zurück| Geschrieben von Ich34 am 20.03.2017, 20:14 Uhr |
Unbefruchtete Eizellen einfrieren - jemand Erfahrung?
Hallo zusammen!
Einige hier kennen mich vielleicht noch... Ich saß kurz im August-Bus und musste dann im Januar leider schon aussteigen und habe dann eher im Forum "Kleine Engel" geschrieben und gelesen 
. Nach nunmehr 2 Monaten - sie waren die Hölle - komme ich langsam aber sicher aus dem tiefen Loch, in welches ich gefallen war.
Mein Mann war vorerst gegen einen weiteren Versuch... Schließlich entstand die letzte Schwangerschaft durch unser letztes Paket Eisbärchen. Inzwischen sind wir uns aber einig, dass wir es doch noch einmal versuchen wollen! Da wir ja aber schon 2 gesunde Jungs haben, wollen wir im Frischversuch IVF nicht wieder alle Eizellen befruchten lassen. Bei unserer ersten IVF vor 5 Jahren kamen dadurch 7 "Babys" zustande und ich habe einfach moralische/ethische Bedenken, befruchtete Eizellen zu verwerfen. Deshalb wollen wir diesmal die unbefruchteten Eizellen einfrieren lassen. Hat jemand hier Erfahrungen damit? Ich habe oft gelesen, dass sich diese nach dem Auftauen nicht mehr so einfach befruchten lassen... Und, dass die Spermien sogar in die Eizellen injiziert werden müssen. Kann mir eine von Euch mehr dazu sagen? Wir haben unseren Beratungstermin im KiWu erst Mitte April.
Danke
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Re: Unbefruchtete Eizellen einfrieren - jemand Erfahrung?
Antwort von Pampkins am 21.03.2017, 18:49 Uhr
Wir haben Eizellen einfrieren lassen. Wir hatten 20 gute Eizellen und wollten nicht alle befruchten, da für uns klar war, dass wir befruchtete Eizellen nie verwerfen oder zur Adoption freigeben wollten. Und wenn alles super geht, wollten wir aber auch keine Familie mit über 10 Kindern oder so;-). Wir haben uns also entschieden erstmals nur 12 zu befruchten und die übrigen 13 einzufrieren. Aus den 12 Eizellen liessen sich 9 befruchten und davon haben 3 Blastozysten und 1 Morula bis zum Tag 5 überlebt. Leider haben alle 4 Embis nicht zu einer Schwangerschaft geführt. Also entschieden wir uns unsere 13 eingefrorenen unbefruchteten Eizellen wieder aufzutauen und zu befruchten. Unsere Ärztin warnte uns aber vor, dass es gut sein könnte dass die Befruchtungs- oder Blastozystenrate nicht ganz so gut sei, wie bei den frischen Eizellen, obwohl mit der heutigen Technik die Chancen besser wären als früher. Von den 13 aufgetauten Eizellen liessen sich 10 befruchten und am Tag 5 hatten wir 6 Blastozysten. Gerade vor einigen Tagen haben wir rausgefunden dass es nun geklappt hat.
Also zusammengefasst: Trotz wissenschaftlichen anderen Tendenzen war bei unseren vorher gefrorenen Eizellen 1.die Befruchtungsrate besser, 2. die Menge an Embryos die das Blastozystenstadium erreichten höher und 3. wurden wir beim ersten Transfer schwanger. Ich möchte damit nicht sagen, dass es besser ist, Eizellen vorher einzufrieren. Ich denke die meisten Statistiken zeigen etwas anderes, aber vielleicht macht dir diese Geschichte Mut und zeigt dir dass Eizellen einzufrieren nicht das Ende ist. Bei uns wars jedenfalls der Anfang...
Re: Unbefruchtete Eizellen einfrieren - jemand Erfahrung?
Antwort von Ich34 am 21.03.2017, 20:32 Uhr
Wie toll, ich gratuliere zur Schwangerschaft 
!!!
Das macht tatsächlich Mut. Kannst Du mir sagen, ob die Krankenkasse diese Vorgehensweise ebenfalls zur Hälfte zahlt? Irgendwie meine ich mal gehört zu haben, dass die Kassen das Einfieren von unbefruchteten Eizellen nicht übernehmen. Und mussten die Spermien in die Eizellen injiziert werden?
Re: Unbefruchtete Eizellen einfrieren - jemand Erfahrung?
Antwort von ReginaF am 23.03.2017, 1:50 Uhr
Ich kann dir leider nichts zu eingefrorenen Eizellen aus eigener Erfahrung sagen, allerdings kann ich dir sagen, dass oft bei Low-Respondern oder Damen, bei denen die Eizellqualität entschieden unter der Stimu leidet. Eizellen im natürlichen Zyklus gewinnt und einfriert, um alle gesammelt bei zu einer Befruchtung wieder auftaut. Hier ist die Auftaurate aber gut (jedenfalls habe ich bisher nichts Gegenteiliges gehört, habe mich aber auch nur im Ansatz damit beschäftigt) - ich hoffe hier kann noch jemand was dazu sagen. Nur 2 Sachen: Die Haltbarkeit von Gonal ist nicht so streng zu betrachten. Wenn du sie im Kühlschrank hattest, kommt es auf die 3 Grad nicht an und du kannst sie ruhig auch länger benutzen (eventuell muss hier die Dosis angepasst werden, es schadet aber auf jeden Fall nicht). - Ich hatte selbst mal das Problem und mehrere Ärzte haben mir das bestätigt. Die Spermien deines Mannes sollten sich von einer einfachen Erkältung ohne Fieber nicht so stark beeinflussen lassen. Selbst leichtes Fieber stecken sie weg. Er sollte eben nur auch Erkältungs- oder Schwitzbäder verzichten.
