Frage: Ernährung 1 Jahr

Hallo, Fr. Neumann, ich brauche mal wieder Ihren Rat. Meine Zwillinge sind nun 1 Jahr alt geworden und bis jetzt hab ich für sie alle Lebensmittel in Bio-Qualität gekauft (Milchprodukte, Brot, Nudeln, Reis, Eier, Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse). Mittlerweile merke ich, dass es uns auf Dauer finanziell ruinieren wird. Möchte meinen Kindern aber trotzdem gesundes Essen anbieten. Ein Kompromiss sehe ich darin, nur die Lebensmittel im Bio-Laden zu kaufen, bei denen das auch wichtig ist. Also Trauben, Erdbeeren, Paprika-das weiss ich, aber was noch? Und bis zum welchen Alter ist das überhaupt wünschenswert. Sie schreiben oft, dass Brot dem Toast vorzuziehen ist. Ich gebe den Kids morgens und abends Bio-Dinkel-Vollkorntoast (Sauerteig, Hefe, Margarine, Salz, Zucker, Gerstenmalzmehl, Milchsäure) mit Frischkäse und Nachmittags als ZMZ Mischbrot mit Butter. Kann ich das weiter so beibehalten? Ansonsten gibt es morgens für meine Tochter 150 ml Vollmilch mit 40ml Wasser gestreckt (noch in der Flasche) und etwas Banane und für den Jungen 80ml Vollmilch aus der Tasse (trinkt er ohne Begeisterung) und danach 70 ml Joghurt mit Banane (mag er lieber). Vormittags zerdrücktes Obst (Apfel, Birne). Mittags gibt es Kartoffeln, Gemüse, Fleisch (Glas) und Restobst von Vormittag als Nachtisch. Nachmittags gibt es zum Butterbrot wieder etwas Banane, weil ich sonst nicht weiss, welches Obst ich noch geben kann, gerade im Winter ist die Auswahl ehe bescheiden und auf Zitrusfrüchte verzichte ich wegen Neurodermitis meines Sohnes. Manchmal gebe ich noch etwas Gurke, Avokado, und 1-2 mal die Woche gibt es Eigelb. Abends gibt es Milchbrei aus 150ml Vollmich und etwas Hafermilch zum süssen. Danach essen sie aber noch gerne ein Happen von uns oder eben Toast mit Frischkäse. Milchschnitten waren auch der Hit, sowie Milchnudeln. Was sagen Sie zu dem Essensplan? Und noch eine Frage. Ich hab zum Geburtstag Bananenmuffins gemacht aus Dinkelmehl, Ei, Milch und Öl. Sie waren im Null komma nichts verputzt. Kann ich sowas auch täglich geben, z. B. als ZMZ, anstelle von Brot, davon essen sie ehe schon so viel. Und kann man sie auch auf Vorrat einfrieren? Und die letzte Idiotenfrage. Sie essen momentan wirklich sehr gut. Soll ich wirklich immer für den Nachschlag sorgen, solange sie den auch verputzen, oder soll ich irgendwann Stop sagen, wenn ich der Meinung bin, sie haben jetzt genug? Komische Frage, ich weiss, aber irgendwie scheinen mir die Mengen echt riesig zu sein und ich möchte keine Moppelchen heranziehen. Ich danke Ihnen sehr im Voraus! Evili

