Rund ums Kleinkind - Forum

Rund ums Kleinkind - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von deepsun am 13.07.2015, 16:48 Uhr

Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Hallo an Alle, zu meiner Situation: wir haben eine Tochter die wird nächsten Monat 2 Jahre und wir wollen ab Januar 2016 üben für Kind Nr. 2. Ich habe seit 1, 5 Jahren eine tolle Arbeit und leite eine Schule. Da habe ich viel Verantwortung und muss viel planen. Aber ich weiß, dass ich während meiner Abwesenheit nach der Geburt alles gut organisiert und geplant kriege. Ich will auch während des Babyjahres mich immer mal sehen lassen in der Schule und dem Kontakt halten. Nun war ich heute mit anderen Kollegen bei unserem Geschäftsführer und wir haben Dinge besprochen und geplant. Dabei habe ich ein schlechtes Gewissen bekommen und hatte ein schlechtes Gefühl, weil ich weiß, dass er enttäuscht sein wird, wenn ich ihm nächstes Jahr sage, dass ich schwanger bin. Ich komme mir auch so falsch vor, weil ich mitrede über das nächste Jahr und innerlich ja weiß, dass ich gar nicht immer da sein kann. Weil ich hakt schon plane für mich und ihn dabei übergehen muss. Das entspricht nicht meiner Natur.

 Wie war das denn bei euch? Kann mich wer verstehen? Ich weiß, dass das die normalste Sache der Welt ist und Arbeitgeber damit rechnen müssen. Aber trotzdem habe ich so ein schlechtes Gefühl :(

LiebeGrüße, deepsun

 
12 Antworten:

Re: Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Antwort von Philo am 13.07.2015, 18:52 Uhr

Hallo,
ja, ich kanns verstehen. Ich hatte, als meine Maus 13 Monate alt war, einen neuen Job angefangen (in der Krippe, in die sie auch gegangen ist) - und wir hatten eine 2. Schwangerschaft geplant. Ich dachte an meine erste komplikationslose Schwangerschaft und dachte, das geht schon gut.
Nach 3 Monaten Arbeiten (in denen meine chronisch schwer kranke Tochter ca. 8 Wochen gefehlt hat wg. Krankheit - und ich somit auch) verkündete ich mit schlechtem Gewissen die Schwangerschaft. Der Betriebsarzt hat mir auch gleich ein Beschäftigungsverbot ausgestellt. Wegen Person.almangels wurden die Öffnungszeiten der Krippe auch noch gekürzt.
ABER: Die Leitung der Krippe hat sich total für mich gefreut. Das hat es leichter gemacht.
In 6 Wochen beginne ich dort wieder zu arbeiten, dann nehme ich meine 2. Tochter mit in die Krippe.
Fazit: Letztlich ist es DEIN Leben. Kein Arbeitgeber dankt es, wenn man Rücksicht auf ihn nimmt (das ist leider meine Erfahrung). Über eine geplante Schwangerschaft würde ich mit einem Arbeitgeber NIE sprechen. Das geht den gar nix an und kann evt. zum eigenen Nachteil gereicht werden.
Alles Gute Dir, Philo

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Antwort von Tine1 am 13.07.2015, 21:51 Uhr

da bin ich ganz und gar deiner meinung.

aber, wenn ich mal so ganz privat fragen darf, warum arbeiest du so hochqualifiziert wie du unten schreibst, in einer krippe?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Antwort von Lewanna am 13.07.2015, 21:53 Uhr

Huhu,
kann schon verstehen, dass du da ein schlechtes Gewissen hast. Aber das brauchst du eigentlich nicht haben. Planen kannst du natürlich deine Arbeit auch weiter. Immerhin kannst du ja nicht vorher sehen, wie schnell das mit der ss klappt.
Hat dein Chef auch Familie? Vielleicht freut er sich ja dann auch für dich.
LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ja

Antwort von DannaM am 13.07.2015, 21:53 Uhr

Ich glaub das ist normal, besonders wenn man seinen Job mag und ein anständiger Mensch ist.
Aber Schwanger werden ist kein Verbrechen auch wenn man sich als Arbeitnehmer dann schon mal so fühlen kann;)
Ich denke das Spricht für Dich ;)

Jedoch weißt Du gar nicht ob alles sofort klappt. Vielleicht dauert es sogar 2 Jahre bis die nächste Schwangerschaft erfolgreich da ist ;)

Klar kann es schnell klappen aber es kann auch lange dauern, auch wenn man schon erfolgreich Schwanger wurde.

Daher würde ich mir den Druck selber nehmen und daran denken das es auch erst viel später klappen kann. Da ja statistisch sogar ein befruchtetes Ei sich nicht mal einnisten muss.

