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Geschrieben von misshappy am 01.11.2014, 11:10 Uhr

ohje!

Hallo Zusammen!

Meine Kleine (17 Monate) mausert sich immer mehr zum Wildfang. Das ist gar nicht schlimm und an sich (noch) gut händelbar. In letzter Zeit ist sie wenig kooperativ beim Windeln wechseln, Waschen und Zähne putzen. Ich versuche sie viel mit einzubeziehen und manchmal macht sie toll mit, meistens eher mit viel Geknatsche nicht ;-). Heute morgen habe ich aber mitgekriegt,dass sie sich auf den Finger beisst zur Beruhigung. Das hat mich echt aufgewühlt. Sie muss gepflegt werden und ich kann sie ja nicht verwahrlosen lassen. Aber ich möchte sie nicht brechen, nur weil ich ihr eben die Windeln wechseln möchte. Habt ihr Ideen für mich?

Lg!

 
21 Antworten:

Re: ohje!

Antwort von mamabianca am 01.11.2014, 11:29 Uhr

Die einzige Idee, die ich habe: Hochziehwindeln.

Meine hatten beide diese Phase. Es war nicht möglich, die Windel anzulegen, auch nicht mit Gewalt.

Nachdem ich sie ein paar mal - voll frustriert - für eine halbe Stunde nackt rumlaufen ließ, was natürlich in dem Alter schief geht habe ich für die schlimmen Tage Hochziehwindeln benutzt. Das geht irgendwie immer. Kind unter den Arm klemmen und freischwebend in den Windelslip stecken.

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Re: ohje!

Antwort von Ev71 am 01.11.2014, 11:51 Uhr

Ohje,
ist es jetzt echt schon so weit gekommen, dass sich Eltern Sorgen machen, mit so NOTWENDIGEN Dingen wie Windelwechsel den Willen ihres Kleinkindes zu brechen???
Geht da nicht vielleicht das Recht auf Selbstbestimmung eines Kleinkindes etwas weit?
Meiner Meinung nach gibt es immer noch Dinge, die müssen einfach sein und die müssen auch sein, wenn der kleine Prinz oder die Herrscherin der Familie gerade keine Lust dazu haben.
"Das ist jetzt einfach dran" will auch gelernt werden.
Windelwechsel ist für mich genau so eine Notwendigkeit wie zum Beispiel an der viel befahrenen Straße an der Hand zu gehen. Dein Kind darf sicher auch nicht einfach auf die Straße rennen, nur weil es das jetzt will. Brichst du damit den Willen? Da schützt du es und es lernt etwas.
Meiner Meinung nach gibt es gewisse Dinge, die müssen einfach sein. Wenn sie dem Kind gefallen, prima, wenn nicht, dann halt mit Gemotze.
Kommt noch sehr oft im Leben vor: ins Bett müssen, nicht alles bekommen, Hausaufgaben machen, zur Kita und in die Schule gehen, jeden Tag arbeiten... Ev.

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Re: ohje!

Antwort von misshappy am 01.11.2014, 13:12 Uhr

Danke schonmal.
Den Tipp mit den anziehwindeln werde ich mal versuchen, um das Prozedere zu verkürzen.

Natürlich ziehe ich das durch und es gibt Regeln die wichtig sind. Aber ich war so erschrocken, dass sie dann plötzlich ruhig war und alles über sich ergehen ließ während sie auf dem Finger kaute. Den Schnuller hatte sie durch den Geschrei vorher ausgespuckt. Ich weiss nicht, ob diese Art von Stressbewältigung so schön ist.

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Re: ohje!

Antwort von sileick am 01.11.2014, 13:27 Uhr

Sprich doch mal in Ruhe mit ihr (also nicht beim Windeln wechseln) und frag sie, ob sie lieber aufs Töpfchen/Klo gehen will, damit das nicht sein muss. Ich würde das in Ruhe erklären. Es gibt eine intuitive Ebene, auf der die Kinder das in jedem Alter schon verstehen. Manche mögen irgendwann die Windel echt nicht mehr, und da gibts ja eine Alternative. Man kann es versuchen. Bei uns ging das damals in dieser Phase, die wir schon viel früher hatten, und dann ging sie mit 12 Monaten fast zuverlässig zum großen Geschäft aufs Töpfchen. Pipi war durchwachsen. Mal klappte es, mal nicht, aber da konnte man dann Trainingshosen anziehen, und es war fast wie eine Unterhose.

