Betreuung mit 15 Monaten schlecht fürs Kind? (gerne für alle Antworten offen)

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Betreuung mit 15 Monaten schlecht fürs Kind? (gerne für alle Antworten offen)

Hallo Frau Ochel-Mascher, meine Tochter ist 12 Monate alt und ich hatte bisher Elternzeit. Ab Oktober (wenn meine Tochter 14,5 Monate alt ist) hätte ich ein Angebot meines früheren Arbeitgebers für eine 50% Stelle. Ich hatte mir eigentlich weniger Arbeitszeit vorgestellt, aber dafür gibt es momentan keine Stelle. Jetzt tue ich mir schwer mit der Entscheidung, ob ich dies machen soll und hoffe, dass sie mir einen kompetenten Rat geben können, ob dies für meine Tochter nachteilig oder evtl. sogar gut ist. Ich würde zunächst 2 volle Tage und einen halben Tag arbeiten. An den vollen Tagen wäre ich von ca. 7:30 bis 18:00 außer Haus, am halben Tag ca. 7:30 bis 13:00. Für den einen vollen Tag würde mein Mann seine Arbeitszeit auf 80% (also nur 4 Tage die Woche) reduzieren und an diesem Tag unsere Tochter betreuen. Das hat in seiner bisher einmonatigen Elternzeit (im 12. Monat unserer Tochter, im 14. Monat folgt der zweite Monat) hervorragend geklappt, ich war in dieser Zeit öfter den ganzen Tag mit anderen Dingen beschäftigt und er hat die Kleine alleine versorgt. Auch am Wochenende unternimmt er gerne mal alleine einen Nachmittag was mit ihr und ich habe „Auszeit“. Er würde sich über diesen Tag auch freuen und hat eine sehr gute Bindung zu unserer Tocher. An den beiden anderen Tagen wäre die Planung, dass meine Tocher schlafen darf bis ca. 9:30 (ist ein Langschläfer), dann mein Mann (arbeitet Gleitzeit) mit ihr frühstückt und sie dann zu seiner Mutter bringt. Dort würde ich sie nach meiner Arbeit abholen, also einen Tag erst abends und einen Tag mittags. Auch meine Mutter wohnt in der Nähe und würde evtl. einen halben Tag übernehmen, so dass unsere Tochter dann einen vollen Tag bei meiner Schwiegermutter wäre und einen halben Tag bei meiner Mutter. Insbesondere zur Schwiegermutter hat sie schon recht viel Kontakt, sie kommt seit Monaten einen Nachmittag pro Woche und betreut sie, damit ich zuhause etwas erledigen kann (allerdings bin ich da fast immer zuhause und somit doch in ihrer Nähe, wenn auch nicht immer für sie sichtbar). Auch am Wochenende sehen sie sich öfter mal. Sie freut sich immer, wenn eine der Omas an der Tür klingelt und hat noch nie geweint, wenn diese sie mitnehmen zum Spazieren gehen o.ä. Im Frühjahr müsste ich über 3 Monate andere Zeiten arbeiten, nämlich halbtags jeden Nachmittag von Mo. bis Fr. Dann wäre mein Mann an 2 Nachmittagen durch die 80% Regelung bei ihr, an einem weiteren durch einen halben Tag Urlaub, den er pro Woche in dieser Zeit nehmen würde und an zwei weiteren Nachmittagen käme sie wieder zu den Omas. Jetzt meine Fragen: Ist eine solche Betreuung für mein Kind sinnvoll oder denken sie, dass dies zuviel Trennung von der Mama ist? Ich tue mir mit der Entscheidung hierfür momentan schwer, mein Mann findet die Regelung super und befürwortet es, dass ich wieder 50% arbeiten gehe. Die Zeit, die mein Mann unsere Tochter betreut, sehe ich als großen Vorteil für sie, da ich denke, dass dies der Bindung zum Vater gut tun wird und mein Mann ja schließlich auch ein Recht auf Zeit mit seiner Tochter hat. Aber er würde natürlich nicht auf 80% reduzieren, wenn ich nicht arbeiten gehe, da dies schon finanziell wenig Sinn macht. Auf weniger als 80% kann er nicht reduzieren, das macht sein Arbeitgeber nicht mit. Mit der Zeit bei den Omas tue ich mir schwerer, weil ich nicht weiß, ob dies zuviel Trennung von der Mama ist. Ich weiß, dass sie gerne zu den Omas geht, aber einen ganzen Tag hatten wir bisher ja auch noch nicht (außer einen Testtag, der außer lautem Weinen vor dem Mittagsschlaf gut geklappt hat). Fänden sie die Aufteilung auf 2 Omas ok oder sollte sie besser immer zur gleichen Oma gehen? Denken sie, dass ich mit dieser Regelung meinem Kind schade und das Arbeiten lieber bleiben lassen sollte? Ich habe in anderen Antworten von ihnen schon gelesen, dass sie eine Betreuung durch die Eltern in den ersten 3 Lebensjahren bevorzugen. Meinen sie damit jeden Tag der Woche oder fänden sie unsere Aufteilung ok? Bei uns wären es jetzt zusätzlich zu Mama und Papa 1,5 Tage durch die Omas. Ist dies zuviel für ein 15 Monate altes Kind? Oder denken sie sogar, dass für ihre Entwicklung eine Betreuung durch eine Kinderkrippe oder Tagesmutter mit noch weiteren Kindern besser wäre für diese Tage als alleine bei der Oma zu sein? Ich muß diese Arbeit nicht unter allen Bedingungen annehmen, es ist allerdings ein sehr attraktives Angebot, das ich so schnell nicht wieder bekomme. Aber wenn ich meinem Kind oder unserer Beziehung zueinander damit schade, lasse ich das sein. Mein Kind geht vor! Manchmal denke ich aber auch (und v.a. mein Mann ist davon überzeugt), dass unserer Tochter ein bißchen Abwechslung zu immer nur Mama auch gut tun würde. Für ihre absolut ehrliche Meinung hierzu wäre ich ihnen sehr dankbar wie auch zu Tipps, wo ich sonst noch etwas über die Auswirkungen einer solchen Betreuung auf Kinder diesen Alters erfahren könnte (gibt es Studien o.ä.?)! Ich muss meinem AG nämlich sehr bald Bescheid geben, ob ich die Stelle annehmen möchte. Vielen Dank für ihre Geduld für diese lange Schilderung und viele liebe Grüße!

