Frage: Essen

Mein Sohn 44 Wochen alt lehnt brei zur zeit ab. Was kann er jetzt schon essen? Unser tag sieht so aus . Früh gestillt Schnitte mit Butter. Mittag Kartoffeln oder Nudeln auf die fast . Kaffee banane oder Birne. Abend Schnitte mit Butter. Ich finde es eintönig und er denke ich auch weil er versucht immer das essen seiner Schwester zu bekommen. Kann ich ihn schon Soße geben mache immer Maggi tüte und etwas Fleisch auf die Faust. Wann kann ich Milch probieren würde ihm gerne Grießbrei oder Milchreis machen weiß aber nicht wie . Den milch sollen sie ja erst ab 1 jahr. Vielleicht haben sie ein Rezept. Was darf er wirklich erst mit einem Jahr essen. Würde ihm auch gern schon mal ein Stück Kuchen probieren lassen. Vielleicht können Sie mir auch da einen Tipp geben was ich geben kann . Meine Freundin sagt butterkeks und eierplätzchen kann er ruhig schon. Wie sieht es aus mit Käse wie Butterdose Emmentaler cambert. Danke für Ihre Antwort

von nhmsmama am 25.07.2016, 15:49



Antwort auf: Essen

Hallo nhmsmama du kannst deinen Sohn jetzt einfach mitessen lassen. Er wird sich darüber freuen. Die verschiedenen kulinarischen Eindrücke, die dein Kleiner jetzt machen kann, sind ein gutes Training für den Geschmackssinn. Der Esstisch bietet vielfältige Möglichkeiten für deinen Kleinen, um sich an eure familiär gelebte Esskultur zu gewöhnen. Lass ihn ein Teil davon sein und gib ihm das gleiche wie seiner Schwester. Dazu Brei und gewohntes Fingerfood. Bereite das Essen so für deinen Kleinen zu, dass er es gefahrenfrei* essen kann. Lass ihn sein Essen vor allem selbst spielerisch erkunden. Wenn etwas zu würzig ist, kannst du die Sosse bspw mit etwas Gemüsemus oder Wasser oder auch etwas Sahne strecken. Der typische Geschmack eines Gerichtes bleibt dadurch grob erhalten und vermittelt deinem Kleinen einen Hauch vom typischen Aroma der Speise. Du könntest auch Grießbrei oder Milchreis kochen. Kuhmilch ist verarbeitet in Speisen oder Breien ab dem 10. Lm okay. Auch wenn du deinen Sohn sonst stillst. Nur wenn du auf Kuhmilch im 1. Lj verzichten möchtest, könntest du einen Getreidedrink alternativ als Basis wählen. Grießbrei: 200 ml Kuhmilch (bzw Halbmilch =100ml Kuhmilch und 100 ml Wasser) 20g Weichweizengrieß Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, rühren, rühren, rühren, Grieß kurz quellen lassen 1 -2 EL Obstmus dazu geben. Fertig Grießbrei in fester Form als Fingerfood: (= Grießschnitten). 200 ml Kuhmilch oder Halbmilch ca 35-40g (+/-) g Weichweizengrieß Grieß in der Milch gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-) Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du entweder hübsche Motive ausstechen oder den mehr oder weniger festen Brei in Stücke schneiden. Dazu etwas flüssige Butter dazugeben, Obstmus zugeben siehe Foto: http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=9&forum=kochen-fuer-kinder#start Milchreis 1 Teil Milchreis mit 2 Teilen Wasser und 2 Teilen Milch, 1 Prise Salz, kochen, ca 25 min, bis der Reis gut weich ist. Ggf mehr Milch zugeben und ab und zu rühren. Statt Kuhmilch könntest du für die 3 genannten Rezepte bspw milchfreien Reisdrink (ohne Zusätze) verwenden, wenn du weiterhin nach Bedarf stillst. Da Reisdrink sehr fettarm ist, kannst du jeweils noch 1/2 TL