Frage: Fleischstückchen für 6 Monate altes Baby

Hallo, mein kleiner Knirps ist gerade mal 6 Monate alt geworden und vor 2 Wochen habe ich mit der Beikost angefangen. Bis dahin habe ich vollgestillt und habe vor, bis zu seinem 2. Lebensjahr, weiterhin zu stillen. Brei isst er überhaupt nicht so gerne, aber interessiert sich ungemein für unser Essen. Deshalb gebe ich ihm immer irgendetwas, was er selbst halten kann und wässrig ist (zB ein Stück Apfel), in die Hand und lasse ihn daran saugen. Nun wollte ich ihm ein Stück mageres Fleisch geben. Nur ist mir dabei aufgefallen, dass er dabei kleine Stückchen (natürlich dann unzerkaut) runterschluckt. Ist das in Ordnung? Wenn er das nicht vertragen würde, nach wie vielen Tagen würde ich das denn bemerken? Vielen Dank im Voraus!

von MoMaNi am 19.09.2015, 09:02



Antwort auf: Fleischstückchen für 6 Monate altes Baby

Hallo MoMaNi keine Angst, das ist nicht schlimm. Du könntest die Beikost in Zukunft aber evtl doch etwas anders angehen. Kennst du das Konzept des baby-led-weaning. Das "baby led weaning kann eine echte Bereicherung für den täglichen Beikostplan sein. Gib deinem Baby also ruhig weich gegarte Obst-und Gemüse-Kartoffelstückchen zum Essen oder besser: lange Gemüsesticks (weich gegart) , die er gut in die Hand nehmen kann und vielleicht sogar isst. Bleibe auf jeden Fall immer dabei. Man sollte bei dieser Methode Basics geben, d.h. ungewürzte kleine Häppchen, wie Kartoffel, Gemüse (ohne Salz o.ä.), Nudel etcetc. Es eignen sich für die ersten Stückchen zum Selberessen besonders gut weiche, gegarte Gemüse-, Kartoffel- oder Obststicks (auch Brokkoliröschen). Diese können die Kleinsten mit der ganzen Hand umschliessen - um die Hand schliesslich an den Mund zu führen. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weich gegarte Gemüse gut mit der Faust umschliessen und festhalten um schliesslich abgelutscht zu werden. Vorraussetzung ist immer, dass dein Baby Spaß dabei hat. Zubereitung babygerechter Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten Apfel (nur gedünstet), Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Im Allgemeinen sind mit Beginn des 7. Lm die meisten Babys soweit, und wollen gerne Beikost. Manche Babys kommen schnell mit dem Löffeln zurecht, manche brauchen dafür etwas mehr Zeit - andere Babys - inzwischen immer mehr - wollen lieber alleine essen. - sie wollen keinen Löffel und sie möchten keinen Brei. Wobei die Kleinen bei dieser Art Beikost nicht wirklich essen, sondern die angebotene Nahrung eher spielerisch erkunden. Der Sättigungsaspekt ist dabei unerheblich. Beikost, d.h. mehr zu essen als nur Milch, das ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Beikost ist deshalb aus vielen Gründen wichtig - nicht nur zum Sattwerden. Es geht auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, das Loslassen von Mama etc. Als Stillmama kannst du die Beikost ganz gelassen angehen. Beikost kannst du wörtlich nehmen und zusätzlich zum Stillen mit deinem Baby das Abenteuer Beikost spielerisch beginnen. Bei der Beikost (von gestillten Babys) geht es nicht nur darum Brei zu geben, um Nährstoffe und Kalorien zuzuführen, sondern es geht viel mehr auch darum, neue Geschmackseindrücke, Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. kennen zu lernen, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Ziel ist es, deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke zu geben. Ich empfehle dir eine ausführliche Lektüre dazu. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Büchern, auch Rezepte. Und vielleicht kannst du dich für den Fruchtsauger von Nuby begeistern. Der Vollständigkeit wegen, weise ich dich auf diese Möglichkeit hin :-) Es ist eine Art Schnuller mit eingebautem Netz. Ins Netz wird ein (rohes) Obst/Gemüsestück gegeben und durch Saugen kann das Baby den Geschmack einzelner Lebensmittel kennen lernen, ohne dass Stückchen abbrechen und versehentlich gegessen werden. Evtl ist er ein gutes Hilfsmittel für euch, um angst- und gefahrenfrei durch den Essalltag zu gehen. Grüße B:Neumann

von Birgit Neumann am 20.09.2015