Frage: Essverhalten meines Sohnes

Hallo, mein Sohn ist 21 Monate alt. Er bekommt seit Anfang der Beikost selbstgekochtes Essen. Ich achte bei ihm sehr auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung,da ich Übergewicht vermeiden möchte. Es ist nun so das ich nicht mehr weiter weiß was sein Essverhalten angeht. Mittags ist er sehr gut. Morgens und Abenda verweigert er das Essen fast komplett. Brot möchte er gar nicht essen,hier isst er,wenn überhaupt nur den Belag. Obst biete ich ihn zusätzlich an,Banane,Weintrauben,Äpfel und Birnen zur Zeit,aber auch das lässt er meistens liegen. Morgens bekommt er Vollmilch,Abends trinkt er 150ml Haferdrink. Da er zur Zeit abnimmt mache ich mir etwas Sorgen,ich bin ideenlos was ich ihm anbieten könnte. Müsli z.B hat er ausgespuckt. Vielleicht haben Sie noch Tipps für mich.

von SummSumm am 30.01.2015, 14:43



Antwort auf: Essverhalten meines Sohnes

Hallo SummSumm Versuche es abends doch einmal mit Nudeln. Viele Kleinkinder essen vorübergehend abends weniger gern Brot. Das Kauen kann ihnen nach anfänglicher Begeisterung manchmal zu mühsam sein und sie haben abends darauf einfach keine Lust mehr. Nudeln sind weicher in der Konsistenz und erfreuen sich manchmal größerer Beliebtheit. Dazu eine Portion Trinkmilch, die durch ihre Inhaltsstoffe den guten Nachtschlaf fördert und die Mahlzeit ist vollwertig und sättigt gut für die Nacht. Eine andere Möglichkeit für die Unlust auf Brot am Abend kann sein, dass dein Kleiner tagsüber schon genügend Kohlenhydrate gegessen hat, so dass kein Appetit darauf bestünde. Wenn du dein Kind ausgewogen ernährst, der KiA eine gute Gesundheit und Entwicklung bestätigt hat, kannst du eigentlich nur abwarten, wie sich Größe und das Wachtum langfristig entwickeln werden. Ich gebe dir hier mal noch eine kleine Orientierung über Essmengen, die für 1-jährige passen. Es handelt sich um eine grobe Orientierungshilfe. Übliche Verzehrsmengen für etwa 1-jährige sind folgende: Frühstück: 1/2 Scheibe Butter (Butter/Margarine) mit Belag oder ohne, dazu Milch oder statt Brot ein Milchbrei/Kindermüsli ZMZ: Obst ggf Brot o.ä. Mittagessen: Familienkost und Stückchen von Nahrungsmittelbasics ZMZ:Obst, Getreide, Kuchen oder Kekse (wenig süß) oder Fruchtriegel Abendessen: wie Frühstück plus fein geraffelte Rohkost das tägliche Essen* sollte bestehen aus: Reichlich Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis etc reichlich Obst und Gemüse, etwa 5 P am Tag gefolgt von Milch- und Milchprodukten (ca 300 ml am Tag) dann Fleisch, Fisch, Eiprodukte schliesslich noch einen sehr kleinen Anteil an Fetten und Ölen am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein ausreichend Getränke, Wasser *bzw der Wochenplan Konkrete Zahlen lauten in etwa so: 80g Getreide/Brot 120g Kartoffeln (bzw Reis**, Nudeln etc) 120g Gemüse 120g Obst 300ml Milch, Milchprodukte 30g Fleisch/Wurst 1-2 Eier pro Woche 25g Fisch pro Woche 15g Streichfett/Öl geduldet sind ca 10% Süßigkeiten am Gesamtanteil der zugeführten Energiemenge* (*tägl Energiemenge ca 950 kcal) Quelle: FKE, DO, 2006 die Angaben entsprechen OptiMIX - ** Reis u. a. Getreidebeilagen - 100 ml Milch entsprechen ca 15 g Schnittkäse/30 g Weichkäse - je 100 kcal = 1 Kugel Eiscreme / 45 g Obstkuchen /4 Butterkekse /4 EL Flakes /4 TL Zucker /2 EL Marmelade / 30 g Fruchtgummi oder 20 g Schokolade/ 10 Stck. Chips / 1 Glas (200 