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Geschrieben von Antwort suchender am 09.07.2016, 20:47 Uhr

Ungewolltes drittes Kind -

Liebe Forenbesucher,

ich bin glücklicher Vater von drei Kindern, 4-3-2 Jahre alt.
Ich bin verheiratet und lebe mit meiner Familie in einer gesunden und intakten sozialen Umgebung mit herzlichen Großeltern, Tanten und Onkels.

Unsere kleinste Tochter war nicht geplant und ist vor 2 Jahren auf die Welt gekommen. Seit der Geburt tun sich meine Frau und ich schwer im Umgang mit unserer Tochter. Da unsere Kinder sehr schnell hintereinander kamen hatte Vorallem meine Frau eine sehr schwere Zeit zu bewältigen.

Heute ist unsere Tochter zwei Jahre alt. Am Umgang meiner Frau mit ihr fällt mir auf das sie sich sehr schwer tut unsere Tochter wie die anderen beiden zu lieben. Sie hat mir das in Gesprächen auch bestätigt und findet einfach nicht zu ihr.

Die Mutter-Kind Beziehung läuft immer mit einem sehr hohem Stresslevel. Meine Tochter verweigert generell alles was von meiner Frau kommt. Schlafen gehen endete meistens darin das meine Frau das Zimmer mit einer stink Wut im Bauch verlässt.

Die Beziehung meiner Tochter mit meinen Eltern ist dagegen unglaublich harmonisch. Wenn Sie von den Großeltern kommt ist sie ein ganz anderes "positives" Kind. Meine Mutter meint sie ist sehr folgsam, also das totale Gegenteil von dem Zuhause.

Ich bin dieses Wochenende alleine mit meinen Kindern weil ich denke das eine kurze Auszeit meiner Frau gut tut.

Heute war eine schöner Sommertag und ich konnte mit den dreien den Garten machen, kochen und einfach Spaß haben. Die kleine hat bis auf wenige Ausnahmen super mitgemacht.

Ich habe öfters mit meiner Frau darüber gesprochen wie wir die Situation verbessern können. Meine Frau versucht es mit mehr Gelassenheit im Umgang mit ihr. Sie sagt aber das sie unser Kind nicht liebt und hofft das ich diesen Teil verstärkt übernehmen soll.

Wie schätzt ihr die Situation ein und was kam ich machen um meiner Frau richtig zu helfen.

Ich freue mich auf eure Zusendungen

Liebe Grüße von meiner Terasse mit drei schlafenden Kindern im Haus..

 
8 Antworten:

Re: Ungewolltes drittes Kind -

Antwort von Moni33 am 09.07.2016, 21:51 Uhr

Also dass ein Kind bei den Großeltern "lieber" ist, kommt häufiger vor; dort dürfen sie meistens auch mehr und da ist das Konfliktpotential ohnehin geringer.
Und warum hat Deine Frau eine Stinkwut beim Schlafen gehen mit der Kleinsten?
Prinzipiell finde ich, dass wenn eine Mutter sagt, dass sie ihr Kind nicht richtig lieb hat oder aber nicht so lieb hat wie die anderen Kinder, dann ist etwas richtig im Argen und ich würde auf jeden Fall professionelle Hilfe empfehlen. Damit könnte man dann auch rausfinden, woran das liegt (am Kind bestimmt nicht). Vielleicht ist es auch Überlastung (was ich mir bei drei Kindern im Alter von 2,3 und 4 lebhaft vorstellen kann); dann müsst Ihr Euch anderweitig um Hilfe bemühen (Haushaltshilfe, Gartenhilfe; Einkäufe liefern lassen statt selber Einkaufen, Kinder wenigstens halbtags in die Kita, regelmäßig Babysitter, regelmäßige Auszeiten (vielleicht können ja die Großeltern öfter mal aufpassen), soziale Anlaufstellen wie Caritas, etc.). Aber ob es "nur" die Überlastung ist oder vielleicht noch was anderes dahinter steckt, kann eigentlich nur ein Therapeut rausfinden. Ich würde den Gang meiner Tochter zu Liebe nicht scheuen, denn die wird den Unterschied zu den Geschwistern bestimmt jetzt schon wahr nehmen.
Wünsche Euch alles Gute!