Re: Unbefruchtete Eizellen einfrieren - jemand Erfahrung?
Antwort von Mia92 am 23.03.2017, 19:43 Uhr
Ich turne leider schon viel zu lange im Kinderwunschcircus mit und habe in all den Jahren etliche Verläufe von uns sogenannten Oldies mitbekommen. Da war so ziemlich alles dabei. Gute Blutwerte und dennoch schlecht auf die Stimulation angesprochen, niedriger AMH-Wert und trotzdem relativ viele Eizellen, mit Ende 30 bei der ersten ICSI zwei befruchtete Eizellen und gleich mit Zwillingen schwanger (beide kamen gesund zur Welt), mit Ende 30 viele Eizellen, gute Befruchtungsraten, zeitgerechte Weiterentwicklung der Embryonen und trotzdem keine Einnistung, die PKD ergab dann trotz einer zweistelligen Zahl an befruchteten Eizellen keine einzige, die genetisch in Ordnung war. Was ich sagen will. Es ist sicher sinnvoll das Gespräch in einer KiWu zu suchen, die mit der Vitrifikation von unbefruchteten Eizellen Erfahrung hat. Anhand Deiner Hormonwerte, dem Antralfollikelcount etc. kann eine Einschätzung Deiner persönlichen Situation abgegeben werden. Aber es ist eben alles reine Statistik. Auf welcher Seite Du davon stehst, ob das Ergebnis einer Stimulation tatsächlich so ausfällt, egal ob im positiven oder negativen Sinne, wie es die Vorbefunde vermuten lassen, ob die Aufwachrate der Eizellen dem entsprechen wird, was vorhergesagt wurde, ob die Befruchtungsrate sich im Durchschnitt bewegen oder nach oben oder unten ausscheren wird usw., das kann einem vorher niemand sagen. Ja, so eine Behandlung ist kein Zuckerschlecken und billig ist sie auch nicht, aber was hast Du zu verlieren? Es kann schief gehen, aber es kann auch klappen. Und auch wenn Du 10 Praxen vorher fragst, das Ergebnis weißt Du leider erst, wenn Du es probiert hast. Ich wünsche Dir alles Gute, dass Du den für Dich passenden Weg findest.
Re: Unbefruchtete Eizellen einfrieren - jemand Erfahrung?
Antwort von Sivilia9 am 24.03.2017, 17:21 Uhr
Wann wollt Ihr denn mit den eingefrorenen Eizellen weiter arbeiten? Und habt Ihr geklärt, wer dann die Kosten für die Befruchtungsversuche, die ja auch noch nicht erfolgt sind, übernimmt? Ist ja ein ziemlicher Sonderfall. Normale Kryozyklen werden ja nicht übernommen, aber hier ist ja die Laborarbeit schon erledigt und bezahlt im Rahmen des Stimulationszyklus. Das würde ich neben den Kosten für das Einfrieren und Wiederauftauen auch klären und dann entscheiden, ob Ihr das tun wollt. Und wenn ihr theoretisch loslegen könntet, dann bereitet Euch vor, taut sie auf und probiert es aus, oder spricht was dagegen, weswegen Ihr sie länger auf Eis haben müsst? Vertrag kündigen ist ja gut und schön, das verstehe ich (wir haben uns nach langem Überlegen dazu entschieden, unsere Eisbärchen für ein Geschwisterkind aufzuheben, was ja von den Einfrierkosten auch nicht ohne ist). Aber vielleicht kann man den Vertrag ja auch kündigen und gleich was mit den Eizellen anfangen? Lieben Gruß
Re: Unbefruchtete Eizellen einfrieren - jemand Erfahrung?
Antwort von Ich34 am 25.03.2017, 12:37 Uhr
Danke erstmal für Eure Antworten!
Also, nach der Stimulation und der Punktion würden wir wohl gleich 3 Eizellen verwenden. Die befruchteten Eizellen lasse ich mir dann transferieren. Alle weiteren, sollte es denn weitere geben, wollen wir einfrieren lassen. Einfach für den Fall, dass es nicht gleich klappt. Bei meinem ersten und bisher einzigen Stimulationszyklus vor 5 Jahren hatten wir eine gute Ausbeute! Aber inzwischen bin ich natürlich 35 Jahre alt und es ist unvorhersehbar, wie gut ich diesmal darauf anspreche...
Da wir ja aber in der Tat nichts zu verlieren haben (außer Geld 
), werden wir es wohl so machen. Unsere KiWu friert unbefruchtet ein, das habe ich der Homepage schon entnommen. Ich werde die Kostenfrage dann wohl erst dort klären können, wenn wir das Gespräch haben. Und da es offenbar noch recht wenig Erfahrungswerte oder Statistiken gibt, lassen wir uns wohl überraschen und hoffen einfach das Beste!
Re: Unbefruchtete Eizellen einfrieren - jemand Erfahrung?
Antwort von Chicaa am 16.04.2020, 17:20 Uhr
Mein Sohn ist bald 3 Jahre alt. Ich hatte 2 negative ICSIs und dann einen Kryotransfer, bei dem ich schwanger wurde. Ich empfand die ICIS deutlich anstrengender als den Kryozyklus. Seit fast drei Jahren hätten wir gerne ein zweites Kind und ich war voller Hoffnung, dass wieder ein Kryotransfer erfolgreich verlaufen würde, aber leider hat es nicht geklappt. Ich war dann in einer ganzheitlichen Praxis zusätzlich in Behandlung und jetzt hat es tatsächlich nach der dritten ICSI und vier Kryotransfers geklappt. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass der Kryotransfer klappt - Ihr habt es verdient. LG
