Sehr geehrter Herr Dr. Michelmann, gerne hätte ich ihre Einschätzung zur Polkörperdiagnostik (nicht nach der FISH, sondern nach der „Array-CGH“-Methode!) und der PICSI. Ich schätze ihre Meinung sehr und nachdem unser KiWU - Zentrum diese Diagnostik anbietet und ich aufgrund der sehr geringen Zahl an Spermien, die kryokonserviert sind, vermutlich nicht so viele Versuche haben werde, möchte ich gerne das Optimum im Vorfeld herausholen. Welchen Vorteil, hätte ich durch diese Untersuchungs- bzw. Auswahlmethoden? Vielen herzlichen Dank, mavita
von
Mavita
am 21.10.2014, 13:26
Antwort auf:
Polkörperdiagnostik und PICSI
Hallo Mavita,
beide Techniken kann man anwenden, werden aber in ihrer Aussagekraft und Wirksamkeit kontrovers diskutiert. Es sind Verfahren, die sie selber bezahlen müssen und sollten deshalb nur dann angewendet werden, wenn es in der Vorgeschichte ihrer reproduktionsmedizinischen Behandlungen Hinweise darauf gegeben hat, dass z.B. eine Polkörperdiagnostik angezeigt ist, da man vermuten kann, dass ihre Oozyten womöglich einen genetischen Mangel aufweisen. Im Gegensatz zur Polkörperdiagnose ist die PICSI in ihrer Durchführung relativ einfach. Ob die so selektierten Samenzellen tatsächlich "reifer" sind, wird nicht von jedem so gesehen. In der Reproduktionsmedizin hängt der Erfolg von vielen einzelnen Faktoren ab. So ist es fast unmöglich, einzelnen Parameter eine bestimmte Bedeutung beizumessen. Obwohl mir von hier aus alle wichtigen Details in ihrem Fall fehlen, so würde ich zunächst einmal eine ganz "normale" ICSI empfehlen (aber das ist meine persönliche Meinung). Besprechen sie das weitere Vorgehen auf jeden Fall mit ihrem behandelnden Arzt und folgen sie seinen Empfehlungen.
Viel Glück!
Mit freundlichen Grüßen
HWM
von
Prof. Dr. H. W. Michelmann
am 22.10.2014