Hallo!
Ich habe eine Frage zum Thema Fleischeinführung. Mein Sohn bekommt seit 2 Wochen Gemüsebrei (erst Pastinake, dann Kürbis), morgen möchte ich mit dem Möhrenbrei starten. In der darauf folgenden Woche kommt dann die Kartoffel hinzu. Ich habe ein Buch zum Thema Brei, in dem nun nach dem Gemüse-Kartoffel-Brei erst ein Gemüse-Kartoffel-Brei mit Flocken, dann ein Gemüse- Reis-Brei und dann erst der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei kommt. Nun meine Frage: Muss ich sämtliche Breie jeweils eine Woche gefüttert haben, bevor ich das Fleisch einführe? Oder kann ich nach dem Gemüse-Kartoffel-Brei eher zum Fleisch übergehen? Ist es ratsam, den Gemüse-Kartoffel-Brei erst einmal mit unterschiedlichen Gemüsesorten zu füttern, bevor Flocken, Reis oder Fleisch hinzukommen? Letztendlich ist es mir egal, ob das Fleisch früher oder später hinzukommt, aber ich möchte eben alles richtig machen ;-)
Ok, das war jetzt mehr als eine Frage....!
Vielen Dank für Ihre Antwort,
wbm
P.S.: Mein Sohn ist fast 6 Monate alt.
von
wildebackmaus
am 23.03.2014, 19:59
Antwort auf:
Ab wann Fleisch?
Hallo wildebackmaus
du kannst mit dem Fleisch loslegen. Es ist nicht notwendig, zu Beginn der Beikost erst sämtliche Gemüsesorten einzuführen, sondern viel besser den Brei alsbald zu komplettieren. Durch die Kombination der Zutaten Gemüse, Kartoffel, Öl und Fleisch wird der Brei sättigend, dadurch kannst du eine Milchmahlzeit ersetzen. Vor allem ist die Kombination Gemüse, Kartoffel und Öl wichtig. Auch dies kann ausreichen, um eine Milchflasche auszulassen.
Das Öl ist vor allem für die Sättigung und die wertvollen Vitamine wichtig.
Gut geeignet für Babys Entwicklung ist Sonnenblumenöl, Rapsöl, Sojaöl oder Maiskeimöl. Diese Öle enthalten Linolsäure, die als besonders essentiell für Babys gilt.
Die Fettsäurenzusammensetzung der vier genannten Öle, ist optimal für die Gehirnentwicklung des Babies geeignet.
Spezielles Beikostöl (im Sortiment der Babykost) besteht aus einer Mischung von geeigneten Ölen, um maximal die besten Eigenschaften der Öle zu vereinen. Das Mischungsverhältnis von Omega 3-und 6 Fettsäuren sei hier besonders ausgewogen.
Variation 2, vegetarischer Brei, falls Beikost komplett fleischfrei gewünscht:
Grundrezept vegetarischer Brei:
100g Gemüse
50 g Kartoffeln
wie gewohnt dünsten
dann 10g (ca 3 EL) feine Haferflocken (auch okay - Instant-Babyflocken (!): Hirse oder Hafer)
zufügen
weitergaren lassen
mit
30g Vit C reicher Obstsaft (bspw Orangensaft)
pürieren
8 g Öl
zugeben
Im Gegensatz zu den häufig verwendeten Baby-Instant-Getreideflocken kannst du hier echte feine Haferflocken verwenden. Der Brei wird dadurch gröber in der Konsistenz. Es sei denn, du kannst die Flocken mit einem Mahlgerät (keine Getreidemühle, die würde verkleben) fein mahlen. So wird der Brei, den du auf dem Herd kochen musst, viel feiner.
Statt Obstsaft/brei in den Brei zu geben, kannst du auch danach Obstsaft füttern oder trinken lassen.
Grundrezept GKF-Brei:
100g Gemüse
50g Kartoffeln
8g Öl
20-30g Fleisch
2 EL Obstsaft (Vit C-reich)
Stillst du?
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 25.03.2014
Antwort auf:
Ab wann Fleisch?
