Guten Tag,
Unser Sohnemännchen ist zwar "erst" 5 Monate alt, aber da er alle Anzeichen von Beikostreife zeigte und in seinem Hochstuhl schon gut sitzt, haben wir beschlossen, ihm nun zu unseren Mahlzeiten auch immer etwas anzubieten.
Wir möchten ihm keinen Brei füttern, sondern als BLW Fingerfood anbieten. Dabei wird er natürlich weiter nach Bedarf gestillt.
Angefangen haben wir mit gedünsteten Karottensticks. Er hat dann auch gleich eine etwa erbsengroße "Menge" Karotte gegessen und fand es augenscheinlich ganz spannend.
Aber was er viel, viel spannender als seine babyhandlichen Sticks findet ist, wenn ich Rohkost esse. Er hat mir tatsächlich ein Stück Apfel aktiv aus der Hand genommen und sofort darauf herum gebissen und war begeistert.
Ich vermute, dass es damit zusammenhängt, dass seine Zähne ihm Probleme machen und der rohe, harte, kühle Apfel tut da gut und schmeckt auch noch lecker.
Aber: Darf ich einem 5 Monate alten Baby rohen Apfel (und ggf auch Karotte etc) geben, oder ist das zu gefährlich?
Und weitere Fragen:
Ab wann können wir ihm Brot anbieten? (In Muttermilch gekochte) Haferflocken? Fleisch und Fisch?
Und ab wann kann das Essen für ihn ein wenig gewürzt sein?
Vielen Dank und viele Grüße aus Shanghai!
von
ankh
am 06.12.2015, 06:46
Antwort auf:
BLW - roher Apfel und andere Fragen
Hallo ankh
dein Baby ist noch sehr jung, du solltest ihm besser nur wirklich sehr weich gegarte* Lebensmittel, am besten einfache Basics, ganz pur anbieten.
Auch Brot, sowie gewürztes Essen eignet sich erst ab frühestens etwa dem 8. Lm. Beim BLW geht es verstärkt darum , dass die Kleinsten verstärkt mit neuen Eindrücken und Aromen konfrontiert werden, die Essmengen siind gering. Insofern ist im Rahmen des BLW die ein oder andere Kostprobe von Brot und Familienkost durchaus in kleinen Kennenlernmengen schon früher geeignet. Im zarten Alter deines Kindes ist es allerdings doch noch etwas zu früh für derlei Vielfalt. Der Organismus sollte noch etwas mehr reifen, um damit wirklich gut zurecht zu kommen.
Für einen Milchbrei mit Haferflocken kannst du die Flocken in Wasser aufkochen und die Mumi anschliessend dazu geben. So bleiben die guten und wertvollen Inhaltsstoffe der Mumi bestens erhalten. Da die gekochten Flocken ohnehin nachdicken, ist es überhaupt kein Problem Mumi nachträglich noch einmal dazu zu geben. Der Brei wird dadurch breiig, fast flüssig. Fisch gilt hierzulande zumindest, ab etwa dem 8. Lm eine geeignete Breizutat.
Nashi, Drachenfrucht. Litschi sollte wohl ab spätestens dem 10. Lm möglich sein. Aber gesicherte Informationen habe ich dazu leider keine. Schau doch einfach, ob die chinesischen Mütter ihren Babys davon geben. Inwieweit die LM "bio" und damit in dieser Hinsicht für die Kleinsten wirklich schon geeignet sind, das kann ich leider auch nicht beurteilen. Orientiere dich auch hierbei evtl ein wenig an den Gewohnheiten vor Ort. Ebenso ist es mit der Lotuswurzel, Pak Choi. Wasserspinat....
Vielfalt ist gut, zumal ab dem 10. Lm im Rahmen der Familienkost. Aber eine kleine Auswahl geeigneter LM ist in den frühen Monaten auch schon ausreichend. Die Geschmacksprägung, bzw die Grundsteinlegung dafür dauert über mehrere Jahre. Da du auch stillst, kommt dein Baby ebenfalls mit stets leicht wechselnden Aromen in Kontakt. Auch die Mumi trägt einen wesentlichen Anteil für die im späteren Leben gern gemochten und präferierten Gerichte, Gewürze, Speisen etc bei.
*Hilfreich könnte für euch evtl der Nuby-Fruchtsauger sein. Ich kann dafür keine klare Empfehlung aussprechen. Der Vollständigkeit halber, weise ich auf diese Möglichkeiten hin :-) Es ist eine Art Schnuller mit eingebautem Netz. Ins Netz wird das harte Obst/Gemüsestück gegeben und durch Saugen kann das Baby gefahrenfrei vor allem den Geschmack kennen lernen - und darauf herum herumbeissen. Der Obstsauger mit dem Netz ist für rohe Obst/Gemüsesorten geeignet. Aromen können erschmeckt werden.
Also dann
ich wünsche dir viel Spaß beim Abenteuer Beikost und viele Grüße
nach Fernost
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 08.12.2015
Antwort auf:
BLW - roher Apfel und andere Fragen
P. S. : Eine nachträgliche Frage noch: Wir leben in China und hier gibt es halt doch vieles, was - aus europäischer Sicht - exotisch ist. Wie ist es daher mit "exotischen" Obst- und Gemüsesorten (z. B. Nashi, Lotus Wurzel, Pok Choi, Drachenfrucht, Lychee, Ingwer, Wasserspinat und Dinge, deren deutschen Namen ich gar nicht kenne)? Gibt es dazu irgendwo Empfehlungen, wann was geeignet ist, oder können wir uns da einfach ein wenig herantasten und ausprobieren?
Nochmals besten Grüße aus Shanghai!
von
ankh
am 06.12.2015, 08:59