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Re: Ungewolltes drittes Kind -

Antwort von faenny am 09.07.2016, 22:00 Uhr

Ganz kurz und spontan ein paar Gedanken:
- ihr wisst wo das Problem liegt, das ist doch schon mal sehr viel wert!
- Auszeit für die Mama: prima! (Ich hab "nur" 2 und geh grad am stock)
- habt ihr schon einmal an familientherapie oder so gedacht?
- gibt es die Möglichkeit, dass Deine Frau mehr Zeit alleine in Ruhe mit der Tochter verbringen kann? Vielleicht in Form einer Mutter Kind kur? Damit sie sich ohne den ganzen Trubel ddrumherum ihrer Beziehung widmen können
- schöne Zeiten für die Tochter bei Oma und Opa, in denen sie sich positiv erlebt: super
Alles gute euch!

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Re: Ungewolltes drittes Kind -

Antwort von Danyshope am 09.07.2016, 23:29 Uhr

Das erste was mir eingefallen ist ist das Deine Frau unter einer postpartalen bzw postnataler Depression leiden könnte. Würde es durchaus erklären. Und unbehandelt finden die Frauen da oft nicht heraus. Leider wird das Thema auch oft totgeschwiegen, da es ja nicht sein darf das eine Mutter ihr Kind nicht liebt.

So oder so, eine Therapie - für euch alle - kann sicherlich nicht schaden sondern auf jeden Fall nur helfen. Gerade bei 3 Kindern die so nahe zusammenliegen dürfte der Stressfaktor für Deine Frau extrem hoch sein.

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Re: Ungewolltes drittes Kind -

Antwort von Kacenice am 10.07.2016, 0:26 Uhr

Ich habe auch an Postnatale Depression gedacht. Es tut mir sehr leid dein Beitrag zu lesen,es muss unglaublich schwer für Euch alle sein. Ich werde es an Euere Stelle mit einem Psychologen besprechen oder mit FA,wie auch immer. Da soll einen Spezialist ran. Respekt für deine Frau, drei Kinder mit solche kurze Abstand muss richtig anstrengend sein. Es ist toll,dass Du Sie unterstützen möchtest und Sie hat auch ab und zu Zeit nur für sich.
Mit den Großeltern ist das ganz normales Verhalten, die Kinder werden da am meistens verwöhnt. Ich kann mich noch als Kind erinnern an meine Oma, bei Ihr war es immer toll. Die hatte auch viel mehr Zeit für uns.
Ich wünsche Euch alles gute und dass Ihr findet den richtigen Weg zusammen.

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Re: Ungewolltes drittes Kind -

Antwort von niccolleen am 10.07.2016, 9:46 Uhr

Wie man es auch dreht und wendet - im Forum wirst du nicht die eine, wirksame Antwort finden, hier ist ein Psychologe unbedingt zu Rate zu ziehen!
Meine Schwaegerin war in derselben Situation, die aeltere Tochter, um die es geht, ist nun bald 14, die Mutter-Tochter-Beziehung ist eine Katastrophe in beiden Richtungen, gottseidank gibt es noch eine Grossmutter, die auch dieses Maedchen in den ersten Lebensmonaten gehabt hat, als die Mutter mit Depressionen sie nicht wollte und nicht konnte, und ich sehe sehr genau, wieviel da falschgelaufen ist. Ein Therapeut waere hier dringend notwendig gewesen, nicht selber da rumkochen, bis dann alles zu spaet ist. Diese Tochter ist ausserdem eine schwere Legasthenikerin und hat auch sonst Lernschwaechen, und ersteres ist nichtmal aufgefallen, bis sie 12 war und in eine andere Schule in der Stadt kam! Die elterliche Beziehung muss einfach innerhalb eines Rahmens stimmen, oder jedenfalls die der betreuenden Person, sonst werden genau solche Dinge uebersehen, plus natuerlich die unendlich traurige Situation, dass dieses Kind eigentlich nur physisch eine Mutter hat und nur darauf wartet, dass sie 15 wird, um endlich von zuhause weg zu koennen.