Das hat nichts mit Töpfchentraining zu tun, sondern ist das Eingehen auf einen Widerwillen des Kindes, es anders zu wollen. Man kann sie dabei unterstützen, indem man die Zeichen beobachtet, wenns Kind wohl muss (z.B. drücken oder diesen glasigen Gesichtsausdruck) und dann erinnern, dass sie ja keine Windel hat und Hilfe anbieten. Wenn sie das nicht möchte oder es nicht geht, hast Du eine ganz andere Basis, mit ihr darüber zu sprechen. Dann muss es eben sein mit den Windeln, sonst wird der Po wund und tut weh, und das ist ja auch doof.

Ich finde schon, dass man das Kind dabei ernst nehmen kann. Es ist nicht natürlich, Kinder in Windeln zu packen und damit dazu zu zwingen, ihre Fäkalien am Körper abzusetzen. Kein Tier würde sowas machen. Ich auch nicht. Insofern konnte ich den Widerwillen meines Kindes damals sehr gut verstehen. Das hat nichts mit Prinzesschen oder Herrscher zu tun, sondern mit Würde.

Wünsch Dir viel Erfolg!

LG Sileick

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Re: ohje!

Antwort von Sille74 am 01.11.2014, 16:06 Uhr

Klar haben Tierjunge keine Windeln an, aber die setzen ihre Notdurft auch ab, wo sie gerade sind, sprich in ihrem Unterschlupf, und solange sie noch relativ bewegungslos sind, kleben die Fäkalien dann auch am Körper. Allerdings, zugegeben, nur kurz, denn im Normalfall ist die Tiermama sofort zur Stelle und leckt alles ab. Das entspricht m.E. dem, dass man die Windel eben sofort wechselt ...

Ich finde es, ehrlich gesagt, auch nicht dem natürlichen Verhalten entsprechend, seine Kinder andauernd und immer so zu beobachten, was bei diesem windelfrei eben schon nötig ist, auch wenn man die Zeichen bald kennt. Auf meinen Reisen (Mexiko, Asien) sah ich, dass die Kinder der "Naturvölker" immer unten ohne herumliefen, aber irgendwelche Eltern, die sie "unterstützt" hätten, waren weit und breit nicht zu sehen (unsereins würde da Panik schieben, so kleine schon so ohne elterliche Aufsicht rumrennen zu lassen). Die haben da hingemacht, wo sie eben waren. Fakt ist allerdings, dass die früher sauber werden. Vielleicht bekommen die durch die Nacktheit ein besseres Gefühl und/oder sie lernen durch Nachahmung. Denn die rennen immer in einem Haufen mit Kindern verschiedenen Alters rum und schauen sich vielleicht auch viel von den Größeren ab.

In Kulturen, auch steinzeitlichen, aus kühlen/kalten Gegenden gibt es immer auch irgendwelche windelähnlichen Konstrukte, z.T. sogar deutlich einschränkendere als Windeln (ich interessiere mich sehr für die Indianer Nordamerikas, v.a. die Sioux/korrekter: Lakota. Bis vor kurzem war's eher so das Geschichtliche, mit dem ich mich gelegentlich beschäftigte,seit ich selbst Kinder habe, sind auch so Dinge wie Kinderaufzucht interessant ... ).

Also, langer Rede, kurzer Sinn: Die Windeln an sich finde ich nicht so problematisch und ich glaube auch nicht unbedingt, dass diese an sich den Widerwillen hervorrufen. Wahrscheinlich fühlt sich Deine Kleine einfach in ihrem Bewegungsdrang, der in dem Alter bekanntlich besonders hoch ist, eingeschränkt (von daher ist der Tip mit den Höschenwindeln sicher gut). Nichtsdestotrotz: ernst nehmen und reden funktioniert in dem Alter schon erstaunlich gut, die Erfahrung habe ich auch gemacht. Erkläre Deiner Kleinen, dass das Wickeln sein muss, damit sie nicht wund wird und Schmerzen bekommt. Als Alternative kannst Du ihr sicher auch schon Töpfchen/Toilette anbieten in ihrem Alter, vielleicht klappt's ja schon ganz gut ...

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Re: ohje!

