Lieber Herr Dr. Bühler
Anamnese:
-Gyn entdeckt ca. 2009 mehrere blaue Knötchen im hinteren Scheidengewölbe- sehr druckdolent
-Auf Anraten von Gyn nehme ich 2009 per sofort Pille im LZZ ein (nahm sie vorher zwecks Verhütung)
-Ergebnis: nach wenigen Monaten beschwerdefrei und Läsionen sind nicht mehr sichtbar
-Allerdings bis heute 4-5 Knötchen (max. 1cm) ertastbar
-Laparoskopie diesen Sommer: Endometrisoe an beiden Ligamenten, Duglas, Blasenumschlagsfalte (Stadium II), keine Obliteration.
-Jetzt 32 Jahre und Kinderwunsch, 4 Zyklen normal probiert, aktuell kurz vor Stimulation für 1. ICSI, da Spermiogramm leicht eingeschr und Angst es zu lange spontan zu versuchen
Empfehlen Sie ALLE Endometrioseherde zwecks Kinderwunsch zu entfernen- also auch jene, welche eine grössere OP nach sich ziehen würden (Scheidendacheröffnung)? Oder habe ich auch so reelle Chancen ss zu werden mit ICSI? Der Darm ist nicht betroffen, da er im Vaginalultraschall frei beweglich ist.
Danke
von
krumpli
am 03.12.2014, 18:22
Antwort auf:
Endometriose und Kinderwunsch
Hallo Krumpeli,
schwierig.
Ob dies mit dem Darm so stimmtr?
Da jetzt der Kinderwunsch an erster Stelle steht, Sie sicher aktive Endometriose haben, ist meine Empfehlung, die ich Patientinnen in solcher einer Situation gebe:
- GnRH-Agonisten Ultra langes Protokoll (für mich 4 Monatspritzen, so dass mindestens 3 Monate keine Eierstockaktivität);dann Stimulation mit rekombinater FSH-LH-Kombination.
Damit werden meiner Erfahrung nach (entspricht auch den "Leitlinien") die besten Schwangerschaftsraten erzielt.
Besprechen Sie dies mit Ihrem Zentrum.
Viel Erfolg,
Ihr
KB
von
Dr. Klaus Bühler
am 04.12.2014
Antwort auf:
Endometriose und Kinderwunsch
Lieber Herr Dr. Bühler
Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Bitte erlauben Sie mir zwei Anschlussfragen.
Ich bin nun bereits in der Stimulation für die 1. ICSI und zwar im Antagonistenprotokoll mit Gonal f. Dieses Protokoll wurde mir nahegelegt, da ich einen sehr hohen AMH-Wert habe. So soll das Überstimulationsrisiko so klein wie möglich gehalten werden. Es ist (auch aufgrund des Überstimulationsrisikos und noch aus anderen Gründen) ein primärer Kryotransfer geplant, sprich, die befruchteten Eizellen werden zunächst einmal eingefroren. In der Zeit bis zum Kryotransfer möchte ich meinem Körper etwas Erholung gönnen und die Visanne durchnehmen (habe sie noch nie eingenommen). Jetzt frage ich mich, ob es nicht noch sinnvoller wäre, vor dem Transfer für 3 Monate in die künstlichen Wechseljahre zu gehen? Was meinen Sie diesbezüglich? Lieber Visanne oder Wechseljahre?
Ich spiele doch auch immer wieder mit dem Gedanken, mir die Knötchen im Fornix posterior operativ entfernen zu lassen (wobei ich auch Angst vor solch einer OP hätte). Wie aktiv die Endometriose da wirklich ist, weiss ich nicht. Auf jeden Fall sind schon seit über sechs Jahren keine blauen Läsionen mehr zu sehen- sondern lediglich Knötchen zu ertasten. Zudem bin ich auch (noch) beschwerdefrei- ganz im Gegensatz zu damals, als die Knoten sichtbar waren. Ich würde die OP primär wegen des Kinderwunsches machen, für welchen ich bis anhin lediglich 4 Monate spontan geübt habe. Ich habe aber einfach Angst, dass eine SS aufgrund der Knötchen im hinteren Scheidengewölbe per se ausgeschlossen ist. Deshalb meine letzte Frage an Sie: Haben Sie in Ihrere Karriere bereits Frauen gesehen, welche trotz Knötchen im posterior ss geworden sind- oder ist das eher ein Ding der Unmöglichkeit?
Danke für Ihre Zeit- ich weiss es wirklich sehr zu schätzen!
von
krumpli
am 05.12.2014, 16:08