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Geschrieben von Benita75 am 30.01.2015, 11:05 Uhr

Meningokokken-Impfung

Hallo zusammen,

wir haben bei unserem Sohn (19 Monate) spät mit Impfen angefangen (mit 10 Monaten) und auch nur 5-fach und MMR- Impfung. Nun hat uns der Kinderarzt nahegelegt, die Meningokokken-Impfung machen zu lassen, habt ihr die auch machen lassen, bzw. ist der Imfpfstoff auch nur gegen Gruppe B oder C, wir sind jetzt unsicher, der Kinderarzt ist 3 facher Vater und würde sie seinen Kindern auch machen lassen. Den Großen ( 14 Jahre) hab ich auch nicht impfen lassen, ich hab das Gefühl es wird bald gegen alles geimpft und der Körper zugeballert. Wie seht ihr das?

Liebe Grüße

 
29 Antworten:

Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von FrauvonWunderfitz am 30.01.2015, 11:08 Uhr

Jacob 14 Monate ist auch noch nicht geimpft.
Im Fruehjahr bekommt er dann Tetanus und Diphterie.
MMR erst wenn er in den Kindergarten kommt.
Polio impfen wir mit 3 Jahren.
Mehr Impfung bekommt er nicht.

LG

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von Pampersmami am 30.01.2015, 11:49 Uhr

habt ihr die auch machen lassen: Ja

http://www.t-online.de/eltern/gesundheit/id_69112276/anne-geddes-zeigt-kinder-die-eine-meningitis-ueberlebten.html

Ich liebe Ihre Bilder und hatte mir immer gewünscht meine Kinder mal so süß ablichten zu lassen! Nur nicht so wie in dieser Fotoreihe!

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von niccolleen am 30.01.2015, 12:09 Uhr

Im Moment gibts nur den einen Impfstoff, der gegen den einen Stamm wirkt, aber einen anderen wird es bald geben. Ich kenne zwei Kinder, die an Meningokokken erkrankt sind, unser Nachbarskind ist daran gestorben. Wenn es eine IMpfung gibt, wuerde ich sie auch sofort in Anspruch nehmen. Meine Kinder sind geimpft.

lg
niki

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von FrauvonWunderfitz am 30.01.2015, 12:15 Uhr

In Industrieländern treten Meningokokken-Erkrankungen in der Regel nur noch als Einzelerkrankung oder in Form von kleineren Häufungen auf. Die jährliche Inzidenz liegt derzeit in etwa zwischen 0,5 bis 5 Erkrankungen pro
100.000 Einwohner.2n Deutschland wurde seit 2003 ein Rückgang der Inzidenz beobachtet. Gegenwärtig liegt die bundesweite jährliche Inzidenz bei unter 0,5 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Die Mehrzahl der Erkrankungen wird durch Erreger der Serogruppe B (ca. 65-70%) und C (ca. 20-25%) verursacht, während andere Serogruppen sehr selten beobachtet werden. Der Anteil der Erkrankungen durch Erreger der Serogruppe C hat sich vor allem bei Kleinkindern verringert,3 seitdem im Jahr 2006 für alle Kinder im ersten Lebensjahr eine Impfung mit einem konjugierten Meningokokken-C-Impfstoff empfohlen wurde.4 Im Jahr 2011 lag die Impfquote von 2-jährigen Kindern bei > 80%; nahm aber mit steigendem Alter deutlich ab.5
Eine Erkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten, jedoch findet man im Wesentlichen zwei Morbiditätsgipfel. Die höchsten Inzidenzen werden im 1. und 2. Lebensjahr mit ca. 7 bzw. 5 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner beobachtet. Die Inzidenz bei 15- bis 19-jährigen Jugendlichen liegt etwa um das Dreifache über der Gesamtinzidenz.



Das sagt das RKI zu den Meningokokken.