Antwort von LadyFLo am 01.11.2014, 18:01 Uhr

Zuhause auch mal unten ohne laufen lassen- mit der ERinnerung- bei einem Unfall ziehen wir wieder windel an. Unsere ist immer so nach ner halben stunde gekommen und wollte gewickelt werden.
Töpfchen ist auch gut- das sollte sie sich selber aussuchen dürfen, nur nich tzuviel erwarten
manches mal hilft auch ein paltzwechsel beim wickeln. wir haben uns jreuz und quer durch di ewohnung gewickelt- dafür konnte ich auch immer draussen überall wickeln- selbst auf dem supermarktboden ;)
Ein sielzeug nur fürs Wickeln kan auch hilfreich sein- das bleibt ne weile sapannend und die zeit reicht schnell zu wechseln
Zieh ihr an den stresstagen am besten unten NUR die windel an - dann reduziert sich der WEchselaufwan erheblich.
Acuh ihr di eWahl lassen- jetzt wickeln oder in 5 min wenn wir da sbuch angeschut haben? kann helfen (kleine zeitsapnnen wählen 5 min hin oder her sind wurscht beim wickeln)
Hoffe da ist was dabei für Euch

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Re: ohje!

Antwort von sileick am 01.11.2014, 21:38 Uhr

Es gibt eine Reihe Tierarten, deren Jungen ihr Geschäft sehr früh so verrichten (siehe Vögel), dass es das Nest nicht beschmutzt bzw. aus dem Nest fällt. Insofern gibts verschiedene Wege, die die Natur da geht. Und ich denke, es ist noch immer ein Unterschied, ob die Fäkalien an der Luft abgegeben werden (da bleibt wenig kleben, das schaffen die Kleinen meist schon) oder so an den Po gequetscht werden, unter weitgehendem Luftabschluss, weil etwas sie dort festhält. Ich habe da meine Zweifel. Es ist bequem, zumindest theoretisch, weil man nicht aufmerksam sein und schnell reagieren muss, wobei das nach hinten losgehen kann, wenn dann Windeldermatitis auftritt o.Ä. Es ist nicht für jedes Baby/Kind was. Mein Kind z.B. hatte genau so lange Bauchweh und Probleme beim Stuhlgang, wie sie eine Windel trug. Als ich die wegließ, hörte die ganze Quälerei auf. Ist jetzt hier nicht das Thema, Kind ist ja schon viel älter, aber was ich sagen will, Windeln sind eine Krücke, keine naturgemäße Form, mit den Ausscheidungen umzugehen, und auch die Abneigung gegens Wickeln ist meiner Meinung nach oft ein Ausdruck dafür, dass Kinder das unabhängig selbst regeln wollen.

Meiner Erfahrung nach muss man, wenn man windelfrei von Anfang an macht, im Laufalter nicht mehr beobachten. Da machen sie es überwiegend selbst, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt. Und kleine Babys beobachtet man eh ständig bzw. hat sie an der Frau udn kriegt alles mit.

Dass es in kälteren Kulturen eine Lösung für die Ausscheidungen bei warmer Kleidung geben musste, ist klar. Allerdings ist die niemals so gut wie gar nicht am Körper zu machen. Man sieht es daran, dass trotz modernster Windeltechnologie immer noch viel Dermatitis, Ausschläge, rote Popos etc. an der Tagesordnung sind.

Warum also nicht dem lauffähigen Kind die Gelegenheit zu mehr Eigenständigkeit geben, wenn es das möchte? Könnte doch sein. Aber da bist Du ja vermutlich auch auf derselben Linie. :-)

LG Sileick

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Re: ohje!

Antwort von Sille74 am 01.11.2014, 22:35 Uhr

:-))

Ja, da bin ich ganz auf derselben Linie! Wenn die Kinder signalisieren, dass sie etwas wollen oder nicht mehr wollen oder können (was auch immer), sollte man dies natürlich unterstützen und zumindest mal probieren! Ich wollte Dir jetzt auch nicht im eigentlichen Sinn widersprechen oder gar Deine Erfahrungen in Abrede stellen. Wenn das für Euch so gut und richtig war, dann war es das in jedem Fall. Und vielleicht ist das ja auch der richtige Weg für die AP und ihre Tochter. Ich finde nur, man muss nicht immer gleich an so, hmmm, wie soll ich sagen?, tiefschürfende, existenzielle Dinge denken, oft steckt einfach auch etwas Profanes hinter einer Sache, wie hier vielleicht starker Bewegungsdrang, Lust auf Spielen und nicht auf Wickeln, erstes kleines Grenzen testen oder was auch immer. Aber, da die AP ja ganz bestimmt eine aufmerksame Mutter ist, findet sie sicher ihren Weg.

