Frage: Essen

Liebe Frau Neumann, Mein Sohn 4 Jahre und 8 Monate ich total schwierig mit dem Essen seit er ganz klein war. Ich verbringe manchmal Stunden lang in der Küche damit ich Ihn immer was anders anbieten kann aber er mag wenig Sachen. Ich hab fast immer natürlich ein 2es Essen vorbereitet falls er das erste nicht mochte. Nur ich hab keine Kraft mehr Stunden lang in der Küche zu verbringen und er in einer Sek oder von Sehen nur zu sagen N_ein, ich mag nicht.....Auf der anderen Seite kann ich ihn nicht nur Schnitzel, Pommes und Pasta anbieten!!! Können Sie mir weiter helfen wie ich ihn zum Essen bring? Er ist wenig süsse Sachen damit ich sag, er hat keinen Hunger mehr und wenn es ihn das Essen das ich koch nicht schmeckt dann lässt es liegen am Tisch, geht er zum Kühlschrank und holt Joghurt raus mit Honig, oder Müsli usw. Auch wenn es ihn ein wenig schmeckt, muss ich ihn wie viel Minuten ständig erklären, dass er immer kosten sollte...Ich werde sehr dankbar auf eine Beratung. Vielen Dank, Savidoc

von savidoc am 01.11.2016, 14:31



Antwort auf: Essen

Hallo savidoc ui, die Situation klingt sehr verfahren. Ich will dich aber ermutigen und dir sagen, dass du die Situation sofort verändern kannst, Du hast es in der Hand, aus deinem Sohn einen "besseren" Esser zu machen. Frage noch einmal im Forum bei Sylvia Ubbens nach. Sie ist die eigenltiche Expertin für Fragen rund um die Erziehung und kann dir bestimmt gut weiterhelfen. Sie kann dich beraten, wie du möglichst schnell und vor allem nachhaltig agieren könntest, Ich gebe dir gerne noch ein paar allgemeine Infos zum Thema: Die einfachste Regel für Veränderung wäre: Du als Mama bestimmst das Angebot und dein Sohn darf bestimmen was und wie viel er davon isst. Bei Nichtgefallen gibt es keine Extras und bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das müsstest du konsequent durchhalten und nach kurzer Zeit wird auch dein Kind einfach essen. Kommentiere das Essverhalten deines Sohnes nicht und kontrolliere nichts. Integriere den Honigjoghurt einfach als Nachtisch zur Hauptmahlzeit oder finde die Regel, dass er als ZMZ, bspw um 15 Uhr nachmittags gegessen werden darf. Hilfreich sind Regeln generell für dein Kind. Mit Regeln, die konsequent befolgt werden, lernen Kinder schnell umzugehen. Kinder gewöhnen sich an neue Speisen. Sie brauchen dafür manchmal allerdings etwas mehr Zeit und vor allem viele Wiederholungen. Sie müssen etwas Neues öfter probieren. Das Gefallen wächst mit dem Probieren - vor allem, wenn es zwanglos geschieht und ohne Erwartungsdruck Man spricht von ca 10 Kontakten mit der neuen Speise, bis sie evtl doch akzeptiert wird. Hier hilft das Minimalprinzip - besser eine klitzekleine Probiermenge - am besten freiwililig - durch Neugier als gar nichts. Bspw kannst du neben die Nudeln ein Stückchen Kartoffel, Gemüse oder Fleisch legen oder dein Kind direkt bei dir probieren lassen. Ein erstes Probierstückchen ist ein Anfang. "Kategorisches Ablehnen" einer Speise sollte durch ein generelles Probiergebot abgelöst werden. Finde ein paar Essensregeln, die für euch passen. Bspw könnte eine Regel lauten, dass immer eine klitzekleine Portion probiert werden sollte. Diese Orientierung könnte deinemSohnr helfen, die negative Haltung und evtl Skepsis gegenüber noch nicht bekannten oder beim ersten Mal nicht gemochten Speisen zu überwinden und umzuformen und du gibst ihm damit eine Chance, aus der ablehnenden Haltung herauszufinden. Positiv formulierte Regeln werden immer gut angenommen. Welche Regeln könnten bei euch sinnvoll sein? Du kannst jeden Tag Pasta anbieten. Mach das einfach. Irgendwann kommt der Tag, an dem dein Sohn von selbst nach Abwechslung verlangt. Der Körper ist schlau und wenn er genug von etwas hat, man spricht von einer spezifisch sensorischen Sättigung, dann isst dein Kind eine Weile etwas anderes. Und etwas anderes kann dein Sohn nur essen, bzw auf etwas anderes Appetit bekommen, wenn er wiederum die Gelegenheit erhält/oder in der Vergangenheit (mehrfach) erhalten hat, etwas Neues kennen zu lernen, durch Probieren. Du könntest dein Kind auch zwischendurch neue Erfahrungen sammeln lassen. Nicht nur der Esstisch bietet Möglichkeiten dazu, sondern auch bereits der Platz in der Küche, beim Herd, am Kühlschrank, am Obstkorb all das kann eine Einladung zum Probieren sein. Der Fokus in dieser Situation nicht beim Essen, sondern vielmehr beim Erlebnis. Es hat einen spielerischen Charakter bei einer guten Atmosphäre. Und das mögen Kinder. Richte das Essen immer hübsch an. Ein übersichtliches, gut strukturiertes Angebot mach neugierig und animiert zum Zugreifen. Biete Essen ruhig auch immer wieder direkt von dir an und ganz wichtig ist; iss selbst mit viel Genuss. Die gemeinsamen Mahlzeiten haben darum vorrangig den Zweck, eurem Kind zwanglos die hiesige Esskultur mit all ihren kulinarischen Besonderheiten zu präsentieren. Je mehr Kinder dabei sehen, riechen. erleben, desto besser. Sie sollten die Gelegenheit bekommen, neue Dinge kennen zu lernen, ohne Zwang, aber durch eigene Neugier, in eigenem Tempo. Sie sollten dabei stets die ihnen bekannten Speisen bekommen, mit denen sie sich satt essen können - und zusätzlich die Gelegenheit erhalten, Neues kennen zu lernen. Ich "zitiere" an dieser Stelle immer wieder gerne Herrn Jesper Juul: Er bezeichnet Erziehung als "Osmose", Erziehung ginge vielmehr durch die Haut. Mehr als durch Worte gesprochen zähle die Haltung, die innere Einstellung - all das nähmen die Kleinen viel stärker wahr als Worte. Das Vorleben steht bei ihm an erster Stelle - persönliche Maßstäbe und Überzeugungen - unausgesprochen - prägten seiner Ansicht nach, die Kinder am meisten. Ich hoffe, dass ich dich ein bisschen aufmuntern konnte und du ab sofort die Dinge anders betrachten kannst. Kinder fordern uns Eltern immer wieder. Regeln schaffen Orientierung. Grüße Birgit S.

von Birgit Neumann am 03.11.2016



Antwort auf: Essen

...noch etwas dazu, ich hab ihn auch beim Kochen miteinbezogen damit er sieht wie man kocht und kostet aber am Ende natürlich isst er das nicht oder halt nur 1 Löffel. er ist nicht untergewichtig, er ist normal, laut Kindergartenpädagoginen isst er im Kindergarten (ich glaube es nicht), er isst sicher viel viel Brot und viel Jause...deswegen er ist vom Gewicht ganz normal.

von savidoc am 01.11.2016, 14:35



Antwort auf: Essen

Vielen herzlichen Dank für Ihre große Hilfe!!!

von savidoc am 03.11.2016, 21:12