Frage: Ab wann auf Menge der Nahrung achten?

Hallo. Meine Tochter ist jetzt 14 Monate alt und isst eine ganze Menge. Zum Frühstück gibt's eine Banane, ca 7 Weintrauben und ein halbes Vollkornbrötchen mit ein bißchen Marmelade drauf. Anderes Obst mag sie nicht, wir haben schon etliche Sorten probiert. Mittags gibt es dann eine Schüssel voll warme Mahlzeit (Gemüse mit Kartoffeln oder Ebly oder Couscous oder Nudeln, dazu Ei, manchmal ein bißchen Fleisch oder Wurst mit rein) und abends gibt es ca 1 1/2 Scheiben Vollkornbrot oder -toast mit Butter und Käse oder Wurst. Mengenmäßig verdrückt sie auch problemlos einen ganzen Kloß mit Sauce. Zu trinken bekommt sie ungesüßten Tee oder ganz dünne Saftschorle da sie kein pures Wasser mag. Weil sie zu den 3 Hauptmahlzeiten schon so viel isst, biete ich ihr eher selten etwas dazwischen an, wenn doch dann isst sie es trotzdem. Mir wurde gesagt dass ein Kind in dem Alter selbst aufhört zu essen wenn es satt ist und man es noch nicht einschränken soll wenn es so viel isst. Ich war allerdings selbst als Kind sehr übergewichtig und will meiner Tochter dies ersparen. Sind denn die Mengen die sie isst normal? Wie kann ich es reduzieren? Meine Tochter bewegt sich sehr viel, hat aber jetzt schon einen ganz schönen (Bläh)Bauch. Was kann ich zum Frühstück noch anbieten wenn sie nur Banane und Weintrauben mag? Viele Grüße

von NickiJ am 06.01.2017, 19:09



Antwort auf: Ab wann auf Menge der Nahrung achten?

