Liebe Frau Neumann!
Hab schon wieder mal eine Frage! Meine Tochte (11 Monate) verweigert seit ca. einer Woche ihren Brei (sowohl Mittags, Nachmittags und Abends). Sie will nur mehr das essen, was sie selbst in den Mund stecken kann, sie macht beim ersten Löffel noch ganz weit den Mund auf, aber dann weint sie nur noch und dreht den Kopf weg. Habe ihr daher immer noch zusätzlich zum Brei ein paar Stückchen Apfel, Banane, gekochte Karotten oder Reiswaffeln gegeben damit sie zumindest einige Löffelchen vom Brei abkriegt. Leider sind jetzt diese Dinge auch schon wieder "out" und ich weiß langsam nicht mehr was ich machen soll! Haben Sie viell. eine Idee wie ich den Brei in Fingerfood tauschen kann, das leicht im Mund zu zerquetschen ist, da sie noch massive Probleme mit dem Kauen hat (musste ihren Brei bis heut immer noch passieren, da sie Stückiges überhaupt nicht isst, bzw. es sie dauernt würgt)
Vielen, vielen DANK für Ihre Hilfe schon im Voraus!
LG
von
Annasee
am 06.02.2014, 21:37
Antwort auf:
Brei verweigert
Hallo Annasee
dein Kind gedeiht prächtig und entwickelt sich bestens.
Zur Morgenmilch kannst du einen Teller mit Butter bestrichenen Brotstückchen geben. Idealerweise isst sie die Stückchen sogar alleine. Im Lauf der Vormittags kannst du eine Obstportion anbieten wie bspw reife (weiche Birne) zerdrückt oder in Stückchen oder zerdrückte Banane. Die weiche Konsistenz kann deine Kleine mit dem Gaumen zerdrücken und gut schlucken, ohne überfordert zu sein.
Mittagessen könntest du mit dem üblichen Brei plus weiche gegarte Stückchen (Gemüse/Kartoffel) und/oder Nudeln etc her richten. Und du darfst ihr auch das geben, was du isst.
Du könntest bspw einen frischen Kartoffelbrei zubereiten, von dem du auch isst.
Weiche, mit dem Gaumen gut zerdrückbare Speisen sind gut. Harte kleine Stückchen solltet ihr unbedingt meiden.
Kartoffelbrei ist für den Anfang bestens geeignet. Dazu weich gekochte und in Butter oder Öl geschwenkte Gemüsestückchen wie Möhren oder Kürbis, Zucchini, Erbsen usw.
Als Fleischzugabe Minifrikadellchen:
Rindersteak (mageres Stück Fleisch von Rind, Schwein oder Lamm) kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen.
Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. In Sosse servieren oder pur.
Kartoffelbrei:
Kartoffeln schälen, waschen, klein schneiden, in Wasser (plus Salz) weich kochen, dauert etwa 15-20 min, je nach Größe. Wasser abschütten, etwas Butter in den Topf, Kartoffeln leicht mit Milch bedecken, warm werden lassen, mit dem Kartofelstampfer zu Brei zerdrücken. Würzen. Fertig!
Kennst du Grießklößchen?
80g (Nockerl-)Grieß oder Hartweizengrieß
30g flüssige Butter
1 Ei
1 Prise Salz
1/2 l Gemüse- oder Fleischbrühe in einem mehr hohen als breiten Topf zum Kochen bringen. Nach dem Aufkochen die Temperatur zur Hälfte reduzieren.
Zubereitung Klößchen:
Das Ei in einer kleinen Schüssel oder Tasse mit einer Gabel verquirlen. Salz dazu geben. Die Butter im Wasserbad (oder Mikrowelle) verflüssigen, zum Ei rühren. Schliesslich den Grieß mit Hilfe der Gabel vermischen.
Mit einm Teelöffel nun kleine Nocken abstechen und direkt in die aufgekochte Brühe einlegen. Ca 20 mon sanft köcheln lassen, Hitze wegnehmen und weitere 5 - 10 min ziehen lassen. Servieren.
In der Brühe kann man gut geraspeltes Gemüse (Möhre) mitgaren.
Grießschnitten:
125ml Kuhmilch
25-30 g Grieß
Grieß in der Milch gut aufkochen und den Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Formen ausstechen oder in Stücke schneiden, etwas flüssige Butter dazugeben, evtl etwas süßen, Obstmus dazu.
siehe hier:
http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=7&forum=kochen-fuer-kinder&bild=5#start
Im Brei ist die Milch gleich inbegriffen. Die Schnitten sind ein Kompromiß zu Brei und Brot. Die Konsistenz bzw die Bißfestigkeit liegt irgendwo dazwischen.
Ermuntere deine Kleine zum Selberessen und gib ihr Hilfestellung beim Benutzen von Besteck.
Es ist wichtig, dass die Kleinen jetzt viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen, Konsistenzen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien (oder Stückchen) satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Aromen und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen.
Mit Familienkost kannst du ganz langsam beginnen. Es geht gar nicht so sehr darum, Breimahlzeiten zu ersetzen, als viel mehr darum, diese zu ergänzen.
Und:
Mit etwa 10 Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man alsbald auch an den Kleidergrößen, weil die ab sofort über längere Zeiträume passen.
Das bedeutet: weniger Brei, mehr stückige Kost, Vielfalt und Geschmack, Erlebnis bei Tisch, Familienkost mit Übergang zu gewöhnlichen Speisen.
Also dann
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 07.02.2014