Also, ich finde schon, dass man auch bei Windeln zumindest beim Stuhlgang aufmerksam und schnell reagieren sollte, beim Pipi hat man etwas Spielraum und das ist gut (zumindest für mich), denn das nimmt Druck, den ich mir von meiner Persönlichkeit her z.B. bei windelfrei machen würde. Daher kommt es für MICH/uns letztlich z.B. nicht in Frage, obwohl mein Sohn seine Windeln (und nicht nur das Wickeln) erkennbar nicht so besonders leiden kann. Aber mit einer unentspannten Mama wäre es auch nix. Und wie gesagt, ich finde es auch nicht unbedingt so gut, wenn man so arg in seine Kinder hineinschaut, sie so arg beobachtet (auch nicht bei den Kleinen, und das muss man auch nicht unbedingt, finde ich, selbst wenn sie dauernd an einem dranhängen. Das machen die sog. Naturvölker auch nicht. Ich finde, bei denen wirkt es manchmal sogar so, als ob sie ihr Kind arg wenig beachten und wenig auf es achten. Stimmt aber natürlich nicht, die Kinder werden einfach als selbstverständlich/natürlich hin- und angenommen. Und diese Natürlichkeit/Selbstverständlichkeit fehlt uns oft).

LG,

Sille

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Re: ohje!

Antwort von Dezemberbaby2012 am 01.11.2014, 22:50 Uhr

Hallo,
ich kann dich verstehen, unser Kleiner hatte auch mal diese Momente, wo er nicht gewickelt, angezogen, gewaschen oder sonstwas werden will. Und das mit dem Fingerchen habe ich bei unserem Kleinen auch schon mal gesehen, wenn er ganz angespannt war und seinen Schnulli nicht hatte. Ich finde es übrigens super, dass du dir darüber Gedanken machst, und die Not deiner Kleinen in diesem Moment spürst! Ich glaube, dass es auch viel damit zu tun hat, dass Wickeln etwas sehr intimes ist und die Kinder dabei sehr passiv sind, also etwas mit sich geschehen lassen müssen. Vielleicht kommen sie sich dabei manchmal etwas hilflos oder machtlos vor und das lässt dann das Unbehagen und den Widerstand aufkommen. Was bei uns meistens hilft, ist:

Selbst entspannt bleiben, auch wenns schwer fällt.
So schnell wie möglich Schnulli aufheben / zurückgeben, das federt schon viel ab.
Erklären, was man jetzt und als nächstes macht, das Kind einbeziehen.
Möglichst schnell und zügig, aber nicht hektisch wickeln.
Nebenbei herumalbern, z.B. auf den Bauch pusten, lustige Geräusche auf den Beinchen machen undsoweiter
Ein spontan ausgedachtes, sinnfreies Liedchen zum Thema singen (klappt super beim Zähneputzen, z.B. "......jetzt putzen wir noch hinten, denn da ist noch Schinken....")
Auf die aufgedruckten Tiere der (Pampers-)Windel zeigen. "Oh, heute haben wir eine Giraffe!" "Was haben wir denn heute? Eine Bärchen-Windel! Guck mal, das Bärchen freut sich schon auf Dich, das will zu Dir!" "Wie lustig! Der Vogel hier hat ja einen Hut auf! Hast Du sowas schon mal gesehen? Ein Vogel mit Hut!" und dann Popo sanft und schnell hoch (dabei weiter sprechen), Windel drunter und rechts zack, links zack, Windel zu. Vielleicht auch die passenden Tiergeräusche dazu machen.
Erklären, dass Erwachsene sich auch Zähne putzen, waschen und Pipi machen müssen. Und wenn sie keine Windel möchte, kann sie ja gerne auf die Toilette gehen wie die Erwachsenen, wenn sie das später macht, dann braucht sie keine Windel mehr. Aber solange sie das noch nicht macht, muss sie leider, leider eine Windel tragen und die muss auch gewechselt werden, weil es sonst Aua am Popo macht. (alles ohne Druck, sondern ganz sanft und mitfühlend erklärt)

Hoffentlich war irgendwas dabei, was Euch vielleicht etwas weiter hilft!

