Frage: Beikosteinführung

Liebe Frau Neumann, ich habe vor 2 Wochen angefangen, meiner Tochter (fast 7 Monate) ihrem ersten Brei zu geben. Sie hat erst 1 Woche Karottenbrei bekommen. Nachdem ich den Eindruck hatte, sie verträgt diesen gut, gab es Kürbis. Nun habe ich vor 2 Tagen das erste Mal Karotte und Kartoffel gemischt. Sie ist sehr unterschiedlich gut. Es gab mal 2 Tage, da hat sie sogar den Mund gut aufgemacht und ca. 20g-25g gegessen. Es gibt aber auch Tage, wie gestern und heute, an denen sie den Mund zupetzt und nichts davon haben will. Da es wirklich noch so kleine Mengen sind, habe ich den Brei für mehrere Tage vorgekocht und dann in kleine Gläschen eingefroren (auch Kartoffel und Karotte zusammen). Ist das ok? Wie abwechslungsreich sollte denn der Speiseplan am Anfang sein? Ist es ok, wenn sie mehrere Tage hintereinander den gleichen Brei bekommt? Oder sollte ich auch die Gemüsesorte häufiger wechseln? Können Sie mir vielleicht sogar einen Tipp geben, wie sie Gefallen am Brei findet? Vielen Dank für Ihre Hilfe! Viele Grüße.

von Simsim14 am 01.02.2015, 21:08



Antwort auf: Beikosteinführung

Hallo Simsim14 stillst du dein Baby? Das könnte nämlich den schwankenden Appetit erklären. Es kommt durchaus häufiger vor, dass gestillte Babys die Beikost vom Löffel weniger gut annehmen. Beikost kannst du aber auch ruhig wörtlich nehmen und zusätzlich zum Stillen mit deinem Baby das Abenteuer Beikost spielerisch beginnen. Von Brei und Löffel wollen viele Stillbabys gar nichts wissen. Sie finden es viel besser, lieber gleich richtig mit zu essen, mit eigenem Löffel oder Gabel, mit den Fingern und am liebsten alles, was sie in die Hand bekommen. Gut eignen sich weich gegarte Gemüse-, Kartoffel- oder Obststicks, die die Allerjüngsten mit der ganzen Hand umschliessen können - um die Hand schliesslich an den Mund zu führen. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weich gegarte Gemüse gut mit der Faust umschliessen und festhalten um schliesslich abgelutscht zu werden. Vorraussetzung ist immer, dass ein Baby Spaß dabei hat, und das Essen gut schlucken kann. Probier das bald einfach einmal aus. Dein Baby sollte dazu allerdings schon frei sitzen können. Zubereitung babygerechter Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten Apfel (nur gedünstet), Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Vorraussetzung für diesen Selbstbedienungsteller ist immer: dein Baby muss selbständig sitzen können. Diese Sticks sind ein Erlebnis und zum Sattessen am Anfang nicht geeignet. Sie sind eine Bereicherung zur Mumi und führen zaghaft an feste Kost heran. Nur wenn sich dein Baby noch häufiger verschluckt (manche Babys neigen dazu) dann solltet ihr das Abenteuer besser aufschieben. Hast du vielleicht schon einmal etwas von "baby-led-weaning" gehört? Es ist eine Methode, die wie oben beschrieben funktioniert. Stillen nach Bedarf reiche aus. Statt Brei könnten Babys sofort festere Nahrung kennenlernen. Sinn und Zweck ist dabei mehr das Kennenlernen einer anderen Konsistenz und einem neuartigen Geschmack. Sattwerden sei dabei zweitrangig. Für Stillbabys (die nach Bedarf und ausreichend und oft gestillt werden) ist das ganz akzeptabel, für nicht gestillte Babys weniger gut geeignet. Es sollte trotzdem einiges dabei beachtet werden. Dein Baby sollte bspw schon gut sitzen können. u.v.m. ! Ich kann diese Methode nicht ganz vorbehaltlos empfehlen und deshalb kannst du auch mal Biggi Welter im betreuten Stillforum dazu befragen, ob das tatsächlich so sinnvoll ist :-) und für jedes Stillbaby gelten kann. Für solche Babies, die einfach keinen Brei und Löffel mögen und gleichzeitig gut entwickelt sind, ist das sicher gut. Auch als kombinierte Form der Beikost ist das eine gute Idee. Denn es führt schon früh, ganz zaghaft an die Familienkost heran. Diese Arrt der Beikosteinführung lässt viel Raum für Individualität. Babys, die diesen Weg von der Milch zur Beikost wählen, gibt es immer häufiger. Wenn nach Bedarf gestillt wird, ist diese Methode eine gute Möglichkeit die Kleinsten von Beginn an in den Essalltag zu integrieren. Einer neuen Studie zufolge, soll diese Art der Beikosteinführung, d.h. wenn Babys die Art und Menge der Beikost selbst bestimmen, also buchstäblich alles selbst in die Hand nehmen, vor (späterem) Übergewicht schütze. Mit dieser Methode würden gesunde Essgewohnheiten gefördert. Allerdings seien für de Untersuchung nur etwa 150 Babys beobachtet worden. Eine allgemeingültige Empfehlung könne man deshalb noch nicht aussprechen. Auch mögen nicht alle Babys Fingerfood und stillen nach Bedarf sei für diese Beikost wichtig. Als kombinierte Form zur Breikost ist das eine gute Idee. Und viele Babys finden das richtig gut. Aber es sollte individuell gehandelt werden. Stückchen in der Beikost nach Bedarf, - ja - wenn es gut ankommt. Mit dem klassischen Konzept der Breieinführung mittels Löffel liegst du trotzdem richtig. Der Rest kann individuell dazu kommen. Wenn du dein Baby nicht stillst, dann hast du jetzt vielleicht völlig umsonst gelesen. Also, wenn du dein Baby nun gar nicht stillst, dann frag einfach noch mal nach :-) Und dann wolltest du noch dieses hier wissen: "Da es wirklich noch so kleine Mengen sind, habe ich den Brei für mehrere Tage vorgekocht und dann in kleine Gläschen eingefroren (auch Kartoffel und Karotte zusammen). Ist das ok?" Ja, es ist okay. Nachteil kann nur sein, dass die Kartoffel den Geschmack und die Konsistenz so verändert, dass dein Baby das nicht mag. Für die Zeit der Gewöhnung an Brei, kann es hilfreich sein, zu Beginn jeden Tag exakt gleich schmeckende Breie mit exakt identischer Konsistenz zu füttern. Hilfreich könnte sein, mit Brei aus dem Gläschen zu beginnen. Hier ist der Brei immer gleich. Wenn das schliesslich gut funktioniert, kannst du den Brei mit selbstgekochten Zutaten ergänzen und langsam auf selbstgekochte Breie umsteigen. Starte mit einer Sorte Gemüsebrei und steigere die Menge jeden Tag ein bisschen. Es ist durchaus ratsam langsam vorzugehen, damit sich der Magen-Darmtrakt langsam daran gewöhnen kann. Mische schliesslich etwas Öl darunter und lass die Kartoffel als Ergänzung folgen. So macht der Brei satt. Es wird empfohlen mindestens vier Tage hintereinander jeweils eine neue Zutat zu geben. Gerne darfst du auch länger bei dem neuen LM bleiben, damit sich der Verdauungstrakt deiner Tochter langsam daran gewöhnen kann. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 03.02.2015



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