Frage: Ernährungsplan Baby 10 Monate

Liebe Frau Neumann, zunächst herzlichen Dank für die vielen hilfreichen Antworten, die ich bereits in Ihrem Forum gelesen habe! Ich wende mich an Sie mit einigen Fragen zu meinem 10 Monate alten Sohn. Ausgangspunkt ist, dass er seit vielen Wochen extrem quengelig ist. Er wirkt sehr häufig ruhelos und unzufrieden. Meinem Eindruck nach wird dieser Zustand immer nach den Mahlzeiten besser - deshalb ist meine Vermutung, dass er oft einfach hungrig ist. De Schwierigkeit ist, dass er - wenn es ihm schmeckt - immer weiter isst bzw. trinkt und meinem Eindruck nach alleine die Grenze nicht findet. Ich schreibe Ihnen mal unseren "Essplan" mit der Bitte um eine Rückmeldung dazu. - 5.00 Uhr: 240 ml 1er-Milch - 9.00 Uhr: etwas Vollkornbrot mit Butter, etwas Obstmus (meistens mag er das Brot nicht) oder 160 ml 1er-Milch - 11.30 Uhr: 220 g Gemüse-Kartoffel(-Fleisch)-Brei mit etwas Obstmus - 15.30 Uhr: 190g Getreide-Obst-Brei (mag er nicht besonders gerne und isst oft nicht alles auf) - 19.15 Uhr: 1,5 Portionen (mit 240ml 1er Milch) Milch-Getreide-Brei mit etwas Obstmus - 3.00 Uhr: 100 ml 1er-Milch - als Getränk Wasser, wobei er davon nicht wahnsinnig viel trinkt Meine Fragen hierzu sind die folgenden: - Ist die Essensmenge insgesamt ausreichend? - Dürfte er noch mehr Milch zu sich nehmen (Milch mag er am liebsten)? - Welche Alternative gäbe es zum Brot? - Er isst als Obst leider nur Banane - ist Obstmus stattdessen o.k.? - Wie können wir die Nacht-Flasche langsam loswerden? - Ist die Frühstücksmahlzeit um 5.00 Uhr für dieses Alter "normal" (falls man von "normal" überhaupt sprechen kann... ;-)) Ich hoffe, das waren nicht zu viele Fragen und freue mich schon auf Ihre Antworten. Mit vielen Grüßen und bestem Dank im Voraus, s.marti