von evili am 13.02.2014, 21:55



Antwort auf: Ernährung 1 Jahr

Hallo Evili es ist gut, wenn du Bioprodukten weiterhin den Vorzug gibst. Sonst ist es auch völlig okay das zu geben, was du unkompliziert einkaufen kannst. Entscheide nach deinem persönlichen Geschmack. Der Trend geht langsam auch dazu über: regional und saisonal erzeugte Produkte bevorzugen - egal ob bio oder nicht. Toastbrot ist zu weich. Langfristig sollten die Kleinsten auch "Bekanntschaft" mit festeren Brotsorten machen. Diese halten auch länger satt. Ab und zu ist Toastbrot geeignet. Wenn dein Kleiner die Milch weniger gerne mag, dafür aber Joghurt nimmt, könntest du die Portion Joghurt vergrößern, die Trinkmilch weg lassen. Der Essplan ist sonst i.O. Wichtig sind 3 Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ, wobei alle Nährstoffgruppen enthalten sein sollten. Diese Kriterien hast du erfüllt. Beim Fleisch könntest du evtl vermehrt selbst kochen. Fleischbrei im Gläschen eignet sich auch als Brotbelag. Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne sanft braten. Bereite einen frischen Kartoffelbrei zu und verteile mageres, gegartes Hack darüber. Es bleibt kleben und kann gut gegessen und geschluckt werden. Hast du einen Kartoffelstampfer? Die Anschaffung lohnt sich. Damit kannst du prima Kartoffelbrei machen. Oder auch eine Mischung aus Kartoffel mit Karotte (Butter). Das wird orange und dem Gericht kannst du einen kreativen Namen geben, der zu euch passt. Manche nennen das Pumucklkartoffeln, heutzutage wären "die Sendung mit der Maus -Kartoffeln" alias MAUS-Kartoffeln als Name evtl passend...Statt Möhren auch mal Hokkaidokürbis mit Kartoffeln mischen. MIt dem Stampfer kannst du bspw auch Apfelmus unkompliziert ohne Püriergerät herstellen. Bleibt zwar stückiger, ist dennoch weniger Aufwand. Kartoffel schälen, waschen, klein schneiden, in Wasser (plus Salz) weich kochen, dauert etwa 15-20 min, je nach Größe. Wasser abschütten, etwas Butter in den Topf, Kartoffeln leicht mit Milch bedecken, warm werden lassen, mit dem Stampfer zu Brei zerdrücken. Würzen. Fertig! Die Bananenmuffins sind für hin und wieder zwischendurch nachmittags auch geeignet. Du kannst sie problemlos einfrieren. Apfel-Haferbötchen: siehe bitte hier: http://www.kuechengoetter.de/rezepte/Brot-Broetchen/Apfel-Hafer-Broetchen-18059.html und schau hier: http://www.chefkoch.de/rezepte/1775721287565479/Suesse-Karottenbroetchen.html Feines Kastenweißbrot 500g Weizenmehl Type 405 1 P Trockenhefe, davon 7g 1 TL Zucker etwas Salz 2 Eigelbe 1 Ei 1/8l lauwarme Milch 125g Schmand Butter für die Form aus den Zutaten einen Hefeteig herstellen, abgedeckt, im Ofen bei 50°: Die Tür einen Spalt geöffnet 30 min gehen lassen. Eine Kastenform (30cm) mit Butter ausstreichen. Den Teig nochmals kräftig durchkneten, in die Form geben.Der Länge nach mit einem scharfen Messer einritzen. Zugedeckt bei Zimmertemp ca 20 min gehen lassen.. Den Ofen auf 200° vorheizen. Eine feuerfeste Schale mit kochend heissem Wasser in den Ofen stellen. Den teig noch mit dem Wasser bepinseln, im Ofen ca 40-45 min goldbraun backen. Anschliessend 5 min in der Form ruhen lassen, auf ein Kuchengitter stürzen, mit einem Tuch bedecken und auskühlen lassen. Achtung, der Teig geht enorm auf. Beim Abdecken darauf achten, dass der klebrige Teig nicht am Küchentuch kleben bleibt -- deshalb große Schüssel nehmen. Rezept angepasst, Originalrezept aus: KOCHEN, das gelbe von GU. Die Konsistenz erinnert an Kuchen. Mit Marmelade und/oder Obst(mus), ist das echt lecker." Und ja, es stimmt, im Winter ist die Auswahl an frischem Obst eher bescheiden, wenn Zitrusfrüchte wegfallen. Eine weitere Möglichkeit ist Tiefkühlobst, das du durchgegart (Beerenobst ohne Kerne) anbieten könntest. Nachteil kann der sehr saure Geschmack sein, den nicht alle Babys gerne mögen. Mildernd wirkt sich Zucker, bzw ein Süßungsmittel auf die Säure aus. Das ist jedoch auch nicht immer gewünscht. Versuche es bspw mit Apfeldicksaft geschmacklich zu verbessern. Oder mische es mit zerdrückter Banane. Trockenfrüchte, Fruchtriegel (sehr energiereich) sind weitere Möglichkeiten. Und neuerdings ibt es gefriergetrocknete Früchtchen, für Kinder ab 1 Jahr. Auch Physalis oder Litschi könnten deine Beiden probieren. Wenn sie mit Apfel, Birne und Co zufrieden sind, reicht die Auswahl dennoch aus. Es ergeben sich bestimmt manchmal Gelegenheiten auch neue Früchte zu kosten. Und zu guter Letzt noch die Mengenbewertung: Es ist schwierig, das zu beurteilen. Es gibt Richtlinien, an denen du dich orientieren kannst. Siehe einmal hier: http://www.ernaehrungs-umschau.de/media/pdf/pdf_2008/03_08/EU03_168_177.qxd.pdf scrolle auf Seite 171. Dort findest eine Übersicht betreffs ungefährer Mengenangaben. Du kannst diese auf eine Woche hochrechnen. Exakt angepasste und damit ideale Empfehlungen gibt es nur für Max Mustermann bzw für das sog. "Durchschnittskind". Manche Kinder haben einen größeren Appetit, wohingegen manche Kinder nur sehr viel weniger benötigen. Oft folgen auf "Freß"phasen Wachstumsschübe und/oder eine Phase in der weniger Essen wieder ausreicht. Wenn du den Eindruck hast, dass es reicht, darfst du auch "Stopp" sagen :-) Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 14.02.2014