Liebe Grüße!

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Re: Versuch mal auf dem Boden zu wechseln

Antwort von Danyshope am 02.11.2014, 8:16 Uhr

Unser hatte das auch um die Zeit herum. Mir war das rumsptrampeln auf dem Wickeltisch irgendwann zu gefährlich, und auf Tritte gegen Oberkörper/Bauch stehe ich auch nicht unbedingt, also wurde kurzerhand mal auf dem Boden gewechselt. Und siehe da, das Theater hörte auf. Klappte jetzt ein paar MOnate recht gut, jetzt mit 2 1/3 Jahren fängt er wieder an. Evtl geht er jetzt aber langsam halt richtung Töpfchen, das werden wir jetzt schauen. Bisher will er da noch nicht, interessiert sich aber extrem für.

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Re: ohje!

Antwort von misshappy am 02.11.2014, 8:41 Uhr

Danke euch für Eure Denkanreize. Vieles davon setze ich bereits um. Ich putze meine Zähne auch während wir gemeinsam (sie darf die Zahnbürste mithalten) ihre Zähnchen putzen. Auf Toilette nehme ich sie grundsätzlich mit.

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Re: ohje!

Antwort von sileick am 03.11.2014, 13:58 Uhr

Und da sind wir uns dann mal wieder sehr einig. Mein Post bezog sich auch auf die vorherige Antwort, bei der es meiner Meinung nach zu schnell wieder darum ging, sich als Eltern gegen das "bockige" Kind durchsetzen zu müssen. Ich merke, dass ich darauf langsam immer empfindlicher reagiere, weil ich der festen Überzeugung bin, dass die Kinder viele wirklich verständliche Gründe für ihr scheinbar bockiges Verhalten haben und man die auf jeden Fall erst einmal ernst nehmen sollte, wenn es irgend geht. Ist natürlich nicht immer möglich, aber das kann man dann auch vermitteln, wenn man sonst zugewandt genug ist.

Immer nett, mit Dir zu diskutieren.

:-)

LG Sileick

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Re: ohje!

Antwort von Sille74 am 03.11.2014, 14:54 Uhr

Aber es ist echt schwer, echt bockiges Verhalten - und das gibt es ab einem gewissen Alter, wie mir meine Tochter des oefteren zeigt schon- von scheinbar bockigem Verhalten, hinter dem aber etwas Ernsteres steckt, zu unterscheiden. Ich z.B. schaffe das derzeit oft nicht, leider, da ich gerade sehr mit Schlafmangel zu kaempfen habe (mein Sohn ist nachts gerade ein Dauernuckler, s.'Stillforum) und nicht so aufmerksam und belastbar bin.

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Re: ohje!

Antwort von Sille74 am 03.11.2014, 15:07 Uhr

Bzgl. Zaehneputzen faellt mir noch ein: lasst sie doch selber putzen; das ist dann zwar noch nicht so toll, aber vielleicht geht das Nachputzen dann einfacher. So war's zumindest bei uns. Wenn die Zeit da war, haben wir unsere Tochter auch bei uns selbst "nachputzen" lassen, also gegenseitig nachgeputzt. Das war ne Gaudi fuer alle ...

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Update

Antwort von misshappy am 03.11.2014, 17:42 Uhr

Gestern und Heute lief es reibungslos. Ich wechselte die Windeln an "Ort und stelle" in der Wohnung mit den Windelhöschen. Das ging wirklich unproblematisch im Stehen.:-) Zähneputzen ist immer noch blöd. Sie lutscht nur die Zahncreme ab und kaut auf den Borsten;-) Waschen geht mit Hocker vorm Waschbecken...

Irgendwie muss ich das sie noch selbständiger machen bzw machen lassen.

Danke euch!

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Re: ohje!

Antwort von sileick am 03.11.2014, 21:43 Uhr

Das verstehe ich, man ist dann einfach irgendwann nicht mehr geduldig und verständnisvoll. Muss man auch nicht immer sein, finde ich. Authentizität ist doch auch eine wichtige Erfahrung. Auch große Leute haben Grenzen.

