Frage: Ernährung Baby 6 Monate

Hallo Meine kleine Tochter ist am 10.7.15 geboren. Wurde und wird noch voll gestillt. Mittags gibt es Brei den mag sie aber leider gar nicht. Sie hat jetzt 6 Zähne, Nummer 7 und 8 deuten sich auch schon an. Wenn sie was festes zu essen bekommt, leicht und kross oder auch mal ein Ende eines Brotes liebt sie dass..... Nun meine Frage darf ich ihr schon solch feste Nahrung geben? Natürlich nur im Stuhl unter Aufsicht! Ich bin mir unsicher weil sie noch so klein ist andererseits giert sie immer auf unser Essen, dass isst sie auch. Hab die Brotrezepte gesehen, wär das auch schon was für sie? Danke für eine Antwort Lena

von lena0606 am 22.01.2016, 09:55



Antwort auf: Ernährung Baby 6 Monate

Hallo lena0606 das Beissen auf bspw harten Brotenden massiert u.a. das Zahnfleisch, was besonders während des Zahnens von den meisten Babys gemocht wird. Das wiederum hat mit der Beikost nur am Rande etwas gemein. Aber es ist durchaus ein Anfang und bringt dein Baby mit Gluten in Kontakt, was in diesem Alter durchaus sinnvoll ist. Statt Brot könntest du besser weich gegarte Gemüse/Kartoffelstückchen (ggf Obst) anbieten. Kennst du das Konzept BLW? Das sog. baby-led-weaning ist eine Methode, bei der die Kleinsten viel Selbstbestimmung haben. Für Babies, die einfach keinen Brei und Löffel mögen und gleichzeitig gut entwickelt sind, ist das sicher gut. Auch als kombinierte Form der Beikost ist das eine gute Idee. Denn es führt schon früh, ganz zaghaft an die Familienkost heran. Diese Art der Beikosteinführung lässt viel Raum für Individualität. Babys, die diesen Weg von der Milch zur Beikost wählen, gibt es immer häufiger. Wenn nach Bedarf gestillt wird, ist diese Methode eine gute Möglichkeit die Kleinsten von Beginn an in den Essalltag zu integrieren. Einer neuen Studie zufolge, soll diese Art der Beikosteinführung, d.h. wenn Babys die Art und Menge der Beikost selbst bestimmen, also buchstäblich alles selbst in die Hand nehmen, vor (späterem Übergewicht schütze. Mit dieser Methode würden gesunde Essgewohnheiten gefördert. Allerdings seien für de Untersuchung nur etwa 150 Babys beobachtet worden. Eine allgemeingültige Empfehlung könne man deshalb noch nicht aussprechen. Auch mögen nicht alle Babys Fingerfood und stillen nach Bedarf sei für diese Beikost wichtig. Als kombinierte Form zur Breikost ist das eine gute Idee. Und viele Babys finden das richtig gut. Aber es sollte individuell gehandelt werden. Stückchen in der Beikost nach Bedarf, - ja - wenn es gut ankommt. Statt Brei könnten Babys sofort festere Nahrung kennenlernen. Sinn und Zweck ist dabei mehr das Kennenlernen einer anderen Konsistenz und einem neuartigen Geschmack. Sattwerden sei dabei zweitrangig. Gut eignen sich weich gegarte Gemüse-, Kartoffel- oder Obststicks, die die Allerjüngsten mit der ganzen Hand umschliessen können - um die Hand schliesslich an den Mund zu führen. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weich gegarte Gemüse gut mit der Faust umschliessen und festhalten um schliesslich abgelutscht zu werden. Vorraussetzung ist immer, dass ein Baby Spaß dabei hat, und das Essen gut schlucken kann. Zubereitung babygerechter Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten Apfel (nur gedünstet), Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Indem dein Baby die Nahrung auf eigene Faust erkunden kann, wird sie vorsichtig und langsam, in ihrem Entwicklungstempo, essen, kauen und schlucken lernen. Wichtig ist dabei, dass sie die Erfahrungen mit stückiger Kost alleine machen kann. Sie wird das Stückchen so in den Mund nehmen, dass sie es langsam mit den Tastrezeptoren im Mund ertasten kann. Diese Tastrezeptoren sind bei Babys/Kleinkindern sehr weit vorne im Mund/Zunge platziert. Darum ist das Ablutschen zunächst wichtig, Dadurch entsteht Berührungskontakt. Dein Baby kann langsam die Oberflächenstruktur eines neuen Lebensmittels erspüren und sich daran gewöhnen. Die "Hemmschwelle" es weiter in den Mund zu nehmen wird irgendwann "gebrochen". Sie wird das neue Lebensmittel dann lutschen, ggf erste Kaubewegungen machen und möglicherweise schlucken oder ausspucken. Die Zeit der Annäherung kann etwas dauern, aber sie führt zum Ziel. Die angebotenen Speisen sollten immer sehr weich und basically sein, d.h. auf Zusätze wie Salz oder Zucker etc sollte bis zum ca 10. Lm verzichtet werden. Die Kost sollte auch immer so aufbereitet sein, dass sie dein Baby ohne "Gefahr" essen kann. Auf diese spielerische und zwanglose Weise kann sich eure Tochter langsam an Beikost gewöhnen. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 23.01.2016