Frage: 14 monatige Tochter isst kaum

Hallo, Meine Tochter ist nun 14 Monate alt. Sie wurde bis vor einem Monat auch tagsüber nach Bedarf gestillt. Dies haben wir nun eingestellt. Sie wird nun abends und nachts gestillt. Sie hat mit gut 5 Monaten mit Beikost gestartet und immer viel mitgenascht am Familientisch. Sie isst nun nicht recht viel. Sie isst immer wieder Kleinigkeiten, aber keine richtige Portion, sodass man denken könnte, sie sei satt. Das kommt eher selten vor. Gewicht verliert sie keines. Sie isst allerdings wirklich nicht viel. Gibt's irgendwelche Tricks? Dinge, die ganz allgemein bedacht werden sollten? Oder ist es in Orndung, wenn meine Tochter immer wieder unter Tags nur Kleinigkeiten isst? Vielen Dank schon vorab für die Zeit, Lg

von FrauLocke am 26.06.2017, 21:11



Antwort auf: 14 monatige Tochter isst kaum

Hallo Frau Locke die Beikost ist bei euch bisher gut verlaufen und die Gewöhnung ans Essen geht stetig weiter. Deine Tochter isst und bekommt weiterhin Mumi, mit der sie sich weiterhin gut sättigen kann und dies bevorzugt auch tut. Du hast das Stillen inzwischen auf die Abend-und Nachtstunden verschoben, in der Hoffnung, dass deine Tochter tagsüber mehr isst. Manchmal funktioniert diese Maßnahme auch tatsächlich gut und die Rechnung geht auf. Deine Tochter genießt jedoch offensichtlich weiterhin die Vorteile des Stillens und sättigt sich noch immer sehr viel mit Mumi. Der Hunger ist tagsüber entsprechend gering. Tagsüber solltest du am besten 3 feste Mahlzeiten einplanen und zwischendurch, je nach Bedarf evtl 1-2 kleinere Zwischenmahlzeiten (Obst bspw) einbauen. Dazwischen und zwischendurch solltest du möglichst nichts anbieten. Die Absicht bei festgelegten Essenszeiten ist, Kinder an feste Mahlzeiten bei Tisch, zusammen mit der Familie, mit einem umfassenden Angebot, zu gewöhnen. Erst die gemeinsame, schön zelebrierte Mahlzeit bei Tisch, auf dem man ein großes Angebot sieht, riecht, und welches man entdecken, erleben kann, macht Neugier und Appetit und es schafft evtl Berührungsängste aus dem Weg. Das macht mutig und neugierig, fördert die Esslust. Kinder wollen probieren und die Probierbereitschaft steigt, je öfter die Kinder (auch neue) Dinge bei Tisch sehen und riechen und andere Personen essen sehen. Und je mehr Kinder probieren, desto mehr Nahrungsmittel können sie kennen - und lieben lernen. Und je mehr sie kennen und lieben, desto besser kann Appetit entstehen. Es ist also wunderbar, dass deine Kleine bereits viel kennen lernen konnte und kleine Mengen davon isst. Diese kleinen Mengen sind ein Anfang. Je hungriger deine Tochter ist, desto mehr wird sie essen, desto größer werden ihre Essportionen werden. Noch sättigt sich deine Tochter viel mit der Mumi. Wenn du irgendwann weniger stillst, gar abstillst, wird deine Tochter mehr Hunger entwickeln und bei den Mahlzeiten entsprechend größere Portionen essen. Es ist also in Ordnung, wenn deine Tochter tagsüber momentan nur kleine Portionen isst. Vermeide allerdings ständiges Zwischendurchessen und serviere/offeriere Essen nur zu festgelegten Zeiten, möglichst bei Tisch (oder sitzenderweise im Park, Schwimmbad, etc). Gewöhne deiner Tochter gar nicht erst an, im Buggy ein Brötchen zu kauen oder einen Quetschie zu trinken. Gewöhne deine Tochter am besten an feste Essrituale und lass sie bei den Mahlzeiten ihre Verzehrsmenge bestimmen. Wenn sie satt ist, darf sie aufhören zu essen und du brauchst sie nicht zu animieren. Nehmt euch aber ausreichend Zeit für eure Mahlzeiten, denn es zeigt euer Tochter eure/unsere Esskultur in allen Facetten, die sie schließlich langfristig erlernen soll. Biete vor allem viele Speisen, die man kauen muss, damit sich ihre Kaumuskulatur gut ausbilden kann. Die Kaumuskulatur sollte immer und immer wieder gefordert werden, weil sie auch für das Sprechen wichtig ist. Ggf kannst du noch Biggi Welter im betreuten Stillforum nach Tipps fragen, wie du ggf das Stillen reduzieren könntest und/oder ob es für euch sinnvoll ist, das Stillen bei deiner 14-Monate alten Tochter zu reduzieren, damit sie mehr feste Speisen, Familienkost isst. Also dann Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 27.06.2017