Wobei ich da wirklich wenig eigene Anschauung habe, weil wir solche Phasen eher selten haben. "Bockig" ist meine Tochter eigentlich nur dann, wenn wir sie in irgendeiner Art überfordert haben, z.B. zu viel unternommen, zu wenig Schlaf ermöglicht, zu wenig Essenspausen etc. Dann ist ihre Frustrationstoleranz viel kleiner, was sich leicht vermeiden lässt, wenn man eben darauf Rücksicht nimmt. Das meinte ich auch mit den Strukturen, durch die eben diese vielen Trotzprobleme verursacht werden. Wenn es ruhiger zu Hause gehen kann, weil berufliche, Kiga etc.-Termine nicht zu sehr in bestimmte Strukturen zwingen, dann überfordert man die Kinder auch nicht zu schnell, und dann gibts weniger Trotz. Das ist eine Hypothese, hab das noch nirgends gelesen und ist lediglich mein Eindruck.

Das andere Extrem, das wir hier manchmal auch schon hatten, war Unterforderung. Das macht dann ähnliche Probleme. Dann wird viel getestet, was sonst gar nicht so viel passiert.

Ergo: Schaffe die äußeren Strukturen, dass das Kind alters- und typgemäß möglichst gut gefordert ist, ohne überfordert zu sein, und der Trotz wird weniger. Wäre zu beweisen. :-)

Zum nächtlichen Dauernuckeln: Das kann man mit etwas Geduld sanft abgewöhnen. Falls Du mehr wissen willst, schreib doch an meine PN. Wir hatten dieses Problem auch.

LG Sileick

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Re: Update

Antwort von sileick am 03.11.2014, 21:55 Uhr

Vielleicht auch einfach ein bisschen geduldiger sein. Das Selbermachenwollen kommt von selbst, muss man nicht erzwingen. Wir haben z.B. zwei Zahnbürsten, eine für meine Tochter (weil die nach kürzester Zeit zerbissen ist, wenn sie damit selbst arbeiten darf) und eine für Mama/Papa. Damit putzen wir nach. Mit der Zeit wird das schon. Unsere Kleine kriegt das Putzen schon ganz gut hin, wir putzen dann nach. Ich finde doch immer wieder noch einige Kariusse und Baktusse, die dann rausgeschmissen werden, mein Mann desgleichen. ;-)

Das ist, wie so vieles, auch eine Entwicklung, die dann von selbst läuft, wenn sich der Schalter im Kopf bei den Kindern umlegt. Dann klappts einfach so, womit ich nicht das Austesten meine, das dabei auch immer wieder passiert.

Bei uns wie folgt: Sie war ca. 2,5, und ich bekam irgendwann die Krise und machte ihr sehr deutlich, dass ich das ewige Theater beim Zähneputzen nicht mehr ertrage. Das war eine heftige Situation, Kind auf dem Klo (damals putzten wir ihr dort die Zähne, hatte sich irgendwie so entwickelt, weil sie eh ja noch mal vor dem Zubettgehen aufs Klo ging) und ich mit dem Hinweis, ich könnte das nicht mehr und wolle selbst auch bald mal fertig werden und schlafen und sie solle Bescheid sagen, wenn Theater vorbei sei und wir ENDLICH Zähne putzen könnten, in die Küche, aufräumen. Zwischendurch schaute ich immer wieder rein, aber sie kreischte und schrie und weinte weiter, und so ging ich dann wieder, bis sie endlich aufhörte und wir dann in Ruhe putzen konnten. Das war für uns beide eine sehr interessante Erfahrung. Wir haben beim abendlichen Stillen dann ganz in Ruhe darüber gesprochen, und sie meinte, sie wolle jetzt auch kein Theater mehr beim Zähneputzen machen. Und dabei ist es bis heute (sie ist drei) geblieben. Manchmal muss man auch mal rauslassen, was einen nervt und darauf bestehen, dass man bestimmte Dinge einfach nicht so haben will, auch wenns dann erst mal dramatisch ist. Aber mit 17 Monaten hat sie doch noch Zeit, sich zu gewöhnen und weiterzuentwickeln.

Also relax, machs lustig, mit Kariussen wegjagen und so und hab selbst Spaß dran!

LG Sileick

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Re: ohje!

