Hallo,
ich bin leider total verunsichert was die Ernährung unseres Sohnes betrifft. Wir führen gerade nach und nach Brei ein und unser Ablauf sieht wie folgt aus:
8.00 Uhr stillen, 11.00 Uhr stillen, 12.30 Uhr Mittagsbrei (Kartoffel und Gemüse und 3 x die Woche Fleisch dazu), 15.30 Uhr Getreide-Obstbrei, 18.00 Uhr Milch-Getreide-Brei mit Obst, 120.00 Ihr stillen.
Klappt alles super, jedoch bin ich total unsicher, was den Getreidebrei betrifft. Welches Getreide soll ich wie oft wechselnd geben? Ich wollte mit Dinkelflocken starten, aber darauf kann ich gar keinen Brei machen, am Ende habe ich nur Milch mit Flocken im Ganzen. Das geht leider gar nicht. Daher habe ich nun meistens Polenta gegeben. Aber ich muss doch auch unbedingt mal wechseln, was für ein Getreide kann ich nehmen, was auch gesund ist und aus dem auch ein Brei entsteht?
Und dann wollte ich noch fragen, ob es eine Alternative zur Kartoffel im Mittagsbrei gibt,. Ich hörte schon von pürierten Nudeln. Ab wann macht man das?
Oder haben Sie eventuell einen Tipp für ein Buch oder eine Homepage?
Danke für Ihre Hilfe!
von
lovemamalove
am 30.01.2015, 21:46
Antwort auf:
Ernährung unseres Sohnes, 7,5 Monate
Hallo lovemamalove
Es gibt wirklich viele Getreidebrei/Milchbrei- Produkte für Babys im Sortiment der Drogerien und Discounter, so dass es tatsächlich nicht ganz leicht ist, hier komplett durchzublicken. Einzige Orientierung bleibt häufig nur die vom Hersteller angegebene Empfehlung in Bezug aus das Alter.
Ich gebe dir zunächst mal einen Überblick
Getreide-BREI-produkte gibt es in folgenden Varianten zu kaufen:
Baby-Instantgetreideflocken:
in den Sorten Hirse, Reis, Hafer, Grieß, Dinkelgrieß, Vollkorngrieß, 4Korn, 7Korn
Die Zubereitung ist möglich mit Milch (Säuglingsmilch oder Kuhmilch) oder Wasser, je nach Rezeptur werden Milch oder Öl/BUtter bzw Obstbmus dazu gemischt
Diese Baby-Instantflocken sind sozusagen Schmelzflocken, weil sie die Eigenschaft besitzen, durch Flüssigkeitszugabe zu "schmelzen", das heisst, sie bilden eine breiige und homogene Konsistenz, die gut essbar ist. Aufgrund der Herstellung sind die Flocken leicht verdaulich und gut bekömmlich, weil Teile der Stärke aufgeschlossen, sozusagen vorverdaut, sind.
Es gibt sie auch unter der Bezeichnung Reisschleim oder Grießbrei usw.
Die "echten" Schmelzflocken von der Firma Kölln, sollten nach deren Packungsanweisung zubereitet werden.
Alle Baby-Getreide(brei)erzeugnisse haben einen Zusatz Vit B1, der gesetzlich vorgeschrieben ist. Mit dem Zusatz soll auf jeden Fall sichergestellt sein, dass ein Baby genügend davon bekommt.
as Grundrezept für Milchbrei lautet:
in 200ml Milch (zubereitete und abgekühlte Säuglingsmilch oder abgekochte Kuhmilch, oder Halbmilch)
20g Getreideflocken (Baby-Instantflocken) einrühren
20g Obstmus zugeben
Das Grundrezept für GOB:
20g Baby-Instant-Getreideflocken in
90-100g abgekochtes und abgekühltes Wasser (evtl mehr) einrühren
1oog Obstmus zugeben
5g (1 TL) Butter oder Öl untermischen
Es gibt auch sog. Instantbreie = Mischung aus Getreide, Fruchtpulver, ggf auch inklusive Milchpulver. Sie werden mit Wasser angerührt und sind binnen Sekunden verzehrfertig. Es bedarf keiner weiteren Zusätze.
auch gibt es sog. GuteNacht-Gläschen. SIe sind bereits komplett verzehrsfertig.
Statt spezieller Baby-Instantflocken (Reis, Hirse, Hafer, Grieß, Dinkel etc) kann man den Brei auch aus gewöhnlichem Grieß, Haferflocken kochen - der Brei wird dadurch gröber in der Konsistenz. Handelsüblicher Grieß und echte Haferflocken müssen in Kuhmilch oder Wasser gekocht werden.
