Frage: Baby nimmt mit ueber 7 Monaten kaum Beikost an

Guten Abend, ich habe eine Frage zur Beikost. Mein Baby Sophia ist 7 Monate und eine Woche alt. Seit 5 Wochen haben wir mit Beikost begonnen. Sophia sitzt bei unseren Mahlzeiten mit am Tisch und beobachtet interessiert, was wir essen. Biete ich ihr Gemuese- oder Obstbrei an, ist sie interessiert, isst aber nur sehr wenig, zwei Mal pro Tag 30-50g. Bisher habe ich Apfel-, Birnen- und Bananenmuss angeboten und als Gemuesebreie Kuerbis, Karotte und Kartoffel zubereitet. Ansonsten wird sie von mir voll gestillt und soll auch noch das naechste halbe Jahr weiter gestillt werden. Ich bin zu Hause, das Stillen ist in sofern kein Problem. Sie ist mit knapp 9 kg kugelrund, in sofern brauche ich mir momentan ueber das Gewicht keine Gedanken zu machen. Allerdings frage ich mich, ob sie alle notwendigen Naehrstoffe noch ueber die Muttermilch erhaelt und wie lange ein Baby mit hauptsaechlich Muttermilch als Nahrung auskommt. Oder sollte ich ihr ueber den Tag haeufiger Beikost anbieten? Herzlichen Dank im Voraus fuer Ihre Hilfe, Ela

von Sofia4 am 29.01.2016, 17:19



Antwort auf: Baby nimmt mit ueber 7 Monaten kaum Beikost an

Hallo Ela nein, du brauchst den Brei nicht häufiger anzubieten. Vermutlich hat deine Kleine einfach keinen Hunger. Beim Stillen hast du keine Kontrolle darüber, wie viel Kalorien dein Kind zu sich nimmt. Der Hunger auf Beikost kann daher sehr unterschiedlich groß bzw klein ausfallen. Bei der Beikost bei nach Bedarf gestillten Babys geht es aber auch gar nicht nur darum Brei zu geben, um Nährstoffe und Kalorien zuzuführen, sondern es geht auch darum, neue Geschmackseindrücke, Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. kennen zu lernen, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Beikost ist mehr als das Ersetzen von Mumi. Beikost ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Wichtig ist momentan hauptsächlich "nur", dass dein (nach Bedarf gestilltes ) Baby Beikost bekommt und sich mit kleinen Mengen, mit dieser neuen Essweise auseinandersetzt und sich damit anfreundet. Beikost schult alle Sinne und ergänzt (ergänzen - nicht ersetzen :) ) die Muttermilch wunderbar Beikost ist aus vielen Gründen wichtig - und bei nach Bedarf gestillten nicht nur zum Sattwerden gedacht - sieh es ganzheitlich. Es geht bei nach Bedarf gestillten Babys auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, das Loslassen von Mama etc. Gestillte Babys haben auch nicht immer exakt nach Plan Hunger. Neugierig und aufgeschlossen gegenüber neuartigen Eindrücken sind sie aber durchaus. Du schreibst, dass ihr zusammen bei Tisch sitzt und deine Kleine hier durchaus schon interessiert bei euch Großen zuschaut. Kann sie schon selbständig sitzen? Das wäre großartig, denn dann könntest du anstatt mit (passiv) gefüttertem Brei vielmehr deine Kleine aktiv und selbständig essen lassen. Viele Stillbabys mögen Beikost sehr gerne, wenn sie selbstbestimmt essen können.* Ziel ist es, deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke zu geben. Der individuelle Weg zur Beikost, d.h. zu einer erweiterten Kostpalette, kann bei jedem Baby anders verlaufen. Mit Beginn des 7. Lm sind die meisten Babys soweit, und wollen gerne Beikost. Manche Babys kommen schnell mit dem Löffeln zurecht, manche brauchen dafür etwas mehr Zeit - andere Babys - inzwischen immer mehr - wollen lieber alleine essen. - sie wollen keinen Löffel und sie möchten keinen Brei. Wobei die Kleinen bei dieser Art Beikost nicht wirklich essen, sondern die angebotene Nahrung eher spielerisch erkunden. Der Sättigungsaspekt ist dabei auch völlig unerheblich. Von Brei und Löffel wollen einige Stillbabys nichts wissen. Sie finden es viel besser, lieber gleich richtig mit zu essen, mit den Fingern und am liebsten alles, was sie in die Hand bekommen. . * Du könntest Fingerfood anbieten: nämlich weichgegarte Obst(/Gemüse/Kartoffelstückchen oder Sticks =lange dünne Stäbchen. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weich gegarte Gemüse von den Kleinsten gut mit der Faust umschliessen und festhalten. Es wird betastet und schliesslich zum Mund gefürht, um es schliesslich vorsichtig auch mit der Zunge zu befühlen. Bei Gefallen wird es gegessen, ansonsten ausgespuckt. Zubereitung Babyfingerfood: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Indem dein Baby die Nahrung auf eigene Faust erkunden kann, wird sie vorsichtig und langsam, in ihrem Entwicklungstempo, essen, kauen und schlucken lernen. Wichtig ist dabei, dass sie die Erfahrungen mit stückiger Kost alleine machen kann. Sie wird das Stückchen so in den Mund nehmen, dass sie es langsam mit den Tastrezeptoren im Mund ertasten kann. Diese Tastrezeptoren sind bei Babys/Kleinkindern sehr weit vorne im Mund/Zunge platziert. Darum ist das Ablutschen zunächst wichtig, Dadurch entsteht Berührungskontakt. Dein Baby kann langsam die Oberflächenstruktur eines neuen Lebensmittels erspüren und sich daran gewöhnen. Die "Hemmschwelle" es weiter in den Mund zu nehmen wird irgendwann "gebrochen". Sie wird das neue Lebensmittel dann lutschen, ggf erste Kaubewegungen machen und möglicherweise schlucken oder ausspucken. Die Zeit der Annäherung kann etwas dauern, aber sie führt zum Ziel. Die angebotenen Speisen sollten immer sehr weich und basically sein, d.h. auf Zusätze wie Salz oder Zucker etc sollte bis zum ca 10. Lm verzichtet werden. Die Kost sollte auch immer so aufbereitet sein, dass sie dein Baby ohne "Gefahr" essen kann. Auf diese spielerische und zwanglose Weise kann sich eure Tochter langsam an Beikost gewöhnen. Beim Stillen nach Bedarf wird dein Baby gut und ausreichend versorgt. Beobachte dein Baby und reagiere darauf. Setze auf Routine und Spaß, sowie Genuss bei Tisch. Lass deine Kleine viele eigenständige Erfahrungen mit dem Essen machen und lass sie das Essen mit allen Sinnen entdecken. Kleine Essmengen sind super, denn sie sind der Anfang einer großen Entdeckerreise in die Welt des Geschmacks. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 30.01.2016



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