoffel mit Karotte (Butter). Das wird orange und dem Gericht kannst du einen kreativen Namen geben, der zu euch passt. Manche nennen das Pumucklkartoffeln, heutzutage wären "die Sendung mit der Maus -Kartoffeln" alias MAUS-Kartoffeln als Name evtl passend...Statt Möhren auch mal Hokkaidokürbis mit Kartoffeln mischen.
Mit dem Stampfer kannst du bspw auch Apfelmus unkompliziert ohne Püriergerät herstellen. Bleibt zwar stückiger, ist dennoch lecker.
Kartoffelbrei:
Kartoffel schälen, waschen, klein schneiden, in Wasser (plus Salz) weich kochen, dauert etwa 15-20 min, je nach Größe. Wasser abschütten, etwas Butter in den Topf, Kartoffeln leicht mit Milch bedecken, warm werden lassen, mit dem Stampfer zu Brei zerdrücken. Würzen. Fertig!
Kohlrabiosse:
Kohlrabi kleinschneiden und in reichlich Wasser kochen. Die Kohlrabi abschütten und die Flüssigkeit auffangen. In einem Topf Butter zerlassen und Mehl einrühren. Eine klassische helle Mehlschwitze eben. Dann die Flüssigkeit zugeben. Und schliesslich den Kohlrabi(und nach Geschmack) auch die roh grünen kleingehackten Blätter zugeben.
Noch schneller gehts wenn du in die Flüssigkeit schlichtweg etwas Butter und Sahne gibst und dann hellen Sossenbinder einrührst.
So eine Gemüsesud-Sosse kannst du auch mit Arrow root andicken.
Bei den Fertigsossenbindern handelt es sich normalerweise um speziell gekörnte Stärke, die ohne zu verklumpen in die kochende Flüssigkeit gerührt werden kann.
Pfeilwurzelmehl (arrow root) ist ein sehr gutes Bindemittel für Suppen, Saucen oder Pudding, da es keinen unangenehmen Beigeschmack hat und die Saucen viskös und undurchsichtig/weisslich werden lässt. Es handelt sich dabei um ein pulverfeines, rein pflanzliches Stärkemehl. Gewonnen wird es aus Wurzeln und Knollen tropischer Pflanzen. Gibt es im Naturkostladen oder Reformhaus. Es wird kalt angerührt und dann in die vorhandene, kochende Gemüsebrühe eingerührt, kurz geköchelt, bis es dickflüssig ist.
Gemüse kannst du darin soßig, fettarm und trotzdem schmackhaft sowie gut schluckbar servieren.
Bei Blumenkohl geht das genau so. Blumenkohl dünsten, Garflüssigkeit abbinden, mit frischem Zitronensaft, Gemüsebrühe, Salz, Zucker würzen. Sahne zugeben. Fertig. Evtl Curry zu.
Kennst du Grießklößchensuppe?
besonders schnell und einfach geht das, wenn du eine Dreierpackung Bernbacher Grieß kaufst und die Klößchen laut Packungsanweisung zubereitest. Da kommt Ei, Butter und Salz zum Grieß dazu. Geht fix und ist lecker.
Kennst du Couscous?
Es ist eine Art Weizengrieß, der üblicherweise über Wasserdampf gegart wird. Es gibt neben der herkömmlichen Variante eine Art Instantcouscous. Letzterer wird sehr schnell gar. Nebenbei ein bisschen Gemüse dünsten oder vorbereitetes Gemüse aus TK entnehmen. Fix gezauberte Beilage :-)
Paprika-Möhrensosse zu Nudeln oder Couscous
gewürfelte und geschälte Paprika (mit dem Schälmesser einfach schälen) zusammen mit kleingeschnittenen Möhren garen und anschliessend pürieren, nach Bedarf Sahne zum Abschmecken zugeben.
Evtl Mozzarellakäse dazugeben.
Die Sosse lässt sich auch einfrieren.
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 04.12.2013