Verlassensängste und jetzt zur Tagesmutter

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Verlassensängste und jetzt zur Tagesmutter

Mein Sohn Felix (10 Monate) hat extreme Verlassensangt. Er braucht meine Nähe und möglichst den ganzen Tag Körperkontakt. Wenn er mich nicht sieht, fängt er sofort an zu weinen. Dazu kommt, dass er sich in Kindergruppen mit anderen Babys nicht wohl fühlt und am liebsten nur auf meinem Schoß sitzt oder auf mir herumkrabbelt. Freunde und Bekannte haben mir gesagt, dass sich dieses Verhalten geben würde und so habe ich zugesagt, ab Februar für zwei Tage die Woche zu arbeiten. Felix würde dann zu einer Tagesmutter gehen (von 7.30 bis 15.00), die auch noch ein zwei Monate älteres Mädchen und einen zweijährigen Jungen betreut. Anstatt selbstständiger zu werden, wird Felix Anhänglichkeit immer stärker und er lässt sich nun nicht mehr von Fremden auf den Arm nehmen oder bleibt auch nicht mehr bei Oma und Opa, wenn ich z.B. zum Arzt muss, was bisher kein Problem war. Ich bin verzweifelt, weil der Februar näher rückt und ich nicht glaube, dass sich in Felix Verhalten viel ändern wird. Was kann ich tun, um ihn daran zu gewöhnen, dass Mama auch mal ohne ihn weggehen muss? Wir haben schon eine 3-wöchige Eingewöhnungsphase vereinbart. Kann ich sonst noch etwas machen? Kann es sein, dass Felix noch anhänglicher und ängstlicher wird? Kann er durch die Trennungserfahrung in seiner Entwicklung Schaden nehmen? Maja

Mitglied inaktiv - 08.12.2010, 20:06


Antwort auf: Verlassensängste und jetzt zur Tagesmutter

Hallo Maja, jedes Kind ist individuell und das bedeutet vor allem, dass jedes Kind auf das Kennenlernen seiner Umwelt unterschiedlich reagiert . Manche Kinder sind sehr ängstlich, anderen weniger. Die einen fremdeln mit 8 Monaten, die anderen erst viel später. Geben Sie Felix einfach die Zeit, die er benötigt, um die Eindrücke von bekannt und somit vertraut und unbekannt, gleich für ihn fremd verarbeiten zu können. Es gibt immer wieder Phasen und Schübe, in denen er Sie als verlässliche Mutter ganz dringend braucht. Wenn er die Erfahrung macht, dass Sie in solchen Zeiten intensiv für ihn da sind, dann lässt er auch wieder Freiräume zu, in denen er offen auf Neues zugehen kann. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, denn Sie kennen Ihren Sohn am Besten. Setzen Sie sich nicht selber zeitmäßig unter Druck. Felix hat ganz feine sensible Antennen zu Ihnen, die ihm deutlich zeigen, ob Sie gelassen oder gestresst eine Situation mit ihm durchleben. Je entspannter Sie als Mutter mit der Abgabesituation umgehen, um so lockerer wird Felix. Er kennt auch Sie genau! Spürt er Ihre Anspannung, dann wird er unruhig... Bleiben Sie gelassen und genießen Sie seinen Tagesablauf. Warten Sie in Ruhe ab, welche Entwicklung er in den nächsten 8 – 10 Wochen macht. Besprechen Sie sich noch einmal in Ruhe mit Ihrer Tagesmutter und legen Sie ihr da, dass Ihr Sohn im Augenblick eine sehr sensible Phase durchmacht. Fragen Sie Ihrer Tagesmutter, ob es eventuell möglich ist, sie einmal wöchentlich/ oder alle 14 Tage für 1/2 bis 1 Stunde gemeinsam mit Felix zu besuchen = als lockere Spielzeit gedacht. So könnten Sie sich alle drei ohne Druck näher kennen lernen. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 14.12.2010


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