ml) Limonade, Fruchsaftgetränk Es ist gut sich an den üblichen Empfehlungen zu orientieren. Es ist aber nicht notwendig, Mengen bei gesunden Kindern täglich zu kontrollieren. Die Mengenangaben können auf eine Woche hochgerechnet werden. Denn häufig ist es so, dass auf scheinbare Fastentage, Tage an denen ein Kind nur lustlos im Essen stochert, sog. Freßtage folgen, Tage an denen ein Kind schier unersättlich scheint - und umgekehrt. Im Mittelmaß bleiben die Mengen in etwa gleich. Auch Wachstumsschübe gehen mit größerem Appetit und entsprechend größeren Essmengen über einen begrenzten Zeitraum einher. Um deinen Sohn an neue Speisen heranzuführen, hilft dir die Kontinuität. Lass dein Kind immer und immer wieder Neues probieren. Denn nur darüber kann er Erfahrungen sammeln und bewerten. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine mehr oder weniger stark ausgeprägte sog. Neophobie. Das ist eine Art Angst vor dem "neuen" Essen. Ursprünglich eine gute Schutzfunktion, denn gegessen wird nur das, was man kennt, denn Unbekanntes könnte giftig sein. Dieses Phänomen ist sogar in der Tierwelt vorzufinden - neue Dinge werden auch hier nur zögerlich von Jung und Alt gekostet. Und am besten wird das gegessen, was immer und immer wieder von allen nebenstehenden Personen auch verzehrt wird. Darum ist der gedeckte Familientisch so wichtig. Je jünger die Kleinen sind, desto aufgeschlossener sind sie diesen neuen Angeboten. Mit etwa 18 Lm schränkt sich der Erfahrungshorizont in Essensfragen immer weiter ein, die Auswahl der gemochten Speisen wird meist kleiner. Erst mit 6-8 Jahren und später ab etwa 12 Jahren werden wieder gerne neue Essabenteuer angegangen. Um Essen zu lernen, d.h. Essbares von nicht Essbarem zu unterscheiden, hilft das sog. soziale Lernen. So kann die Neophobie am besten überwunden werden. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung. Sie suchen sich hierzu Vorbilder. Das kann Mama oder Papa sein. Aber auch ganz andere Weggefährten können als Vorbild dienen. Das kann Oma sein oder eine Freundin, auch Vorbilder aus den Medien. Koche also ruhig solche Sachen, die du und Papa gerne essen. Das ist eure Familientradition, eure Esskultur. Diese kulinarischen Erfahrungen prägen die Kinder langfristig. Sie müssen sich ein Geschmacksgedächtnis aufbauen. Das braucht Zeit. Es ist aber die Basis für den später daraus resultierenden Appetit. Wenn du Müsli isst, kannst du deinen Kleinen einfach mal probieren lassen. Vielleicht kommt er so langsam auf den Geschmack. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 31.01.2015



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Essverhalten 15 Monate

Hallo, mein Sohn ist 15 Monate alt. Die ersten 6 Monate wurde er voll gestillt, dann haben wir langsam mit beikost angefangen. Das hat alles super funktioniert bzw. funktioniert auch einerseits gut. Er ist morgens porridge, vormittags etwas Butterbrot oder Banane, mittags GKF-Brei, nachmittags Obst Getreide Brei oder nochmal Brot und Banane, Ab...


Essverhalten Ehemann/Picking Eat Syndrom

Danke gür deine hilfreiche Antwort auf meine letzte Frage.Jetzt schnell nochwas....mein Mann kann aufgrund einer Essstörung, Picking Eat Syndrom, nur sehr wenige Speisen essen und die sind ungesund. Er ernährt sich von Brot, Wurst, Würstchen, Vanillequark, Pommes und Schnitzel (unterwegs) Kein Gemüse, kein Obst..... Er ist also kein gutes Vorb...