Ich würd alles soweit planen bis Du denkst nun bin ich wieder bereit und dann einfach dem Schicksal seinen lauf lassen bis du schwanger bist :D

Es wird auch sicher auf der Arbeit alles gut.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Antwort von Tinchenbinchen am 13.07.2015, 22:09 Uhr

Ich habe im September 2013 ein erstes Schuljahr übernommen und wurde im Oktober schwanger.
Ja... das hat sich unschön angefühlt, wobei ich sagen muss, dass alle Kollegen und auch Eltern super lieb reagiert haben und ich war auch fast das komplette Schuljahr da, bis in den Mutterschutz hinein, weil ich keinen Bock hatte, zu Hause zu sitzen.
So, jetzt war ich ein Schuljahr weg und komme zurück und übernehme auch meine Klasse wieder und weiß selbst, dass ich sehr, sehr gerne noch ein drittes Kind haben möchte...
Und wenns nach mir geht, zügig^^

Ich habe mir jetzt auch gesagt, dass man ja erst mal abwarten muss, wie es überhaupt klappt. Da steckt man ja nicht drin... Wer weiß: Vielleicht dauert es ein ganzes Jahr^^

Aber wenn nicht, dann ist es halt so. Sicher wäre es für Kollegen und Kinder netter, wenn ich unschwanger bliebe, aber ich habe mich entschieden, darauf keine Rücksicht nehmen zu können. Die Kinder schaffen das schon, die Kollegen auch und ich habe letztlich null und nichts davon, wenn ich da groß Rücksicht nehme.
Ich plane und bespreche aber natürlich alles erst mal unschwanger, denn solange ich nicht schwanger bin, muss ich auch nicht so tun, als ob und was wäre wenn

Wer weiß schon, wie das Leben spielt...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Antwort von 85kathali am 14.07.2015, 8:56 Uhr

Ich hatte einen befristeten Arbeitsvertrag, mich auf eine neue Stelle (mit anderem Arbeitgeber) beworben, bin während der Bewerbungsphase schwanger geworden und fand es so unfair ohne was zu sagen anzufangen und drei Monate später in den Mutterschutz zu gehen, dass ich's dem Arbeitgeber nach der mündlichen Stellenzusage gesagt habe. Schwuppst, hatten sie jemand anderen für die Stelle. Damit hatte ich zwar schon gerechnet, aber...
Was ich sagen will, auch Arbeitgeber können ganz schön egoistisch sein, also hab kein schlechtes Gewissen wenn du jetzt egoistisch bist :-) Wenn du noch ein Kind willst, ist es ja eigentlich egal ob jetzt oder in drei Jahren, du wirst so oder so fehlen und es passt nie. Und ganz drauf verzichten für den Arbeitgeber wäre ja auch nichts :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Antwort von Jomol am 14.07.2015, 14:14 Uhr

Ich habe einen wunderbaren Chef, der hat selbst drei Kinder. Als ich mich dort beworben hatte, war noch kein Partner in Sicht, gegen Ende der Probezeit war ich schwanger. Als ich wiederkam, hat er bloß mal gesagt, daß wir sicher noch ein Kind wollen oder auch zwei, da habe ich ja gesagt und er meinte, ich solle mal zeitig bescheidsagen. Diesmal waren 6 von 9 fast gleichzeitig schwanger (davon 2 Schwangerschaftsvertretungen), da tat er mir schon leid, aber er hat es mit Fassung getragen und sich mit uns gefreut.
Grüße,
Jomol

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Antwort von niccolleen am 14.07.2015, 17:28 Uhr

Ich versteh dich, und ich hatte dieselben Gedanken bei mir. Auch mir ging es sehr gegens Naturell, zu luegen, bzw. eben in dem Fall Information zurueckzuhalten, sogar bis zur 12. SSW, denn davor ist die Schwangerschaft ja noch sehr unsicher.
Auf der anderen Seite, vielleicht kannst du es ja so sehen: Bei unseren maennlichen Kollegen gibt es diese Situation nicht. Wir koennen ja schliesslcih nicht 2 Jahre im voraus freinehmen, das waere ja existenzgefaehrdend, auch fuer die Familie und die Kinder. Also irgendwie muss man das ja machen, und viele Frauen werden benachteiligt, weil Arbeitgeber genau von dieser Situation ausgehen: Frau sagt, Job super, Frau ist ploetzlich weg, schwanger.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Antwort von Halluzinelle von Tichy am 14.07.2015, 21:31 Uhr

