Frage: Heparin Prophylaxe

Sehr geehrte Frau Professor Sonntag, seit einem Jahr besteht ein Kinderwunsch. Wir sind 32&31J, gesund und sportlich. Spermiogramm unauffällig.  Ich hatte im März 2016 eine FG, daraufhin wurde eine Lutealsuffizuenz diagnostiziert.  Im zweiten Clomifenzyklus musste ich prophylaktisch ab ES Fragmin 2500 spritzen, Progynova und Progestan einnehmen und hatte eine missed abortion von Zwillingen in der 7. SSW. Das Thrombophiliescreening ergab, dass ich heterozygote Allele für MTHFR habe und einen leicht erhöhten Faktor 8 (154, Referenzbereich 70-150).  Nun habe ich mit einer Puregon Therapie begonnen und soll ggf. wieder prophylaktisch Fragmin 2500 spritzen, diesmal ab positivem SST (Arztwechsel). Können Sie mir sagen, welche Vor- und Nachteile die Heparin Therapie hat? Ist sie bei mir überhaupt notwendig oder kann sie auch zu Blutungen und FG führen? Wann ist der ideale Beginn der Therapie; ab ES oder SST? Vielen Dank für Ihre Hilfe & die vielen hilfreichen Antworten hier im Forum.

von vivy1003 am 23.08.2016, 12:39



Antwort auf: Heparin Prophylaxe

Besten Zeitpunkt und ob überhaupt Effekt ist unklar anhand der bisherigen Studienlage. Natürlich kann es auch zu einer verstärkten Blutungsneigung durch das Medikament kommen, andere Nebenwirkung umfassen bei längerer Anwendung z.B. Knochenschwund - dennoch handelt es sich selbstverständlich um sehr wertvolle und sichere Präparate. Über den Einsatz bei Ihnen sollte Rücksprache mit einem Gerinnungsarzt erfolgen, wegen der exakten Auswirkung der Auffälligkeiten, auch wäre nach der Anamnese für Fehlgeburten und Thombose in Ihrer Familie zu fragen. Nehmen Sie hochdosiert Folsäure ein, wegen eines möglicherweise erhöhten Homocystein?

von Prof. Dr. Barbara Sonntag am 24.08.2016



Antwort auf: Heparin Prophylaxe

Sehr geehrte Frau Professor Sonntag, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Was genau meinen Sie mit Fehlgeburten Anamnese? Ich habe eine Tante mütterlicherseits, die 10 Jahre versucht hat, Kinder zu bekommen, und es erst möglich war, als ihre Gerinnungsstörung diagnostiziert wurde und sie Heparin injizierte. Eine Tante väterlicherseits hat Endometriose und ist deshalb kinderlos. Davon weiß sowohl die Kiwu Klinik, als auch der Gerinnungsarzt. In der KiwuK hat man mir eine erweiterte Diagnose angeboten, mit Uterusspiegelung, Biopsie, immunologischen und weiteren genetischen Tests. Halten Sie diese in meinem Fall bereits für sinnvoll? Ich bin stark verunsichert und habe Angst vor den Nebenwirkungen von Narkose etc. Mein Homocysteinwert wurde nicht gemessen, obwohl ich mehrfach nachgefragt habe. Endokrinologe und KiwuK sagen, Femibion 1 sei ausreichend bzgl der Folsäuresubstitution (800 Mikrogramm). Kann ich prophylaktisch aufgrund der Heterozygotie des MTHFR such mehr einnehmen, ohne den Homocysteinwert zu kennen? Folsäure ist ja hyrophil und wird somit ggf. wieder ausgeschieden, oder? Können Sie ein Medikament empfehlen? Ich bin ES+10T. Vielen, vielen Dank. Sie helfen mir sehr. Herzliche Grüße

von vivy1003 am 24.08.2016, 09:06



Antwort auf: Heparin Prophylaxe

... noch eine kurze Nachfrage zur Folsäure: Welche Dosierung empfehlen Sie pro Tag? Danke!

von vivy1003 am 24.08.2016, 09:11



Antwort auf: Heparin Prophylaxe

Falls erhöhtes Homocystein FS 5 mg und andere B-Vitamine.

von Prof. Dr. Barbara Sonntag am 25.08.2016



Antwort auf: Heparin Prophylaxe

Danke! Soll ich schon vorsorglich FS einnehmen, bis der Wert feststeht? Viele Grüße

von vivy1003 am 25.08.2016, 09:45