von s.marti am 19.02.2015, 20:54



Antwort auf: Ernährungsplan Baby 10 Monate

Hallo s.marti wunderbar, dass du durchs Querlesen schon ein paar Informationen zu Themen sammeln konntest, die dich interessieren. Könnte es vielleicht sein, dass dein Baby gerade noch einen großen Wachstumsschub macht, wodurch dein Kleiner vorrübergehend besonders viel Hunger hat? Mit etwa 10 Lm endet zwar die Phase des schnellen Wachstums allmählich (oder auch abrupt) und der Hunger lässt nach und die meisten Babys wollen ab diesem Zeitpunkt kaum noch Brei, dafür umso mehr stückige Kost. Vielleicht macht dein Baby gerade noch einen Wachstumsschub durch? In Zeiten des Wachstums, das ist meist phasen- und schubweise, essen Babys und Kleinenkinder eine kurze Zeit häufig sehr viel und brauchen einfach kurzfristig mehr. 2 ggf max 3 Portionen Milch (Pre-Milch und Mumi auch mehr) sind in diesem Alter angemessen. Richte dich aber ruhig auch nach den Angaben auf der Verpackung der Säuglingsmilch. Detaillierte Infos bezüglich der Menge von Folgemilch kannst du noch Frau Plath im Forum der Hipp-Elternberatung, hier bei rub, erfragen. Sie ist die Expertin für Fragen rund um die Säuglingsmilch und kennt sich auf diesem Gebiet eindeutig besser aus. Sonst kann dein Kind aber jetzt einfach essen, ohne dass du grammgenau kontrollieren musst, wie viel er isst. Gesunde Babys essen nicht zu viel. Bei der Einführung der Familienkost geht es um die Anpassung, den Essgenuss, die Gewöhnung. Biete als Grundlage eine gewöhnliche Mischkost mit 3 Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ.. Die Morgenmilch um 5 Uhr könnt ihr natürlich noch eine Weile beibehalten, wenn unentbehrlich. Der Fokus liegt ab jetzt besonders in der Vielfalt der Speisen - bei Geschmack und neuen Eindrücken, Gemeinsamkeit bei Tisch, Esskultur. Lass dein Baby ruhig auch vermehrt selbständig essen. Schneide ihm mundgerechte Brotstückchen, die mit einem "happs" im Mund landen. Versuche es auch einmal mit einer anderen Brotsorte. Einfaches Mischbrot, ein Vollkornbrot aus feinvermahlenem Mehl, ein selbergebackenes Brot, ein Kartoffelbrot etcetc sind für den Anfang gut geeignet. Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Würdest du schon Kuhmilch geben? Dann könntest du eine sättigende Abendmahlzeit so zubereiten: 200g Kuhmilch ) 35-40g (+/-) g Grieß Grieß in der Milch gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-) Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du entweder hübsche Motive ausstechen oder den sehr festen Brei in Stücke schneiden. Dazu etwas flüssige Butter dazugeben, Obstmus zugeben und evtl etwas süßen. den Mittagsbrei könntest du noch mit folgendem Fingerfood ergänzen: Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. Du kannst Instant-Couscous (Butter untermischen) zubereiten und den festen Brei zu Bällchen formen. Dieser Tipp zum Fingerfood stammt von der Kochbuchautorin (u.a.) Lucia Cremer. Aus zerdrückten Kartoffeln (ebenfalls mit Butter) kannst du ähnlich kleine Bällchen formen und ggf noch geraspeltes Gemüse (gedünstet) darunter mischen. Fleischbrei kannst du auf die Brotstückchen als Belag aufgeben. Außerdem eignen sich als Fingerfood bspw Avocadostückchen, weiches Obst wie Banane, Birne, Pfirsich, Nudeln und vieles vieles mehr. Dein Kind kann diese Nahrungsbasics mit allen Sinnen - durch anfassen, schmecken, riechen usw - erfahren. Das fördert die Akzeptanz und macht Essen zum Erlebnis. Das passt bestens zur natürlichen Neugier und Entdeckerfreude. Du kannst Nahrungsbasics kochen, bspw Kartoffelstückchen, diese kannst du als Stückchen oder langen Stäbchen anbieten und ausserdem vor den Augen deines Babys auf ihrem Teller nochmals zerdrücken, um sie zu füttern. Auch Gemüse kannst du auf diese Weise dazu reichen. Dünste (im Dämpfeinsatz) Möhren, Pastinake, Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen, Zucchini, grüne Erbsen, Kürbis, und mach es genauso wie oben beschrieben. Auch klein geschnittene Spaghetti (1-2 cm lange Stücke) - oder kleine Nudeln - sind eine mögliche Bereicherung auf dem Essteller, auch zum zerdrückten Gemüse dazu. Gemüsemus kannst du als eine Art Sosse zu den klein(geschnittenen) Nudeln geben. Paprika-Möhrensosse zu kleinen Nudeln oder Couscous/Reis gewürfelte und geschälte Paprika (mit dem Schälmesser einfach schälen) zusammen mit kleingeschnittenen Möhren garen und anschliessend pürieren, nach Bedarf Sahne zum Abschmecken zugeben. ein Snack für Nachmittags - statt GOB Hirsekringel, Zwieback, Baby-Reiswaffeln oder: Hefeteigfiguren 250g Mehl 1/2 P Trockenhefe 1 Prise Salz 1 Eier 50g Zucker 25g weiche Butter oder Margarine 50-100 ml lauwarme Milch Alle Zutaten zu einem Hefeteig kneten, Teig gehen lassen. Erneut kneten, und entweder zu einem Zopf flechten: Oder/und Rosinen unterkneten und/oder Stücke vom Teig abschneiden, daraus Brötchen oder andere Figuren formen, nochmal gehen lassen. Mit Eigelb bestreichen. Bei 200° C (vorgeheizt) im Ofen ca 20 Minuten backen. Da Hefezopf meist einen ganz typischen Geschmack hat, zitronig nämlich, wird dem Teig klassischerweise abgeriebene Zitronenschale (ungespritzt) zugegeben oder fertige Schale aus dem Päckchen. Und wer das nicht mag, nimmt ein künstliches Produkt, wie Citroback o.ä. Häschenwaffeln: http://www.kuechengoetter.de/rezepte/Waffeln/Haeschenwaffeln-18071.html Vorschlag für eine Zwischenstufe von Kuchen und Brot: Feines Kastenweißbrot 500g Weizenmehl Type 405 1 P Trockenhefe, davon 7g 1 TL Zucker etwas Salz 2 Eigelbe 1 Ei 1/8l lauwarme Milch 125g Schmand Butter für die Form aus den Zutaten einen Hefeteig herstellen, abgedeckt, im Ofen bei 50°: Die Tür einen Spalt geöffnet 30 min gehen lassen. Eine Kastenform (30cm) mit Butter ausstreichen. Den Teig nochmals kräftig durchkneten, in die Form geben.Der Länge nach mit einem scharfen Messer einritzen. Zugedeckt bei Zimmertemp ca 20 min gehen lassen.. Den Ofen auf 200° vorheizen. Eine feuerfeste Schale mit kochend heissem Wasser in den Ofen stellen. Den teig noch mit dem Wasser bepinseln, im Ofen ca 40-45 min goldbraun backen. Anschliessend 5 min in der Form ruhen lassen, auf ein Kuchengitter stürzen, mit einem Tuch bedecken und auskühlen lassen. Achtung, der Teig geht enorm auf. Beim Abdecken darauf achten, dass der klebrige Teig nicht am Küchentuch kleben bleibt -- deshalb große Schüssel nehmen. Rezept angepasst, Originalrezept aus: KOCHEN, das gelbe von GU. Die Konsistenz erinnert an Kuchen. Apfel-Haferbötchen: siehe bitte hier: http://www.kuechengoetter.de/rezepte/Brot-Broetchen/Apfel-Hafer-Broetchen-18059.html hier noch ein Rezept für mürbe Babykekse 30g Weizenmehl 405 30g Haferflocken zerkleinert 30g weiche Margarine 15 ml Wasser 15 ml Saft (je nach Konsistenz ggf auch mehr) 15-20g Zucker Knetteig zubereiten, Teig ruhen lassen, Formen ausstechen, oder Streifen schneiden, die sich in der Hand gut halten lassen , dann backen: ca 15-20 min bei 175° ergibt ca 6 Stück Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 21.02.2015



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