So genau kann man ja eine Schwangerschaft gar nicht planen. Wer weiß, ob es gleich oder in 3 Jahren klappt. Sei froh, dass Du einen Job hast, der nach der Elternzeit immer noch da sein wird. Schlechtes Gewissen solltest Du nicht haben. Wer sichert denn die Zukunft, wenn nicht unsere Kinder.
Hör Dir mal meine Geschichte an: Nachdem wir 1 Jahr vergeblich auf eine Schwangerschaft gehofft hatten, hatte ich eine neue Stelle angetreten und war dann prompt schwanger. Meine Chefin hat mich ab Bekanntgabe in der 13. SSW gemobbt. Beschäftigungsverbot in der 19. SSW wegen medizinischer Komplikationen. Zeitvertrag wurde natürlich nicht verlängert. Zeugnis war auch verhalten positiv. Nach einem Jahr Elternzeit neue Arbeitsstelle wieder befristet auf 1 Jahr. Fast hätte ich es geschafft, 9 Monate Arbeit waren schon um. Überraschung. Beschäftigungsverbot in der 13. SSW wegen gleichen medizinischen Komplikationen. Vertrag wurde natürlich nicht verlängert. Aber immerhin wurde ich da nicht gemobbt, sondern bekam nach der Geburt eine Grußkarte. Irgendwann demnächst geht wieder die Arbeitssuche los.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Antwort von punsch am 14.07.2015, 23:29 Uhr

Punkt 1: Ja, ich verstehe Dich und Dein schlechtes Gewissen absolut.
Punt 2: Laß Dich bitte davon nicht leiten. Denn das ist eins der Pfründe, von dem unsere Gesellschaft wuchert: das schlechte Gewissen der Frauen. die sich immer hübsch brav um alles (Relevante) kümmern, sich dabei trotzdem noch schlecht fühlen und meinen, sie müssten immer NOCH mehr leisten.

Es ist nunmal so ,daß wir Frauen Kinder bekommen und nicht die Männer. Dafür opfern wir unseren Körper (der unfairerweise auch viel mehr der Bewertung unterworfen ist als der Körper der Männer, bei denen es eh egal wäre, weil wir Frauen in der Lage sind, unabhängig vom Äußerren Qualitäten zu erkennen). Wir opfern unsern Schlaf und unsere Karriere. Wir opfern unsere Altersversorgung. Alles mögliche opfern wir dem Kinderkriegen (und -haben) - ganz im Gegensatz zu den Männern übrigens, die in aller Regel nichts opfern, sondern dieses Geschenk einfach obendrauf kriegen (dank der Opferbereitschaft der Frauen).
Trotzdem schafft es ddie Leitungsgesellschaft, uns Frauen immer noch ein schlechtes Gefühl einzureden, weil wir es wagen, trotz dieser Vollzeitaufgabe Kinderkriegen/-haben nicht auch 100 % im Job aufzubringen. Daß das absurd ist, juckt niemanden.

Also bitte: mach das nicht mit! Ich verstehe wie gesagt Dein cshlechtes Gewisen - ich selber hatte es auch, und hab mich drüber geärgert, aus genannten Gründen - versuche lieber dagegen anzugehen. Wenn die gesellschaftlichen Verhäktnisse andere wären und endlich die Dinge geschätzt würden, die auch schätzenswert sind - dann sähe es eh anders aus. ABer bis dahin müssen wohl noch mehrere Jahrzehnte vergehen. Laß uns bis dahin selbstbewußt unser Ding tun, ebenso wie es die Männer (die sich in aller Regel auch nur in EINEM Bereich verdient machen) ganz selbstverständlich tun.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Antwort von Tine1 am 15.07.2015, 13:45 Uhr

sehr schön geschrieben. das sehe ich haargenauso.

mein befristeter arbeitsvertrag wurde übrigens in meiner ersten schwangerschaft nicht verlängert, trotz vorheriger fester zusage (o-ton der chefin vor der schwangerschaft: bei uns wirst du ganz sicher niemals arbeitslos). ich hab dann erfolgreich dagegen geklagt. aber was bringt das? max. drei monatseinkommen entschädigung. wenn ich auf meinen arbeitsplatz angewiesen bin ist das herzlich wenig. diskriminierung ist zwar verboten, das "freikaufen" davon aber sehr billig.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schlechtes Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber, normal?

Antwort von Philo am 15.07.2015, 20:09 Uhr

...weil ich ein schwer chronisch krankes Kind habe und schwer einen Arbeitgeber finde, der mich mit meinen vielen Fehlzeiten einstellt. Leider.
Und auch in Kinderkrippen arbeiten hochqualifizierte Kollegen - z.B. mit behinderten Kindern. Und da reichen die normalen 5 Ausbildungsjahre nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge in Rund ums Kleinkind - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.