Hüftluxation Typ 4 - Zusammhang mit manuellem Wendungsversuch in Schwangerschaft

Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann Frage an Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann Kinderorthopäde

Frage: Hüftluxation Typ 4 - Zusammhang mit manuellem Wendungsversuch in Schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Lohmann, meine Tochter (jetzt 5 Mon) hat eine angeborene luxierte Hüfte rechts Typ 4 nach Graf. Pavlikbandage, Vojta Therapie, geschlossene Reposition Fettweisgips war alles erforglos. Derzeit befinden wir uns in Behandlung zwecks der Overhead Extension, bisher seit 4Wochen. Können Sie mir zu den Erfolgschancen was sagen? Die Ärzte hier halten sich ziemlich zurück und sagen nur, mal funktionierts, mal nicht. Naja, ein Versuch ist es wert. Danach gibt es laut den Ärzten hier (RKU Ulm) nur noch die offene Reposition mit 10Mon. Sind Sie der gleichen Auffassung? Weiter würde mich interessieren, da es definitiv nicht vererbt ist, ob die luxierte Hüfte eventuell durch den manuellen Wendungsversuch in der Schwangerschaft ausgelöst bzw. verschlimmert werden konnte. Die Ärzte hier bestreiten das alle. Sie war zunächst quer gelegen und ab der ca. 25. Woche dann immer Beckenendlage. Besten Dank im Voraus Mit freundlichen Grüßen Kathrin J.

von katka1984 am 26.05.2014, 10:59



Antwort auf: Hüftluxation Typ 4 - Zusammhang mit manuellem Wendungsversuch in Schwangerschaft

Es werden verschiedene Ursachen für die Hüftdysplasie diskutiert: genetische (Vererbung), mechanisch (z.B. Beckenendlage) oder auch hormonelle Ursachen - das ist natürlich bei Ihnen schwer zu beurteilen, welche Ursache hier bei Ihrem Kind vorliegen könnte. Die Behandlung mit der Overheadextension ist eine hervorragende früher häufig durchgeführte Therapie, die wir heute nur noch selten machen müssen. Dennoch kann man nicht mit Sicherheit vorhersagen, ob es ohne Operation funktionieren wird, weil sich möglicherweise Weichtelgewebe in der Pfanne "eingenistet" hat und die Reposition nicht zulässt. Sie sind in besten und erfahrenen Händen im RKU Ulm. Mit freundlichen Grüßen, C. Lohmann

von Prof. Dr. med. Christoph Lohmann am 29.05.2014