Selektives Essverhalten

Meine Kleine, 16 Monate, isst nach wie vor nur Käse als Belag und zwar ohne Brot.... Nur auf weicher Brotrinde kaut sie ab und zu und wenn man ihr eine Semmel gibt, so ein kleines bisschen. Mittags isst sie nur gut, wenn es Nudeln gibt und auch da nur Spaghetti oder Spirelli. Alles andere bleibt liegen. Die Soße isst sie schon, die bei den Nudeln...


Essverhalten von Kleinkind 1,5 Jahre katastrophal

Meine Tochter, fast 1,5 Jahre, hat ja noch nie besonders gut gegessen. Wir stillen auch noch sehr viel. Das ist ja im Grunde ok...würde sie nebenher zumindest ein wenig essen und das auch möglichst "normal". Ich lasse sie mit den Händen essen (bzw. im Moment ist es eher ein spielen und rumschmieren...), sie darf ja auch experimentieren, erfahren un...


Schlechtes Essverhalten

Hallo! Ich habe meinen Sohn (2 1/2) Jahre bis vor kurzem gestillt. Zum Einschlafen, sehr oft nachts und nach Bedarf auch tagsüber. Er war schon immer ein schlechter Esser und wollte lieber an die Brust. Dachte, dass wenn wir nicht mehr stillen, er besser isst. Bin oft am verzweifeln. Egal was ich anbiete, von Gemüse bis zum Fleisch. Er isst kau...


Essverhalten

Hallo, unser Sohn, 14 Monate, wurde bis er 10 Monate alt war voll gestillt, weil er sowohl Brei als auch BWL verweigerte. Dann fing er langsam an Beikost zu sich zu nehmen, jedoch nur in eher kleinen Mengen. Wir haben ihm alles Mögliche angeboten, auch in unterschiedlichen Darbietungsformen (z.B. Gemüse gedünstet, im Backofen gebacken, gekocht),...


Selektives Essverhalten

Ich konnte meine Tochter, 3 Jahre, tagsüber endlich abstillen. Wir stillen jetzt nunmehr zum Einschlafen und in der Nacht. Allerdings hat das am Essverhalten in bezug auf die Auswahl der Lebensmittel wenig verändert, wenn nicht sogar verschlechtert. Sie hatte schon immer ein selektivers Essverhalten und isst jetzt zwar zu festgelegten Zeiten mehr -...


Kind 2 Jahre Essverhalten

Hallo Mein kleiner ist im Juli 2 geworden und das Essen zerbricht mir nachwievor den Kopf Es hat lange gedauert bis er komplett vom Brei weg war aber was er isst,ist leider nicht viel von unserem Essen. Er kommt im September in den Kindergarten und ich habe echt bammel davor,was soll ich ihm in die Box zum essen mitgeben wenn er fast nicht...


Vitamine bei selektivem Essverhalten

Dann habe ich gleich noch eine Frage. Meine Tochter isst wie gesagt, sehr selektiv, kein Obst und Gemüse (außer Bananen), meist Wienerle, Gelbwurst, Brezen, Semmeln (Roggen, ab und zu helle Semmeln), ab und zu Brot, Nudeln, Schokolade, Hipp Riegel, ab und zu Frikadellen. Wir arbeiten daran, dass sie auch anderes nimmt, ist aber langwierig, sie hat...


Verändert das Essverhalten

Hallo guten Tag Frau Neumann, meine Tochter ist jetzt drei Jahre alt geworden und seit sie in dem Kindergarten ist seit zwei Monaten ist sie Essverhalten komplett verändert. Davor hat sie immer alles gegessen. Sie war eigentlich unkompliziert. Hat Saucen gegessen hat Nudeln gegessen. Gefüllte Auberginen also wirklich wirklich alles. Wie gesagt ...