LG

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von FrauvonWunderfitz am 30.01.2015, 12:31 Uhr

und noch ein Link, der vielleicht bei der Entscheidung weiter hilft:

http://www.individuelle-impfentscheidung.de/index.php/impfen-mainmenu-14/aktuelles-mainmenu-42/12-impfen/87-meningokokken-b-impfung-von-der-stiko-nicht-empfohlen

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von Jomol am 30.01.2015, 13:12 Uhr

Meningitis Gruppe C haben wir impfen lassen, ich habe da auch genug gesehen, B ist noch sehr kurz auf dem Markt. Impfungen machen m. E. nur einen winzigen Teil der Arbeit des Immunsystems aus. Unser Kind geht in die Krippe und ist nach STIKO- Empfehlungen geimpft. Über Polio kann man wahrscheinlich eher nachdenken, wenn man über Häufigkeiten redet. Die ist hier ausgerottet. Natürlich gibt es keine endgültige Sicherheit gegen Einschleppung und es ist eine fürchterliche Krankheit.
Grüße,
Jomol

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von keinnamemehrfrei am 30.01.2015, 14:23 Uhr

Hey du!

Das muss man als Erfolgsmeldung sehen! Meningokokken tauchen nur dank der Impfung vereinzelt auf. Sie sind hoch ansteckend und lebensbedrohlich. Werden bei uns bei einem Kind Meningokokken festgestellt, müssen alle Kontaktpersonen Antibiotika nehmen. Bei Schulkindern werden alle ausfindig gemacht die zb im gleichen Bus oder eben Klassenzimmer saßen.

Man kann gegen einige Formen inzwischen impfen. Was oben steht stimmt so nicht. Mein großer ist gegen C geimpft, die kleine wird auch nach Plan geimpft aber darf ja noch nicht

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von FrauvonWunderfitz am 30.01.2015, 15:16 Uhr

Hallo :-)

was sagst du zur Aussage, dass die Impfung nur eine kurze Wirkdauer hat?

Überhaupt: wie gehst du mit der Frage nach der Wirksamkeit von Impfung um?

Wir wägen uns nach dem Impfen alle immer in Sicherheit
aber diese Sicherheit gibt es so ja nicht.
Es wird ja nie kontrolliert ob eine Impfung angeschlagen hat?

LG

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Bin ganz bei Dir.

Antwort von emilie.d. am 30.01.2015, 15:16 Uhr

Außer bei Polio. Wie Du schon schreibst, die Einschleppung ist das Problem, das hatte Tadschikistan 2010. Obwohl da über 80% der Bevölkerung gegen Polio geimpft waren, hatten die etwa 130 bestätigte Polio Fälle bei EINEM Ausbruch.

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von niccolleen am 30.01.2015, 15:22 Uhr

Bei vielen Impfungen, z.B. Hepatitis B, wird ein Titer im Blut bestimmt. Das ist die Anzahl der Antikoerper, daran sieht man, wie die Wirksamkeit angeschlagen hat, wie gut das Immunsystem reagiert und kann in etwa Voraussagen machen, wie lange der Impfschutz anhalten wird.
Das Risiko, dass eine Impfung nicht anschlaegt oder nicht lange haelt, hat man doch immer. Aber will man deswegen komplett auf den Impfschutz verzichten?? Und meistens ist doch das Wichtigste nicht, dass man die Infektion gar nicht bekommt, sondern dass das Immunsystem gewappnet ist und man mit einer Infektion fertig wird und es zu keinen Schaeden und Spaetfolgen kommt!!

lg
niki

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von FrauvonWunderfitz am 30.01.2015, 15:24 Uhr

ich wollte nur sagen, dass es eine falsche Sicherheit ist
weil man es eben nicht genau weiss
ob die Impfung angeschlagen hat.
Finde, dessen muss man sich auch im Klaren sein
und nicht denken: okay, bin jetzt geimpft, jetzt kann nix passieren.
Dadurch übersieht man evtl. dann auch eine Infektion bzw, erkennt sie zu spät.

Schwieriges Thema.