lg
niki

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Re: Ungewolltes drittes Kind -

Antwort von Laurenzia am 10.07.2016, 15:11 Uhr

Hallo, ich finde auch ihr solltet euch Hilfe holen. Es tut mir leid dass so zu schreiben, aber eure Tochter kann nichts dafür dass ihr nicht gescheit verhütet habt und dass es deiner Frau zu viel ist. Das tut mir richtig leid. Deine Frau müsste wissen welches Glück sie hat, 3 gesunde Kinder zu haben wofür andere alles geben würden und sollte zufrieden sein. Und Kinder sind nicht doof. Die kleine merkt das dich auch! Überlegt wie ihr einen weniger stressigen Tag habt. Gönnt euch eine Putzfrau/ babysitterin und versucht die svhlafsituation zu verbessern. Ich wollte auch nicht von einer Frau ins bett gebracht werden die lieblos mit mir umgeht obwohl ich nichts falsch gemacht habe! Die kleine tut mir richtig leid.

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Re: Ungewolltes drittes Kind -

Antwort von tinchen2601 am 11.07.2016, 21:09 Uhr

Das tut mir leid, eure Geschichte zu lesen.
Ich dachte auch zuerst an eine nicht erkannte postpartale Depression.
Ich bin mir sicher, dass deine Frau nichts für die Situation kann. Sie wünscht sich sicher nichts mehr, als eine glückliche Familie mit 3 glücklichen Kindern zu haben.
Auf deinen Schultern lastet die Hauptverantwortung. Zum einen musst du deiner Tochter die Liebe und Zuwendung geben, die sie sehr dringend braucht, zum anderen bist du der Einzige, der eine nachhaltige Veränderung der Situatn herbeiführen kann.

Ich finde, euer erster Weg sollte zum Kinderarzt führen. Erklärt im die Situation und bittet ihn um Unterstützung, um eine Familienreha für 4 Wochen zu bekommen. Dort kann das Grundproblem gefunden und bearbeitet werden.
Ausserdem lernst auch du dort, wie du deine Familie unterstützen kannst.
Weiter sollte deine Frau zum Frauenarzt um eine postpartale Depression auszuschliessen oder zu bestätigen. Dann sollten Blutwerte abgenommen werden, es könnte auch sein, dass nur z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion o.ä. die Ursache ist.

Wichtig ist, dass ihr so bald wie möglich handelt. Jeder Tag, der so vergeht schadet deiner Tochter nachhaltig!

Und lasst euch nicht mit Ratschlägen wie "erst mal ne Putzfrau nehmen, deine Frau soll sich zusammen nehmen ect..." abspeisen.
Das Selbstvertrauen deiner Tochter ist viel zu wichtig, um es schlechten Ratschlägen zu opfern.

Ich wünsche euch alles Gute!

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Re: Ungewolltes drittes Kind -

Antwort von Häsle am 12.07.2016, 8:25 Uhr

Hier schließe ich mich an!
Wie furchtbar muss es auch für die Mutter sein, zu fühlen, dass sie eines ihrer Kinder nicht lieben kann. Das sucht sie sich nicht aus!

Ich habe auch Momente, in denen ich gerne die Zeit 12 Jahre zurück drehen würde. Und Momente, in denen ich kurzzeitig eine riesen Wut im Bauch habe (v.a. beim Lernen mit der Großen und beim Zubettbringen des Kleinen). Gott sei Dank werden diese Momente immer recht schnell wieder durch überwältigende Liebesgefühle abgelöst. Trotzdem fühle ich mich jedes Mal furchtbar schlecht. Die Kinder können ja nichts dafür, dass sie geboren wurden. Und auch nicht dafür, dass sie so sind, wie sie sind.

Zu dem, was die Oma gesagt hat: Kinder benehmen sich woanders fast immer anders, besser, sind zufriedener (v.a. wenn sie dort mehr dürfen, sie keiner zum Zähneputzen oder anderen ungeliebten Sachen zwingt). Und Omas färben das Verhalten auch gerne mal schön. Das habe ich bei beiden Omas zur Genüge mitbekommen. Nehmt das mal nicht so ernst.

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