Butter zugeben. Auch Butterkekse und Eierplätzchen sind theoretisch schon geeignet. Wähle am besten Sorten, die du langfristig verwenden möchtest. Bspw gibt es Produkte im Naturkosthandel, die weniger süß schmecken. Lass deinen Kleinen auch Käse vom Abendbrottisch probieren. Es ist besser vorerst kleine Mengen von neuen Speisen mit essen zu lassen und dem kleinen Körper die Chance zu geben, sich daran zu gewöhnen. So kann dein Kind ein eigenes sog. Profil einer Speise eines Lebensmittels erstellen. Es wird dabei nicht nur Geschmack und Konsistenz geprüft, sondern auch Verdaulichkeit und Nutzen. Neben einer möglichst beschwerdefreien Verdauung sollte die Speise schmecken. Sie schmeckt vor allem, dann wenn der Körper einen positiven Nutzen (bspw auch Sättigung, Zufriedenheit, ein wohliges Gefühl im Bauch) erfährt. Also dann Grüße B.Neumann * Es gibt nur ein paar wenige Ausnahmen, die im 1. Lj noch nicht oder noch nicht optimal geeignet sind: Bspw ist es bei Rohmilchkäse (und Listeriengefahr i.A., sowie Toxoplasmose, Salmonellen) ähnlich wie bei Schwangeren - Kinder sind kleiner und dadurch schneller anfällig, ihr Immunsystem ist noch nicht gut ausgereift. Deshalb besser Vorsicht alten lassen, wenn ihr Rohmilchkäseliebhaber seid und diesen häufig esst. Aber auch nicht jeder Rohmilchkäse hat Listerien - die Wahrscheinlich ist hierbei nur eben höher. Vorsicht auch bei Gemüse-Rohkost - diese immer super gut waschen, waschen, waschen! Wenn du Rohmilchkäse durcherhitzt, besteht übrigens keine Gefahr mehr und dein Kind kann mitessen. Bei Weichkäse wie Brie oder Camembert kannst du die Rinde wegschneiden, dann verringerst du das Risiko enorm. Listerien wachsen nicht ins Käseinnere. Rohmilch-Hartkäse wie Emmentaler ist auch nicht so dramatisch. Hartkäse hat nur noch einen geringen Wasseranteil und dadurch eine schlechte Lebensbedingung für Mikroorganismen. Salami und Co gilt als auch als "zu würzig". Zu viele gepökelte Wurstwaren gelten als nicht optimal. Für Schinken ist es somit noch zu früh. Schinken in Babykost ist ungepökelt, deshalb geeignet. Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Keinen rohen Fisch (kein Sushi). Mit evtl Schwermetallen belastete Fische (Tunfisch bspw) eher selten geben Keine rohen Eier. Kein Chili u. ähnliche scharfe Sachen. Nicht zu viel Zimt, Quark nur im Rahmen der Familienkost. Da Quark sehr konzentriert, hohe Eiweißmengen bei vergleichsweise eher geirngem Calciumgehalt enthält. Hirse, Quinoa und Amaranth (gepufft okay) sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: (Baby-)Hirseflocken. Vorsicht auch bei kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten) - möglichst entfernen. Saaten gelten ebenso am Anfang als weniger gut geeignet, wie Nüsse. Und auch Leinsamen ist in größeren Mengen weniger gut geeignet. Hierbei geht es um das enorme Quellvermögen, was für den kleinen Darm schnell zu groß sein kann. Zwiebel, Knoblauch ist individuell verschieden gut verträglich. Die Konsistenz der Nahrung sollte so weich/fest sein, dass sie sich mit den Kauleisten und dem Gaumen zerdrücken lässt. Mit den ersten Zähnchen können die Kleinsten zwar abbeissen aber nicht richtig kauen. Zu harte Teilchen bspw Kerne könnten ggf das Zahnfleisch verletzen.

von Birgit Neumann am 26.07.2016