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von FrauvonWunderfitz am 30.01.2015, 15:27 Uhr

Bei meinen Großen wurde auch nie nur ein einziger Titer überprüft.

Standard ist das nicht.

Zumal ich auch schon hörte, dass die Titerbestimmungen auch für die Katz sind.
Was da dran ist weiss ich aber nicht.

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von emilie.d. am 30.01.2015, 15:30 Uhr

Bei Impfungen macht es keinen Sinn, Einzelpersonen zu untersuchen, also nach einer Impfung z.B. flächendeckend bei jedem den Titer zu bestimmen.
Man überprüft die Gesamtpopulation.
Als Beispiel, Impfung XY wird zunächst in Phase I-III Studien untersucht, ob sie sicher und wirksam ist (sehr seltene Nebenwirkungen würde man hier allerdings nicht aufspüren). Dann wird Impfung zugelassen, dann überprüft, ob die Ziele (Reduktion der Krankheitslast innerhalb in der Bevölkerung etc) erreicht werden.
Die Stiko ist in dieser Hinsicht sehr konservativ und wartet die Phase IV Studien anderer Länder (Post Marketing) ab. U.a. deshalb wird Bexsero nicht empfohlen.

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Stimmt.

Antwort von emilie.d. am 30.01.2015, 15:32 Uhr

Titerbestimmung ist bei den Standardimpfungen unsinnig. Eine Impfung schlägt nie bei 100% der Bevölkerung an. Muss sie auch nicht, es reicht, wenn ein bestimmter Prozentsatz erreicht wird, dann ist der Rest über die Herdenimmunität geschützt.

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von FrauvonWunderfitz am 30.01.2015, 15:33 Uhr

Ja aber was hat dann Person x davon wenn es genau sie dann trotzdem erwischt?

Was ich sagen will: es kann immer schief gehen, immer.

Alles sind Wahrscheinlichkeiten
oder Risikominderungen
aber nie Sicherheiten.

Ich finde das geht manchmal unter
in die eine wie in die andere Richtung.

Zu sagen: mich erwischt es nie
weil ich geimpft bin oder weil die Krankheiten so gut wie nicht vorkommen bleibe ich ungeimpft.

Oder hab ich Denkfehler?

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Re: Stimmt.

Antwort von FrauvonWunderfitz am 30.01.2015, 15:35 Uhr

okayyyy, das war mir nicht klar,
dass dann der Herdenschutz greift.

Aber warm eigentlich
denn Einschleppungen kann es ja trotzdem geben
und mich dann trotzdem erwischen?

Und da bin ich wieder beim Thema: keine Sicherheit.

Wir alle sehnen uns so nach Sicherheit
aber die gibts in der Form SO ja nicht.

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Schwierig

Antwort von emilie.d. am 30.01.2015, 15:36 Uhr

Mit den Infos, die ich zur Zeit habe, würde ich es nur bei zusätzlichen Risikofaktoren (erhöhtes Erkrankungsrisiko) machen lassen, so lange noch nicht mehr Daten (Post Marketing) verfügbar sind.
Gibt aber schon auch gute Argumente für die Impfung. Die Krankheit ist wirklich schrecklich.

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Re: Stimmt.

Antwort von emilie.d. am 30.01.2015, 15:42 Uhr

Du hast keine Ausbrüche durch Einschleppungen, solange genug Menschen z.B. gegen Polio geimpft sind. Das Problem in Tadschikistan war, das ähnlich wie in Deutschland, schon seit Jahrzehnten es keinen Polio Fall mehr gab und die Menschen impfmüde waren. Und 80% Impfquote reichen halt nicht, um lokale Ausbrüche zu verhindern. Da liegen wir in D. aber deutlich drüber.
100% Sicherheit gibt es nicht, aber wir leben hier in D. gesundheitstechnisch schon ziemlich komfortabel.

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Da hast Du keinen Denkfehler.