Liebe Birgit,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Zu Deiner Frage: Nein, leider stille ich nicht (habe es 3 Monate probiert, ohne Erfolg). Mein Kleiner isst derzeit den puren Gemüsebrei (100g) und ist danach auch erst einmal satt. Nach ca. 1-1,5 Stunden bekommt er dann die Flasche, die er auch austrinkt. Ich bin mal gespannt, wie es sich mit den Kartoffeln bzw. Fleisch ändert.
Ich werde dann morgen mit Gemüse-Kartoffeln starten.
Ist es denn nun ratsam, auch Flocken oder Reis unter das Gemüse zu mischen, oder muss das nicht sein? Den Vitamin-C-haltigen Saft bekommt mein Sohn erst ins Essen, wenn das Fleisch dabei ist, richtig? Wie oft soll es denn Fleisch geben? Jeden Tag, oder nur jeden 2.? Und wenn es kein Fleisch dazu gibt, was stattdessen, oder bleibt es dann bei Gemüse-Kartoffeln??
Ohje, schon wieder so viele Fragen ;-))
Vielen Dank, dasss Du Dir Zeit dafür nimmst!
LG wbm
von
wildebackmaus
am 25.03.2014, 08:11
Antwort auf:
Ab wann Fleisch?
Hallo wbm
Etwas Getreide könntest du ggf jetzt schon in den Brei geben: Weizen oder Dinkel (glutenhaltiges Getreide) - weil die Gabe kleiner Mengen glutenhaltiger Getreidesorten, im 5.- 7. Lm, einen protektiven Effekt habe. Der Körper sei genau dann in der Lage, Toleranzen zu entwickeln. Aus diesem Grund wird seit ein paar Jahren empfohlen ab und zu das Baby mit kleinen Mengen glutenhaltigem Getreide (bspw "Grieß" im Gemüsebrei) zu konfrontieren.
Getreide brauchst du sonst nicht den in den GKF-Brei zu mischen. Erst mit ca 8 Lm, wenn die Kost etwas stückiger werden kann, könntest du etwas gekochten Reis oder kleine gekochte Nudeln oder gekochten Instant-Couscous in den Brei mischen. Das Getreide dient nicht der Sättigung, sondern als konsistenzveränderndes Element. Deshalb sind die Gläschen, die ab dem 8. Lm empfohlen werden, auch etwas gröber in der Konsistenz.
Ab dem 8. Lm sind die meisten Babys in der Lage, gröbere Breie zu essen. Die stückige Konsistenz soll zum Kauen anregen.
Wenn du Fleisch geben magst, dann mach das ruhig jeden Tag, ggf ein bis zwei Tage pausieren. Das Öl ist jedoch jeden Tag wichtig. Saftzusatz - das ist wiederum so eine Sache. Die kleine zugefügte Saftmenge macht sich geschmacklich im Brei allerdings kaum bemerkbar.
Der Saft, der vor allem Vit C enthalten sollte, dient der verbesserten Resorption von Eisen. Früher galt die Empfehlung frischen Orangensaft hinzuzufügen. Orangensaft ist in der Regel säurereicher als bspw Apfelsaft, weil aber manche Babys O-saft (Südfrucht) schlechter vertragen, gilt als Empfehlung heutzutage Apfelsaft. Den gibt es mit einem Vit C-Zusatz und säurearm im Sortiment der Babykost. Gewöhnlicher A-Saft hat nicht so üppige Mengen Vitamin C. Der Saft sollte aber möglichst viel Vitamin C enthalten. Mit dem Saft aus dem Sortiment der Babykosthersteller bist du auf der sicheren Seite. Ab dem 8. Lm kannst du auch als Nachtisch, statt Saft, ein bis zwei TL frisch geriebenen Apfel geben. Das hat den gleichen Effekt, denn im frisch geriebenen (Bio-)Apfel hast du garantiert Vit C, und zwar natürliches!
Wenn du O-Saft selbst pressen magst, ab dem 8. Lm, ist auch das okay, wenn es dein Baby verträgt. Nimm dafür unbedingt unbehandelte/ungespritzte Orangen.
Grüße
von
Birgit Neumann
am 25.03.2014