Hallo,
Ich hätte einige Fragen bzgl. meines fast 11 Monate alten Sohnes. Wenn ich mal kurz die Vorgeschichte zusammen fassen darf:
Die erste Beikosteinführung war mit 4,5 Monaten, er bekam Gläschen und nahm sie auch gerne an. Nach einiger Zeit habe ich angefangen bzw. probiert unser Essen für ihn ohne Gewürze zuzubereiten, er spuckte es immer wieder heraus und verzog das Gesicht, somit bin ich dann wieder bei den Gläschen gelandet!
Mittlerweile ist er fast 11 Monate alt und isst seit einigen Tagen nur noch mäßig seinen Brei ( egal welchen, Mittag, Nachmittag und der Milchbrei Abends ebenso). Vor 2 Tagen hab ich es dann nochmals mit selbstgekochter Kost versucht und er aß plötzlich schön!
Nun meine Fragen:
1. Ich bereite den Kartoffelbrei so zu, in dem ich die Kartoffeln koche, mit Milch später verrühre dann kommt ein Stück Butter, etwas Maggi und eine Prise Salz dazu. Kann ich ihm das schon so geben (wegen den Gewürzen?)
2. Bisher bekam er selbstgekochtes Gemüse nur in Form von Karotten und Erbsen. Da sieht die Zubereitung so aus, ich köchle das Gemüse, in einem anderen Topf lasse ich Butter zerschmelzen, gebe etwas Mehl dazu und rühre, dann kommt das Wasser in dem das Gemüse war etwas dazu und dann lege ich das Gemüse rein und lasse es noch kurz auf dem Herd. Würze mit einer Prise Salz. Kann ich dies so beibehalten für sein Alter?
Ich bin noch sehr unsicher, gerade auch wegen den Gewürzen.
3. Wenn ich jetzt anderes Gemüse zubereiten möchte wie Zucchini, wie soll ich da vorgehen bzw. was für Gemüse kann ich sonst noch machen und wie würzen?
4.GOB wird auch weniger. Was kann er denn am Nach mittag sonst essen? Er isst leider sehr wenig Obst, da er es nicht mag. Von einer Banane hält er auch nicht viel, hab sie schon zermantscht angeboten oder ihn direkt abbeißen lassen! Er macht den Mund gleich auf, spuckt es aber nach einiger Zeit wieder raus!
Vielen lieben Dank
LG
von
buberle
am 03.04.2014, 15:35
Antwort auf:
Fragen über Fragen...
Hallo buberle
dein Baby ist jetzt fast ein Kleinkind.
Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in "Hunger". Babys brauchen in diese Zeit viel Nahrungsenergie, Milch.
Mit etwa 10 Lm ist diese Phase in der Regel weitestgehend abgeschlossen, sodass nun weniger Nahrungsmengen ausreichen können.
Ihr befindet euch gerade in einer Umbruchphase. Diese beginnt in der Regel um den 10. Lm herum. Brei wird abgelehnt und Alternativen wurden bisher kaum gefunden. Das hängt damit zusammen, dass die Phase des schnellen Wachstums nun zu Ende geht und künftig kleinere Essensmengen ausreichen können. Genau das beobachtest du momentan auch. Und die Kinder müssen jetzt neue Speisen erst noch kennenlernen, sie müssem neue Geschmackseindrücke sammeln,diese bewerten, sie müssen die neuen Konsistenzen prüfen und akzeptieren, sie müssen und sollten kauen, und sie sollten auch selber essen (lernen).
Kleine Mengen reichen ihnen dafür meist schon aus. Das irritiert viele Mamas - aber es ist vollkommen ausreichend. Freue dich, wenn dein Kind etwas gegessen hat oder auch nur probiert hat. Dein Kind lernt dazu. Neue Esssitten und Rituale treten an Stelle althergebrachter Gewohnheiten.
Dein Kleiner ist jetzt in die Liga der Kleinkinder aufgestiegen und will keinen Babybrei mehr essen. Er will etwas "Richtiges". Das kannst du ihm geben.
Zur Morgenmilch kannst du einen Teller mit Butter bestrichenen Brotstückchen geben. Idealerweise isst er sie selbst und ganz alleine auf. Im Lauf des Vormittags kannst du eine Obstportion anbieten wie bspw reife (weiche Birne) in Stückchen oder zerdrückt. Die weiche Konsistenz kann dein Sohn mit dem Gaumen zerdrücken und gut schlucken, ohne überfordert zu sein. Wenn dein Kleiner sehr hungrig ist, könntest du auch nochmals einen Brotsnack anbieten, wenn Obst weiterhin nicht gemocht würde.
Mittagessen könntest du mit dem üblichen Brei plus weiche gegarte Stückchen (Gemüse/Kartoffel) und/oder Nudeln etc her richten. Und du darfst ihm auch das geben, was du isst. Lass das Maggi als Gewürz weg, den Rest könntest du so handhaben, wie du es beschrieben hast.
Fleischbrei aus dem Gläschen eignet sich auch als Brotbelag.
Andere Ideen sind:
nachmittags bspw Waffeln:
50 g Möhren, 2 Eier, 1 Prise Salz, 50 g weiche Butter, 1 EL Zucker, 100 g Mehl, 50 g blütenzarte Haferflocken,, 200 ml Buttermilch, Butter für das Waffeleisen, Puderzucker zum Bestäuben
Die Möhren schälen und fein reiben. Die Eier trennen und das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.
Die Butter mit Zucker und Eigelb schaumig rühren, in diese Mischung dann das Mehl sieben und die Haferflocken unterrühren. Dann die Möhren und die Buttermilch dazugeben und zum Schluss den Eischnee unterheben.