Antwort von emilie.d. am 30.01.2015, 15:46 Uhr

Es kann Dich eine seltene Nebenwirkung erwischen oder eben die Erkrankung. Die Frage ist, mit welcher Wette (Impfen oder nicht) fährst Du besser.
Wenn Du z.B. zweimal gegen Masern geimpft bist, hast Du eine 99% Wahrscheinlichkeit, im Falle einer Exposition nicht zu erkranken. Wenn dann noch Dein Umfeld komplett durchgeimpft ist (Herde), ist es sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich, dass Dich die Krankheit betrifft.

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Nachtrag: Das hilft Dir jetzt auch nicht weiter.

Antwort von emilie.d. am 30.01.2015, 15:52 Uhr

Es ist wirklich nicht leicht, zumal man da eine Entscheidung für seine Kinder treffen muss. Das kann Dir leider keiner abnehmen, denn ich finde, für beides (Impfen oder nicht impfen mit Bexsero) gibt es gute Argumente.

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von keinnamemehrfrei am 30.01.2015, 17:52 Uhr

Ich antworte mal hier, beziehe mich aber auch auf die folgenden anderen Antworten.

100% ige Sicherheit hat man tatsächlich nie, da hast du recht. Aber dafür gibt es Wiederholungsimpfungen. Damit versucht man Impfversager aufzufangen.

Wenn bei bei meinem Kind nun die Impfung nicht anschlägt, kann es uns ja theoretisch eben doch erwischen was ziemlich ärgerlich wäre. Aber zum einen hätte ich ein reines Gewissen. Ich könnte damit nicht leben das ich weiß das ich mich aktiv dagegen entschieden habe mein Kind zu schützen - auch mit dem Wissen das es eine aktive Entscheidung ist, ein minimales Risiko durch die Impfung einzugehen. Das muss halt jeder für sich in seine Waagschale werfen und ich würde niemals sowas für andere tun. So und zum anderen ist es ja so dass wenn alle so denken wie ich, die Herdimmunität gilt. Da mache ich mir riesige Sorgen denn nicht-impfen ist aktuell so populär wie noch nie. Und das werden einige Kinder teuer bezahlen.

Ich habe noch kein Kind mit Meningokokken, Pneumokokken oder Masern erlebt, dasdasdiese trotz Impfung bekommen hat. Es wird gewiss solche Fälle geben aber die Masse die lebensbedrohlich erkrankt bei uns liegt ist eben ungeimpft. Anders ist es bei Rota-Viren. Da treten immer wieder Fälle auf wo Kinder eigentlich geimpft sind aber diesedieseProblematik ist ja bekannt dasdasman sich nur gegen ganz wenige Stämme impfen lassen kann.

Sollte ein geimpfter Mensch an einer Krankheit erkranken, so ist es trotzdem positiv das der Körper die Bakterien kannte. Ein milderer Verlauf ist zu erwarten. 100% ige Sicherheit kann man natürlich nicht versprechen aber die Wahrscheinlichkeit an einer Erkrankung zu versterben ist eben erheblich höher.

Wenn der Impfschutz nicht ewig hält wie du befürchtest, so sind die kritischsten Jahre dennoch abgedeckt. Es ist ein riesen Unterschied ob ich mit zwei Jahren mich einer solchen Erkrankung stellen muss oder mit 20. Auf Meningokokken bezogen. Je älter das Kind, desto schneller und gezielter erahnt man die Problematik weil das Kind sagen kann was ihm fehlt. Gerade bei Meningokokken geht es manchmal um Minuten.

Mir fällt impfen auch nicht total leicht. Auch ich habe Angst das es doch nur eine Frage des Geldes ist. Solche Gedanken kommen auf, bei jedem Kind und jeder einzelnen Impfung wieder. Ich überdenke auch wirklich jede einzelne Impfung stundenlang. Und dennoch sind die beiden nahezu nach Stiko geimpft. Felix hat Rota nicht bekommen, Julia aber schon. Die Tatsache das ich schon ziemlich hässliche Sachen gesehen habe bringt mich immer wieder gedanklich auf den pro-impfen-Weg.

