Fingerfoodideen für die ersten Zähnchen gesucht

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Fingerfoodideen für die ersten Zähnchen gesucht

Hallo Frau Neumann, ich hätte mal eine Frage und zwar hat unsere 8 Monate alte Tochter nun die ersten beiden Zähnchen unten. Ich möchte ihr nun auch etwas zu "knabbern" anbieten und hab schon so einiges versucht, Obst, Hirsekringel usw. Anfangs läufts auch sehr gut, nur dann steckt sie sich den Rest komplett in den Mund. Ich bin zwar immer dabei aber ich habe riesen Angst, dass ich die Stücke irgendwann nicht mehr aus ihrem Mund heraus bekomme. Haben sie Tipps was und wie ich es ihr anbieten kann? Außerdem isst sie unheimlich gern diese Babymilchmahlzeiten aus dem Handel, meine Frage: Kann ich ihr auch einen ganz normalen Joghurt anbieten oder ist das in dem Alter eher noch nicht zu empfehlen?? Danke für ihre Anregungen. K.

von Knuddelhexe am 27.06.2014, 10:45



Antwort auf: Fingerfoodideen für die ersten Zähnchen gesucht

Hallo Knuddelhexe du kannst deiner Kleinen weiches Fingerfood anbieten, das du in entsprechende Stücke schneiden solltest. Gut eignen sich weich gegarte Gemüse-, Kartoffel- oder ObstSTICKS, die die Kleinsten schon mit der ganzen Hand umschliessen können, um die Hand an den Mund zu führen. Und vielleicht kann dein Kind kleinere Stückchen sogar schon mit dem Pinzettengriff aufnehmen und zum Mund führen. Ggf sind auch schon einzelne kleine Butterbrotstückchen (ohne Rinde) geeignet. Beikost ist aus vielen Gründen wichtig und bei gestillten Babys nicht nur allein für die Sättigung bestimmt. Es geht dabei auch um das spielerische Entdecken und die längerfristige Gewöhnung an verschiedene sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln. Fingerfood sollte weich sein, damit es die Kleinen gut mit den Kauleisten und der Zunge am Gaumen zerdrücken können. Harte Speisen sind vorerst nur weniger optimal. Kuhmilchprodukte aus dem Handel sind abgesehen von der Verwendung von Kuhmilch im Milchbrei auch noch nicht optimal. Spezielle Babyprodukte aus Kuhmilch sind im Nährwert an die Bedüfrnisse von Babys angepasst und deshalb viel besser. Kuhmilch im Brei kann dein Baby einmal am Tag (bis zu 200ml) bekommen. Die Zutaten im Milchbrei ergänzen die Kuhmilch im Nährwert ideal. Im Rahmen der Familienkost ab dem 10. Lm (+/-) sind erste zaghafte Annäherung an handelsübliche Milchprodukte okay. Die Menge sollten dennoch vorerst gering bleiben. Bei Joghurt heisst es in den üblichen Empfehlungen in D bspw, dass er (regelmäßig) besser erst im 2. Lj gegeben werden sollte. Ausnahme bilden die speziellen Baby-Produkte. Sie sind verträglich, im Speiseplan, wie er üblicherweise empfohlen wird, jedoch nicht explizit vorgesehen. Um einem Überangebot an Milch vorzubeugen, solltest du die Joghurtprodukte in die Milchflaschenberechnung miteinbeziehen, wenn du ihn geben magst. Grüße B.Neumann P.S. Joghurt enthält Milchsäurebakterienstämme, die mittels Abbau von Laktose die Milch zu Joghurt umwandeln. Rechtsdrehende Milchsäure wird vom Körper schneller verstoffwechselt als die sog. Linksdrehende. Letztere wird nur langsam vom Körper abgebaut und das ist besonders für Babys problematisch, deswegen hier völlig ungeeignet. Manche Joghurtsorten haben einen Zusatz wie L(+), was auf ein Produkt mit rechtsdrehender Milchsorte hindeutet. Der Joghurt schmeckt meist milder. D(-) hingegen steht für die linksdrehende Sorte und der Geschmack wird saurer. Die Empfehlung hierzulande lautet, dass gesäuerte Milchprodukte insgesamt deshalb erst nach dem 1. Geb. regelmäßig in größeren Mengen gegeben werden sollten. Vorher sei das noch schwerer zu verdauen, auch mit rechtsdrehenden Sorten. Bspp: eher rechtsdrehende Milchsäure: Streptococcus und Bifidobakterien eher linksdrehende Milchsäure: Lactobacillus bulgaris beide: Lactobacillus acidophilus

von Birgit Neumann am 30.06.2014