Instantflocken werden in der warmen Flüssigkeit einfach aufgelöst und ergeben einen feinen, homogenen Brei. Viele Babys mögen ihn genau so.
Im Gegensatz zu diesen Produkten kannst du auch echte feine (bio-) Haferflocken verwenden. Der Brei wird dadurch gröber in der Konsistenz, was manche Babys nicht so gerne mögen. Es sei denn, du kannst die Flocken mit einem Mahlgerät *(keine Getreidemühle, die würde verkleben) fein mahlen. So wird der Brei, den du auf dem Herd (mit Wasser) kochen musst, viel feiner.
Siehe hier:
http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Foto-Haferflocken_34833.htm
Probiere es ruhig aus und koche den Brei mit handelsüblichen Produkten:
Haferflockenbrei mit Haferflocken:
20g feine (zerkleinerte) Haferflocken in
ca 150 ml (+/-) Wasser aufkochen
100g Obstmus zugeben plus 1 TL Öl oder Butter
statt Haferflocken könntest du den Brei auch entsprechend mit Dinkelflocken kochen.
Rezept für Grießbrei (Abendbrei) mit echtem Grieß:
200g Kuhmilch (bzw Halbmilch)
20g Grieß
Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen
1 -2 EL Obstmus dazu
Zwiebackbrei:
200ml Säuglingsmilch oder abgekochte Halbmilch (Kuhmilch)
1,5- 2 (Baby-)zwiebäcke zerbröselt bzw mit der warmen (bei Kuhmilch noch heissen) Flüssigkeit übergiessen
20g Obstmus oder Saft
abkühlen lassen
Beim Zwieback eignen sich sämtliche Sorten. Vorteil des Zwieback fürs Baby ist die kontrollierte Schadstoffmenge u.v.m.
Und umgekehrt mögen viele Mamas auf Zucker verzichten, weshalb sie sich für spezielle Produkte fürs Baby entscheiden. Allerdings enthalten auch hier einige Produkte Zucker. Da musst du sehen, was dir wichtig ist und was dein Baby essen mag.
Die Zwiebäcke werden mit heissem Wasser/Milch übergossen, damit sie sich gut auflösen.
GOB:
2 Zwiebäcke übergießen mit
100-200 ml abgekochtem, noch warmem Wasser
100g Obstmus untermischen.
Grieß ist sehr nahrhaft, wohingegen bspw Reis weniger langanhaltend sättigt. Hirse sollte man besten mit Milch ergänz werden, um optimal zu sättigen. Hafer ist eine sher fettreiche Getreidesorte, die auch mit Wasser gut schmeckt. du kannst den Milchbrei abends mit der Getreidesorte zubereiten, die dir persönlich gut gefällt.
Jede Getreidesorte hat ihre spezifische Zusammensetzung im Hinblick auf Proteine, Kohlenhydrate und Fett. Hafer ist bspw eine recht fettreiche Getreidesorte, Reis ist nahezu fettarm, Hirse dagegen enthält wenig Proteine. Hirse passt deshalb gut im Milchbrei. Andere mögliche Getreidesorten sind Grieß (Weizen oder Dinkel, Mais). Es gibt auch 4-Korn- bzw 7-Kornflocken. Das ist jeweils eine Mischung aus mehreren Getreidesorten, wobei sich die Inhaltsstoffe ideal ergänzen.
In Bezug auf Gluten heisst es, dass die Gabe kleiner Mengen glutenhaltiger Getreidesorten, im 5.- 7. Lm, einen schützend wirke. Der Körper sei genau dann in der Lage, Toleranzen zu entwickeln.
Gluten ist enthalten in Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, (Hafer).
Nudeln oder Reis können den Gemüse-Kartoffelbrei ergänzen - wenn die Beikost stückiger werden darf. Etwa ab dem 8. Lm, wenn ein Baby gut schlucken kann und ggf schon bei Brei erste Kaubewegungen macht.
Nudeln und Reis werden nicht püriert, sondern als Stückchen unter den Brei gemischt - das verändert die Konsistenz. Es soll zum Kauen animieren.
Nimm Nudeln aus 100% Hartweizengrieß wie bspw Spaghetti. Diese kannst du nach dem Kochen in klitzekleine Stücke schneiden.
Davon kannst du ruhig einen (gekocht) EL in eine Portion Brei mischen.
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 02.02.2015