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von FrauvonWunderfitz am 30.01.2015, 19:06 Uhr

Danke für die ausführliche Antwort.
Sehr viele überdenkenswerte Punkte sind dabei.

Nur eine Frage habe ich:

Oft hört man ja vom medizinisches Personal eben immer wieder von schlimmen Verläufen.
Dadurch ensteht der Eindruck die Krankheiten lauern hinter jeden Eck.
Aber das ist doch nicht so.
Sondern, die Fälle häufen sich dann eben im klinischen Bereich
sind aber aufs Gesamt der Bevölkerung dennoch selten.

Denkfehler?

LG

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von keinnamemehrfrei am 30.01.2015, 20:38 Uhr

Nein, natürlich kann medizinisches Personal da nicht genauso gelten wie eine Versicherungskauffrau. Na klar sehe ich nur die schlechten Verläufe. Aber es gibt sie eben. Und dann sieht man worum es geht und man kann sich ungefähr denken wie häufig sowas vor kommt. Kleiner Vergleich: nicht viele Kliniken in Deutschland betreuen Zwerchfellhernien. Diese Fehlbildung würde in fast allen Fällen zum Tode führen wenn man es vor der Geburt nicht wüsste und dementsprechend entbinden würde. Wir haben davon jährlich etwa 10-20 Kinder. Ich kann es gerade schlecht schätzen. Das klingt für diese ach so seltene Krankheit schon wieder ziemlich viel. Ich arbeite schließlich nur auf einer Station. Aber es gibt eben nur wenige Zentren in Deutschland die solche Kinder betreuen, also wenn der Schnitt regional die gleiche Anzahl hat, dann sind es in Deutschland jährlich "nur" 100 Kinder. Meningokokken hingegen werden auf allen Intensivstationen betreut, treten aber erheblich seltener in jeder einzelnen Klinik auf.

Mal angenommen wir haben 1000 Patienten im Jahr, davon 2 mal Meningokokken. Dann bedeutet es natürlich nicht das 2 von 1000 Kindern Meningokokken bekommen. Immerhin leben im unserer Stadt etliche zehntausende Kinder. Also ich kann da schon differenzieren. Aber man muss eben auch sagen das die Krankheit nur aufgrund der Impfung so selten ist!!!!! Bevor es den Impfstoff nicht gab gab es viel viel mehr Fälle. Darum hat man sich ja um eine Impfung bemüht. Es wird ja kein Impfstoff für eine Erkrankung entwickelt die es nicht gibt. Wenn man jetzt liest das 1 von 10.000 Kindern erkrankt, dann liegt das ja nur daran das 9.500 geimpft sind. Es gibt leider keine Angabe wieviele Erkrankte auf 100 ungeimpfte es gibt. Das wäre erheblich schlauer.

Der Herdschutz wird eines Tages versagen und dann wird es wieder mehr erkrankte geben. Ist ja mit Masern und Keuchhusten nun auch aktuell ein Problem. Und ich hasse es zu wissen das meine Maus zu klein zum impfen ist und da draußen so viele Leute rumrennen die nicht impfen wollen und deren große Kinder meine evtl anstecken könnten. Das ist schon ziemlich traurig. Wobei ich niemandem im einzelnen das ankreide. Ein Stück weit kann ich jeden verstehen auch wenn ich es schade finde und selbst nicht so handle bei allen Bedenken. Es ist einfach ein komplexes und schwieriges Thema und man wird nie so richtig wissen ob man die richtige Entscheidung getroffen hat.

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von niccolleen am 30.01.2015, 22:15 Uhr

Naja einerseits meinst du, da der Schutz ja eh keine Sicherheit, da seltene Faelle nicht ansprechen, so zahlt sich die Impfung vielleicht nicht aus. Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung mit Folgen fuer dich wieder vernachlaessigbar. Das waere mir umgekehrt lieber.

lg
niki

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Re: Bin ganz bei Dir.