Antwort von Sille74 am 04.11.2014, 10:16 Uhr

Guten Morgen,

Deinen Eindruck bestätige ich vorbehaltlos. Am besten und entspanntesten läuft's bei uns für uns alle am Wochenende und in den Ferien, wenn kein Termindruck ist und dazu noch Papa da ist und/oder Oma und Opa, ganz eindeutig ... wobei es meine selbst dann manchmal schafft, mich oder auch meinem Mann auf die Palme zu bringen ... die testet halt einfach zu gern ... schon vor einiger Zeit, nach einem riesen Krach - es ging ums Zähneputzen, und das muss beim besten Willen sein und alle Kompromissangebote, wie wir das erledigen könnten, wurden ausgeschlagen - fragte ich sie, was da jetzt los war und warum das jetzt sein musste, da antwortete sie mit einem aus ganz tief drinnen kommenden Lächeln im verheulten Gesichtchen: "weil's Spaß macht!" Dass es Spaß macht, glaube ich jetzt zwar nicht, aber vielleicht ist so etwas je nach Charakter ab und an tatsächlich mal wichtig und nötig ...

Auch das mit der Über- und Unterforderung kann ich bestätigen. Und ich glaube, meine Kleine muss zwischen diesen beiden Extremen gerade etwas hin und her pendeln ohne viel dazwischen zu haben, leider. Denn Haushalt - obwohl ich da schon wenig pingelig bin und eine Hilfe habe - und der Kleine fordern mich gerade schon und ich kann mich einerseits nicht so beschäftigen mit ihr, was für sie langweilig ist, andererseits muss sie schon auch oft "vernünftig" sein und mitziehen.

Bzgl. Dauernuckeln sind wir gerade dabei, einen Weg zu finden. Heute Nacht hat's schon ganz gut geklappt für den Anfang. Aber danke für Dein nettes Angebot. Werde mich an Dich wenden, wenn wir nicht weiterkommen.


LG,

Sille

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Re: Update

Antwort von Sille74 am 04.11.2014, 11:20 Uhr

Schön, dass es mit dem Wickeln jetzt besser klappt!

Nochmals zum Zähneputzen: Macht doch nichts, wenn sie bisher noch nicht richtig selber putzt! Einfach weniger Zahncreme drauf (kann man ja so machen, dass es viel aussieht) und fürs wirkliche Putzen eine andere Bürste nehmen. Aber irgendwie das Zähneputzen, auch das Nachputzen, interessant machen. Wobei natürlich beim Zähneputzen immer mal wieder Theater aufkommen kann (bei uns sogar bis heute noch neben dem Anziehen - meine Tochter ist fast vier Jahre alt), da es sich eben so gut eignet zum Grenzen testen und Aufstand proben ... ;-))


LG,

Sille

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Re: Update

Antwort von Tine1 am 06.11.2014, 13:12 Uhr

Hallo, bißchen spät, aber vielleicht liest du es ja noch...?

Falls es beim windeln wechseln mit Höschenwindeln wieder zu Problemen kommtt: Da legen wir immer was spannendes zum spielen, was erbansonsten nicht hat, auf einen niedrigen Tisch. Und eine alternative für den Winter: Mit normalen Windeln im stehen wickeln. Geht mit ein bißchen Übung auch ruckzuck und du musst nicht erst Strumpfhose und Hose komplett ausziehen. Kannst sogar die Schuhe dabei anlassen.

Bei allen Dingen, die Widerstand hervorbringen hilft bei uns häufig, die Aufforderung zum helfen. zb. Kind will die Schuhe nicht anziehen lassen. auffordern: gib mir doch mal den fuss. und jetzt diesen. und jetzt mach mal.den schuh zu (bei klettverschluss).

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Re: Update

Antwort von Tine1 am 06.11.2014, 13:20 Uhr

Beim Zähne putzen hilft zur Zeit bei uns, Kind darf die Zahnbürste danach immer wieder nass machen. Dann darf ich ein paar Sekunden putzen. Dann hält er die Zahnbürste wieder unters Wasser. Ansonsten irgendwie ablenken. Papa muss singen und tanzen dabei. ;-)

Ab nem Alter von so ca zwei Jahren hab ich zu meiner Tochter meistens gesagt dass ich ihr jetzt die Zähne als erstes putzen will bevor wir wieder spielen oder lesen. Hab mich dann hingesetzt mit meinem Buch und etwas gelesen bis sie gesagt hat, dass wir putzen können. Natürlich freundlich und ansprechbar bleiben. Nicht mit Liebesentzug als Strafe zu verwechseln!! Sie kam dann eigentlich fast immer innerhalb weniger Minuten mit ihrer Zahnbürste an. Da hatte ich Glück, dass sie sich noch nicht so lange alleine beschäftigen konnte. ;-)

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