Den Teig 10 Minuten ruhen lassen und anschließend die Waffeln im Waffeleisen backen. Die fertigen Waffeln dann nach Belieben mit Puderzucker bestäuben.
aus:
Kochen für Baby, Dagmar von Cramm, GU Verlag
Das Rezept ist dort für ab 10.Lm ausgewiesen, heissen "Häschenwaffeln"
oder
Apfel-Haferbötchen:
siehe bitte hier:
http://www.kuechengoetter.de/rezepte/Brot-Broetchen/Apfel-Hafer-Broetchen-18059.html
Erbsensosse/suppe
TK-Erbsen in leicht gesalzenem Wasser kochen. Nach dem Kochen pürieren und anschliessend noch mal durch ein Haarsieb streichen. Mit Sahne nochmals aufkochen, abschmecken (Zucker, ganz wenig Salz) - Toll! Erstens knallgrün, zweitens lecker, und in kleinen Mengen auch gut verdaulich. Die blähenden Häutchen sind entfernt.
Die einfachste Sosse ist gemacht, wenn du den üblichen Gemüsebrei, ohne Kartoffeln oder andere Zutaten, einfach nur einen Gemüsebrei (selbst gekocht oder aus dem Gläschen) mit etwas Wasser und Sahne aufkochst und ganz vorsichtig würzst. Voilà, fertig ist eine Gemüsesosse.
Bolognesesosse
1 mittelgroße Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe ebenso.
In Olivenöl und Wasser ca 10-15 min dünsten.
200g gemischtes Hack dazu und in Olivenöl leicht anbraten.
Salz, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten.
Mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) zugeben, aufkochen, 1 kleine geschälte Möhre hineinreiben, mitkochen . Abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt.
Die Sosse so lange köcheln lassen, wie Zeit bleibt. Mindestens 7-10 empfohlen, besser halbe Stunde und länger.
Dazu kleine Nudeln oder kleingeschnittene Spaghetti.
Kartoffelgratin
für 2 Personen:
500g Kartoffeln
225g Sahne
Öl für die Form
Salz
Pfeffer
Paprika (edelsüß)
frisch geriebene Muskatnuss
Streukäse (Emmentaler), Menge nach Geschmack
Sahne in ein Gefäss geben und kräftig mit Salz, einer Prise Zucker, reichlich Paprikapulver und etwas Pfeffer, evtl Muskat vermengen.
Auflaufform mit Öl auspinseln.
Kartoffeln waschen, schälen, in feine Scheiben schneiden. Dachziegelartig in der Form verteilen. So lässt sich das Gratin gleichförmiger backen, weil sich die Flüssigkeit (Sahne) optimal verteilen kann.
Die Sahne über den Kartoffeln verteilen, sodass wirklich alle Scheibchen gut bedeckt sind. Offene Stellen notfalls mit Butterflöckchen belegen.
Jetzt den Käse aufgeben. Menge nach Geschmack, viel oder wenig.
Dann ab in den vorgeheizten Ofen (180° im E-Herd, 160° ohne Vorheizen bei Umluftherden) und dort ca 50 min bis 1h garen. Aber immer mal wieder kontrollieren, denn der Käse könnte verbrennen. Wird dieser zu dunkel, könnt ihr die Form mit Aufolie abdecken. Die Garzeit richtet sich auch nach der Höhe der Aufschichtung. Deshalb die Garprobe in der Mitte der Form durchführen. Hier müssen die Kartoffeln weich sein und die Flüssigkeit sollte aufgesogen sein.
Neben Brei kannst du mittags vor allem Stückchen anbieten. Beim Selber kochen ist das besonders einfach - statt die Stückchen zu pürieren, kannst du sie einfach lassen. Hilfreich ist bspw, wenn du einen Teil davon zu Brei verarbeitest und den Rest entweder vor den Augen deines Sohnes mit der Gabel auf seinem Teller zerdrückst - oder als Stückchen dazu gibst. Lass deinen Sohn selbst zugreifen. Auch kleine Nudeln sind eine Bereicherung zum gewohnten Brei, vor allem wegen der Konsistenz. Auch Angebote aus deinem Speisenrepertoire sind gut. Es geht bei der Einführung zur Familienkost zunächst vor allem darum, gemeinsame Mahlzeiten am reichhaltig gedeckten Tisch zusammen einzunehmen. Das gemeinsame Mahl inspiriert zum Nachahmen. Davon profitieren die Kleinsten stark. Lass deinen Kleinen vom Tisch querbeet kosten. Spielerische Geschmackserlebnisse machen Lust auf mehr.
Kleine Probiermengen sind von unbedenklichen (rohes Ei wäre bspw weniger gut) Speisen harmlos (bei gesunden Kindern). Sie vermitteln neue Gesamteindrücke der Umwelt und Mitwelt und sind nicht nur allein zur Ernährung bestimmt.
Babys beobachten ihre Mitwelt und imitieren gerne. Deshalb sind die Speisen besonders begehrt, die andere Familienmitglieder essen, Dinge die sie immer und immer wieder sehen. Genau das wollen sie haben. Sie untersuchen die Dinge zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund. Manches wird geschluckt und Manches wieder ausgespuckt....
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 04.04.2014
Antwort auf:
Fragen über Fragen...
Und wie sieht es mit Fleisch aus? Ich traue mich nicht es zu pürieren. Es gibt ja auch pure Fleischgläschen. Kann ich diese dann einfach mit z.B Kartoffelbrei verrühren oder einen kleinen Haufen auf den Teller dazugeben?
Wie sieht es mit Kuchen für Nachmittags aus, Marmorkuchen, Käsekuchen (selbstgebackenen?)
Nochmals danke ;)
von
buberle
am 03.04.2014, 16:08