Antwort von Jomol am 31.01.2015, 12:44 Uhr

Ich fand nur die Häufigkeitsargumentation von FrauWunderfitz da schwierig, mein Kind ist selbstverständlich gegen Polio geimpft, der Teil meines Umfeldes, auf den ich Einfluß habe (Eltern etc.) und ich selbst sind auch als Erwachsene nachgeimpft - auch gegen Masern. Die Mutter einer Freundin leidet unter den Folgen einer Polioinfektion als Kind (kann laufen, aber nur schlecht und kurz und nix mit Berg hoch oder so), muß ich nicht unbedingt haben.
So generell: Wenn man einen begründeten Verdacht hat, daß Impfungen nicht anschlagen würden, bestimmt man übrigens schon Titer. Eine gewisse Unsicherheit besteht darin, daß man auch mit fehlendem/ geringem Titer eine gute Immunität haben kann, weil sich das Immunsystem trotzdem schnell erinnert. Andersrum wär jedenfalls schlechter.
Grüße,
Jomol

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von denkerstirn am 31.01.2015, 18:22 Uhr

Wir haben es auch grade gemacht, wir kennen aus der oben genannten Fotoreihe ein Kind und dessen Familie- es war damals sehr knapp das er überlebt hat und wir haben mitgelitten mit der Familie! Daher stellte sich für mich die Frage nicht ob impfen ja nein......ABER meine Kinder haben bisher ALLE Impfstoffe ausnahmslos gut vertragen. DIESEN Impfstoff NICHT!!!!!! Sie hatten tagelang Schmerzen und Probleme beim laufen und bewegen und im Anschluss färbte sich jeweils bei allen drei Kindern die Stelle handtellergroß rot, war überwärmt und tat weh....:-(

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Re: Meningokokken-Impfung

Antwort von denkerstirn am 31.01.2015, 18:22 Uhr

Wir haben es auch grade gemacht, wir kennen aus der oben genannten Fotoreihe ein Kind und dessen Familie- es war damals sehr knapp das er überlebt hat und wir haben mitgelitten mit der Familie! Daher stellte sich für mich die Frage nicht ob impfen ja nein......ABER meine Kinder haben bisher ALLE Impfstoffe ausnahmslos gut vertragen. DIESEN Impfstoff NICHT!!!!!! Sie hatten tagelang Schmerzen und Probleme beim laufen und bewegen und im Anschluss färbte sich jeweils bei allen drei Kindern die Stelle handtellergroß rot, war überwärmt und tat weh....:-(

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Re: Bin ganz bei Dir.

Antwort von emilie.d. am 01.02.2015, 14:23 Uhr

Vielleicht reden wir einfach ein bißchen aneinander vorbei, generell und flächendeckend werden z.B. nach der 1. Masernimpfung eben keine Titer bestimmt bzw. wird davon abgeraten. Anders ist die Situation z.B. bei Hepatitis B, habe selbst für einige Jahre an einer Klinik gearbeitet und da musste der Status über Titerbestimmung bestimmt und dokumentiert werden.
Ich denke, Du meinst, dass Titerbestimmungen leicht falsch positiv bzw. falsch negativ sein können? Dass man also immun ist, obwohl der Test etwas Anderes sagt? Das stimmt, liegt in der Natur der Technik (ELISA). Recht fehleranfällig.

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Re: Bin ganz bei Dir.

Antwort von keinnamemehrfrei am 01.02.2015, 15:27 Uhr

Nein ich glaube sie meint das selbst nach einer nicht 100% titerbringenden Impfung trotzdem ein Benefit da ist da der Körper dennoch schneller reagiert als wenn er das allererste Mal auf einen Erreger tritt. Ist ja auch so. Solche Verläufe sind in der Regel harmloser.

Wann wurde bei euch der Titer von Hepatitis B bestimmt? Da muss in dem Zusammenhang schon was passiert sein. Macht man ja nicht standardmäßig bei einem KH-Besuch. Und das meinte jomol glaube genauso. Wenn es einen Verdacht gibt, gibt es Titer-Kontrollen.

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