Frage: Ist die Breimenge variabel

Hallo Birgit, Erstmals vielen Dank für deine tollen und schnellen Antworten. Man wird als 1.Kind - Mama doch schnell verunsichert und hört überall etwas anderes und da ist es schön einen professionellen Ansprechpartner zu haben. Nun mein Anliegen: meine Tochter Emilia isst mittags und abends Brei und den zweiten Brei jetzt auch schon seit einem Monat. Als nächstes würde ja eigentlich der Nachmittagsbrei anstehen, allerdings habe ich mich dafür entschieden diesen wegzulassen, da ich ihn sonst irgendwie reinquetschen müsste und Emilia dann abends evtl. nicht gut isst. Unser Essensablauf sieht wie folgt aus: 6:00 stillen 10:00 stillen 14:00 GKF Brei 18:00 Milchgetreidebrei 22:00 stillen Damit fahren wir zur Zeit sehr gut und sind alle zufrieden. Nun waren gestern ein paar andere Mütter da und da habe ich gesehen, dass die Breimahlzeit aus dem Glas deutlich kleiner ist, als die Portion, die ich meiner Tochter gebe. Ich habe das immer so gemacht, dass sie so viel bekommen hat, bis sie satt war und nicht mehr wollte. Als ich das den anderen gesagt habe, meinten die nur dass ihre Kinder auch mehr essen würden, wenn sie ihnen mehr geben würden, das aber bewusst nicht tun. Nun bin ich etwas verunsichert, ob ich Emilia auch weniger geben sollte und dafür noch den Nachmittagsbrei einführe. Das Verhältnis der einzelnen Zutaten im Brei bleibt gleich, nur die Gesamtmenge ist bei mir mehr. Ich möchte eigentlich ungern noch einen Brei einführen, da ich gerne stille. Ich hatte eigentlich vor es bei zwei Breien zu belassen und dann wenn Emilia soweit ist, sie an die Familienkost heran zu führen. Liebe Grüße und Entschuldige für den langen Text Janet

von Jani0312 am 08.11.2016, 08:54



Antwort auf: Ist die Breimenge variabel

Hallo Jani0312 du machst das alles schon ganz richtig und kannst ganz beruhigt auch weiterhin eure Beikost auf eure Weise geben. 190g-200g Brei ist eine Portionseinheit, die für viele Babys eine ideale Mahlzeit ergibt. Viele Babys sind damit zufrieden. Manche Babys brauchen sogar weniger, um satt und zufrieden zu sein und manche Babys brauchen jedoch mehr. Dein Baby hat die für sich passende Menge herausgefunden. Daran orientierst du dich beim Zubereiten der Breie. Und genau so ist es gut! Stillbabys haben häufig eine eigene Beikostbiografie. Da die Mumimenge bzw die aufgenommene Kalorienmenge pro Stillmahlzeit variabel sein kann, gestaltet sich die Beikost häufig anders als bei mit Säuglingsmilch ernährten Babys. Manche Stillbabys akzeptieren Brei nicht auf die erwartete und gewünschte Weise und andere Stillbabys würden gar gerne mehr Beikost bekommen und essen genüsslich große Mengen. Während bei Babys, die nicht gestillt werden die B(r)eikost eher wichtig für die optimale Närhstoffversorgung ist, ist das Ziel beim Stillbaby eher "nur", dass man dem Babys zusätzlich zum Stillen Essen/Brei und insgesamt neue Esseindrücke, neuen Geschmack, Aromen gibt, damit sie sich damit auseinandersetzen. Der individuelle Weg zur Beikost, d.h. zu einer erweiterten Kostpalette kann bei jedem Baby anders verlaufen. Gut und wichtig ist bei nach Bedarf gestillten Babys zunächst vor allem das Anbieten von Beikost, bspw durch Brei oder Fingerfood und ggf Familienkost. Beikost, d.h. mehr zu essen als nur Milch, ist im Gesamten betrachtet ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Und darum ist Beikost aus vielen Gründen wichtig - es geht auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, das Loslassen von Mama etc. Die Essmenge, die deine Kleine benötigt, um satt zu sein, hat sie sich, wie beim Stillen auch, selbst bestimmt. Mit 2 Breien pro Tag plus Stillen nach Bedarf und der baldigen Einführung von Fingerfood (wenn dein Baby soweit ist), bist du auf dem besten Weg. Grüße Birgit S.

von Birgit Neumann am 09.11.2016