Hallo NickiJ wenn du wegen der Gewichtsentwicklung etwas Sorgen hast, solltest du dich einmal mit dem KiA besprechen. Vielleicht kann er dir deine Sorgen nehmen und du kannst deine Tochter mit mehr Freude essen sehen. Gesunde Kinder haben tatsächlich ein gutes Gefühl in Bezug auf die Signale Hunger und Satt. Manche Kinder brauchen größere Mengen um optimal satt zu werden und manche Kinder brauchen nur kleine Mengen. Manche Kinder essen gerne und viel und am liebsten immer und manche Kinder essen nur wenig und selten. Letztere essen aber manchmal dennoch Riesenmengen und holen evtl Defizite wieder auf. Wichtig ist, dass Kinder aus einem großen Repertoire mit gesunden Angeboten schöpfen können. Gut wäre ein Angebot mit 3 Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ. Am Nachmittag ist eine Obstmahlzeit bspw ideal, weil Obst zwar (schnellen) Energienachschub liefert aber nicht zu satt macht und dadurch bis zum Abendessen wieder Hunger entstehen kann. Bspp für Obstsnacks, die du nachmittags anbieten könntest fein geriebener oder gekochter Apfel, weiche Birne ist ein ideales Fingerfood. Presse einen Saft aus frischen (unbehandelten Mandarinen (Clementinen oder was auch immer). Den milden Saft wird deine Kleine lieben. Ggf einmal Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi wäre einen Versuch wert Welche Obstsorte magst du sehr gerne? Lass deine Tochter einfach probieren. Du als Mama darfst weiterhin das Angebot bestimmen und dein Kind darf die jeweilige Essmenge bestimmen. Nur bei Kuchen, Keksen und anderen Süßigkeiten darfst und solltest du die natürlich die Menge vorgeben. Mit 3 (möglichst) gemeinsamen Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ kann sich dein Kind aus dem ausgewogenen, gesunden Speisenangebot bedienen und sich nach ihrem Ermessen satt essen. Wie viel Milch trinkt deine Tochter eigentlich? ca 300ml Kuhmilch inklusive Milchprodukte wären am Tag empfehlenswert. Diese Menge solltet ihr ungefähr einhalten.100 ml Kuhmilch entsprechen ca 100g Naturjogurt hinsichtlich dem Eiweiß-und Calciumgehalt. Auch ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse (Brie etc) und ca 30-40g Frischkäse ersetzen je 100 ml Kuhmilch. hier gebe ich dir noch einen Überblick über Essmengen, wie sie für viele 1-jährige Kinder in Etwa passen: täglich etwa 80g Getreide/Brot bzw Nudeln, Reis u. a. Getreidebeilagen 120g Kartoffeln 120g Gemüse 120g Obst 300ml Milch, Milchprodukte 30g Fleisch/Wurst 1-2 Eier pro Woche 25g Fisch pro Woche 15g Streichfett/Öl geduldet sind ca 10% Süßigkeiten am Gesamtanteil der zugeführten Energiemenge* (*tägl Energiemenge ca 950 kcal) Quelle: FKE, DO, 2006 die Angaben entsprechen OptiMIX - - 100 ml Milch entsprechen ca 15 g Schnittkäse/30 g Weichkäse - je 100 kcal = 1 Kugel Eiscreme / 45 g Obstkuchen /4 Butterkekse /4 EL Flakes /4 TL Zucker /2 EL Marmelade / 30 g Fruchtgummi oder 20 g Schokolade/ 10 Stck. Chips / 1 Glas (200 ml) Limonade, Fruchsaftgetränk Es ist gut, wenn du dich an den üblichen Empfehlungen orientierst, aber es ist nicht notwendig, dass du die Essmengen deines gesunden Kindes kontrollierst. Die Mengenangaben können auf eine Woche hochgerechnet werden. Denn häufig ist es so, dass auf scheinbare Fastentage, Tage an denen ein Kind nur lustlos im Essen stochert, sog. Freßtage folgen, Tage an denen ein Kind schier unersättlich scheint - und umgekehrt. Im Mittelmaß bleiben die Mengen in etwa gleich. Auch Wachstumsschübe gehen mit größerem Appetit und entsprechend größeren Essmengen über einen begrenzten Zeitraum einher. Jetzt schau dir einmal euren Plan an. Stellst du größere Abweichungen fest? Manche Kinder haben einen größeren Appetit. Der Bedarf ist von mehreren Faktoren abhängig und kann nicht pauschal errechnet werden. Oder fällt dir auf, dass bspw eine Lebensmittelgruppe zu übermäßig oder eine Gruppe bspw zu gering oder zu viel verzehrt wird? hier noch einmal eine vereinfachte Darstellung: das tägliche Essen/wöchentliche Essen sollte bestehen aus: Reichlich Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis etc reichlich Obst und Gemüse, etwa 5 P am Tag (3 P Gemüse, 2 P Obst) 1 P = die Füllmengen einer hohlen Kinderhand. gefolgt von Kuhmilch- und Milchprodukten (ca 300 ml am Tag) dann Fleisch, Fisch, Eiprodukte schliesslich noch einen kleinen Anteil an sichtbaren Fetten und Ölen am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein ausreichend Getränke, Wasser Das empfohlene Maß von ca 300ml Milch(-produkten) am Tag solltet ihr nicht zu häufig in zu großem Ausmaß überschreiten. und: Essmengen werden häufig subjektiv beurteilt. Was auf dem Teller als "viel", d.h. als große Portion erscheint, kann aufgrund eines niedrigen Nährwertes (=wenig Kalorien) wenig sättigen. Und umgekehrt, kann eine kleine Menge Essen (= kleine Portion) mit hohem Energiewert (=viel Kalorien) schnell und lange sättigen. Fazit: verschiedene LM sättigen unterschiedlich. Fett hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Ein kleines Stück Pizza (mit Öl, Salami und Käse) ist länger sättigend als ein dünn mit Butter bestrichenes und mit Putenwurst belegtes Brotscheibchen. Auch wenn beide Mahlzeiten optisch gleich groß erscheinen. Zu einem ausgewogen zusammen gestellten und satt machenden Hauptgericht gehört: eine Portion Gemüse oder Salat und neben einer eiweissliefernden Speise wie Fleisch Käse, Fisch etc auch eine stärkehaltige Zutat wie Nudeln, Reis, Kartoffeln. So macht das Essen satt. Grüße Birgit S. P.S. "Übergewicht" ist allgemein ein heikles Thema und Handlungsmaßnahmen sollten bei Kindern immer sehr gut überlegt werden. Neuere Forschungsergebnisse bspw weisen bei der Entstehung für massigeres Körpervolumen in Richtung Darmbakterien. Dann solle es helfen, wenn Ballaststoffe nicht in zu großer Menge gegessen würden. Das nur kurz nebenbei erwähnt... Einen Versuch wäre es wert: Lass die Vollkornprodukte ggf eine Woche lang einmal weg und schaue, ob z,B. der Blähbauch verschwindet.

von Birgit Neumann am 07.01.2017



Antwort auf: Ab wann auf Menge der Nahrung achten?

Hallo! Ich kann dich bestimmt etwas beruhigen, meine Tochter (16 Monate) ißt noch mehr als deine (schon seit 3 Monaten) und ist trotzdem normal entwickelt. Zum Frühstück gibt es eine Portion Kindermüsli und eine Banane, zu Mittag unser normales Essen (oder halt in der Kita), davon ißt sie eine gute Erwachsenenportion, nachmittags Obst (Weintrauben, Mandarinen, Kaki, was halt so da ist) und ab und an mal einen Vollkornkeks. Abends ißt sie zwei Scheiben Dinkelbrot (mit Wurst/Käse), ein paar Tomaten oder Gurkenstücke und dann noch etwas Joghurt.... Sie hat zwar auch ein (Bläh-)bauch, aber ist laut KA gut entwickelt. Wir sollten nur die Portionen etwas einschränken (haben wir auch gemacht, vorher hat sie noch mehr gegessen), sonst aber alles so belassen. Ich hoffe, das hilft dir etwas! LG

von Ellie80 am 06.01.2017, 21:13



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