Prolaktinverlauf beim Stillen

Dr. med. Roxana Popovici Frage an Dr. med. Roxana Popovici Frauenärztin

Frage: Prolaktinverlauf beim Stillen

Sehr geehrte Frau Dr. Popovici, ich bin auf der Suche nach Informationen zum Thema Prolaktinkurve und Stillen. Grundsätzlich kann Stillen die Fruchtbarkeit einschränken /unterdrücken. Allerdings habe ich bislang keine Informationen über den konkreten Einfluss des Prolaktins beim Stillen auf die Fruchtbarkeit gefunden. Deshalb wende ich mich mit folgenden Fragen an Sie: 1. Regt das Saugen, ohne Milchspendereflex bereits die Prolaktinausschüttung an? 2. Wie ist die Höhe der Prolaktinausschüttung abhängig von der Saugdauer des Kindes? 3. Wie lange bleibt der Prolaktinspiegel nach dem Ende der Stillmahlzeit erhöht? 4. Wann kommt eher ein Zyklus wieder in Gang: wenn man nachts oder tags abstillt abstillt? 5. Wie verhält es sich, wenn der Zyklus wieder in Gang kommt: a) einmal angestoßen gibt es kein zurück mehr? b) ein Follikel kann 2mm reifen, dann wieder pausieren, dann wieder etwas reifen...irgendwann springt es... Danke für Ihr Engagement, etwas Licht ins Dunkel, zu bringen. Pureheart

von Pureheart am 22.01.2015, 21:35



Antwort auf: Prolaktinverlauf beim Stillen

Hallo, ja, es ist richtig. Dazu gibt es kaum Daten, da es individuell sehr unterschiedlich ist. Ich werde versuchen dei Fragen zu beantworten. 1. Ja, es regt die Oxitocinauschüttung und die Prolaktinausschüttung an. Deshalb ist auch nach GV der Prolaktinspiegel erhöht. 2.Dazu kenne ich keine Daten. Aber die Prolaktinausschüttung wird auch bei häufigen, kurzen Saugepisoden angeregt. 3. Die Halbwertszeit beträgt ca 50-60 min. Wenn Sie abstillen, dauert es bis zu 4 Wochen, bis der Zyklus wieder einsetzt. 4. Physiologisch sind die ProlaktinWerte am Morgen am höchsten, d.h, wenn Sie den Abend weglassen, normaliert sich der Zyklus wahrscheinlich eher. 5. b) ist hier richtig.Deswegn kann der Zyklus auch verlängert sein. Hoffe, das hilft! RP

von Dr. Roxana Popovici am 25.01.2015



Antwort auf: Prolaktinverlauf beim Stillen

Sehr geehrte Frau Dr. Popovici, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. Das hat sehr weiter geholfen. Zur Antwort der 4. Frage habe ich eine Verständnisfrage: Wenn das Prolaktion am Morgen am höchsten ist, weshalb empfehlen Sie dann, die Stillmahlzeit am Abend wegzulassen? Liegt es daran, dass es in Bezug auf den Zyklus egal ist, wie sehr stark erhöht der Prolaktinwert ist? Ab welcher Uhrzeit wäre für Sie "morgens"? Ich möchte zwar ungern abstillen, da es für den Kinderwunsch nun doch notwendig ist, muss ich mich dafür entscheiden. Derzeit stille ich abends gegen 20 Uhr, dann wieder morgens zw. 4.30 und 6.00 Uhr und zum Aufstehen gegen 7.30 Uhr. Da meine Tochter das Einschlafstillen gewohnt ist, stille ich gegen 11 Uhr nochmals. Das Einschlafstilen am Nachmittag ist durch einen Spaziergang im Tragetuch ersetzt worden. Können Sie mir vorschlagen, in welcher Reihenfolge ich die Mahlzeiten weglassen soll? Ich habe (sofern es körperlich möglich ist) kein Problem damit, auch in einer Schwangerschaft zu stillen. Mir würde es erstmal reichen, wenn der Zyklus überhaupt wieder in Gang käme. Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Pureheart

von Pureheart am 25.01.2015, 22:13



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