Frage: Fettsäuren

Hallo Birgit, heute habe ich Fragen zu den Fettsäuren. Bisher habe ich es so verstanden, das die mehrfach ungesättigten Fettsäuren die Guten sind und die gesättigten die Schlechten und man Transfettsäuren ganz meiden soll. Nun las ich, dass man auch gesättigte Fettsäuren benötigt und zum Beispiel Kokosöl gut zum Braten und Backen sei. Bisher habe ich immer Rapsöl zum Braten genommen und z. B. kaltgepresstes Sesamöl für Salate. Und Butter aufs Brot und für Kuchen und Kekse. Was ist denn nun gerade auch für ein Kleinkind empfehlenswert? Wobei mein Kind kein Salat ist. Ich habe ihr daher immer mal ein Löffel kaltgepresstes Öl an die Nudeln getan. War das ok? Und noch zwei Frage: Werden gehärtete bzw. teilweise gehärtete Fette immer deklariert oder wie kann ich hier auf die sichere Seite kommen? Entstehen die Transfettsäuren auch bei selbst gekochten oder gebackenen Speisen und wenn ja, wie kenn man das vermeiden? Danke!

von miaandme am 10.07.2016, 23:03



Antwort auf: Fettsäuren

Hallo Miaandme Tranfettsäuren gilt es möglichst weitestgehend zu meiden, das ist völlig richtig. Das ist bei einer gesunden Ernährungsweise mit guter Lebensmittelauswahl aber eigentlich auch kein Problem. Achte auf die Zutatenliste bei Produkten wie Margarine, Frittierfett, Keksen, Fertigpizza, Fertigteige etc und koche und backe einfach ganz viel selbst - statt Gebäck vom Bäcker besser lieber selber backen. Beim Braten solltest du stets Öle und Fette verwenden, die gut zum Braten, d.h. für das Garen bei sehr hohen Temperaturen geeignet sind.* Gehärtete Fette müssen desklariert werden . Sie können jedoch auch durch bestimmte Herstellungsverfahren wie bspw beim (industriellen) Frittieren entstehen, was beim Endprodukt evtl nicht deklariert sein muss. Auch Frühstücksflocken, Müsliriegel oder Croissants etc können betroffen sein. Transfettsäuren entstehen bspw beim Erhitzen über ca 130° C von (mehrfach) ungesättigten Fettsäuren. Es gibt keinen gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert. Auch Im Milchfett bspw stecken Transfettsäuren. Die aufgenommene Menge von Transfettsäuren über Milchprodukte gilt bezüglich der Verzehrsmengen im Vergleich zur Verzehrsmenge von industriell erzeugten Produkten mit Transfettsäuren als eher unbedeutend. Wenn du auch diese meiden möchtest, könntest du fettarme Milchprodukte bevorzugen. * zum höheren Erhitzen und Braten geeignet sind folgende Ölsorten: Butterschmalz, Schweineschmalz, Palmfett, Kokosfett/Kokosöl, Erdnussöl, gekennzeichnete Margarinesorten, auch raffiniertes Olivenöl und Sonnenblumenöl, Pflanzenöl, Maiskeimöl, Sojaöl, Rapsöl. Kaltgepresste Öle solltest du nicht erhitzen, sondern für Rohkost verwenden oder als Geschmackszugabe zum Schluss zum Gericht geben . Das hast du bisher auch bereits genau so gemacht. Momentan wird hauptsächlich (in D) empfohlen, Rapsöl zum Braten zu verwenden. Aber auch Maiskeimöl oder Sonnenblumenöl sind in der (Kinder-)Küche wunderbar. Auch Olivenöl (bis ca 180° erhitzbar, auch wenn "nativ"), wenn es euch schmeckt kannst du verwenden. Pfannkuchen kannst du bspw gut in Kokosöl/Kokosfett oder Butterschmalz (oder auch Ghee) und auf jeden Fall in raffiniertem Raps- oder Sonnenblumenöl backen. Verwende eine beschichtete Pfanne, dann kannst du die Pfannkuchen in sparsam dosiertem Fett braten. Für Bratkartoffeln eignet sich ebenfalls raffniertes Raps- oder Sonnenblumenöl oder Erdnussöl, auch Butterschmalz. Verwende häufig auch qualitativ hochwertige, kaltgepresste (native) Öle. Es gibt viele leckere Sorten, die manche Gerichte/Salate besonders aromatisch machen. Bspw Walnussöl oder Sesamöl Der Körper braucht verschiedene Fettsäuren: gesättigte, ungesättigte und sog. mehrfach ungesättigte. Unser Körper braucht sie alle. Von den ungesättigten im Verhältnis jedoch etwas mehr als von den gesättigten. Aber ebenso wichtig wie das Mengenverhältnis ist die Auswahl der Öle. Diese solltest du stets in guter Qualität kaufen und je nach Verwendungszweck auswählen. Zum hohen Erhitzen sind gesättigte Fette geeignet und für die Rohkost darf es ein kaltgepresstes Öl sein. Zu Nudeln und Gemüse, sowie aufs Brot, darfst du deiner Tochter gerne Butter geben. Gemüse kannst du (als Salatersatz) bspw auch mit Butter und Öl vermischt anrichten. Butter schmeckt Kindern gut und sie ist leicht verdaulich. Sie enthält beide Fettsäuren in einem guten Mischverhältnis. Du siehst, du hast das bisher schon alles ganz "richtig" gemacht. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 11.07.2016