von Michels am 14.08.2013, 15:29


Antwort auf: Betreuung mit 15 Monaten schlecht fürs Kind? (gerne für alle Antworten offen)

Hallo Michels, gehe ich recht in der Annahme, dass Ihre Kleine zu beiden Omas eine bereits gute Bindung aufgebaut hat? Sie lässt sich von beiden trösten und ablenken? Wenn dies so ist, dann steht einer Betreuung mit Unterstützung der Omas nichts im Wege. Wenn diese dann noch in Ihrem eigenen Haushalt gelingen könnte, ohne dass Ihre Tochter aus der gewohnten Umgebung müsste, sollten Sie das vorgesehene Betreuungs-Modell ausprobieren. Beide Omas könnten dann Ihre gleichranige Beziehung zum Enkelkind genießen und ausbauen. Zeigt sich nach einer längeren Zeit, dass das Omamodell nicht gut im eigenen Haushalt gelingt, dann können Sie und Ihr Mann sich immer noch gemeinsam nach einer qualifizierten Tagesmutter umschauen. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 17.08.2013


Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Betreuung bei Krankheit der Mutter

Guten Tag, ich habe einen 9 Monate alten Sohn und würde gern wissen, wer mir helfen kann, wenn ich mal krank bin? Mein Mann kann es leider nicht und Familie ist nicht in der Nähe. Mfg


Re: Betreuung mit 15 Monaten schlecht fürs Kind?

Vielen Dank für ihre Antwort! Die Betreuung würde aber nicht in unserer Wohnung stattfinden, das würden auch die Omas nicht wollen. Unser Kind wäre bei den Omas zuhause. Dort hat sie aber auch schon Zeit verbracht und einige Spielsachen vor Ort, die sie sehr gerne hat und nur von den Omas kennt. Würden sie diese Betreuung trotzdem befürworten? Od...


Betreuung ab 12 Monate

Liebe Frau Ochel-Mascher, unser Sohn wird Anfang Dezember 12 Monate alt, ich werde aller Voraussicht nach ab Januar für 20 Wochenstunden (an 3 Tagen/Woche) wieder arbeiten. Die Eingewöhnung soll im Dezember beginnen. Wir haben für ihn einen Platz in einer Tagesgroßpflegestelle (2 Erzieherinnen : 6-8 Kinder) bei uns hier im Haus. Aufgrund der We...


Betreuung bis nach 16 Uhr......

Hallo, mein Sohn ist 13 Wochen alt. Wir haben aber schon einen Pflegenestplatz. Ab einem Jahr wird er diesen Platz in Anspruch nehmen. Dies ist über einen privaten Träger, daher haben wir eine mögliche Betreuung bis 19 Uhr. Dies benötigen wir auch, da mein Mann Schichtarbeit hat und wenn ich wieder arbeiten gehe, werde ich an drei Tagen die Wo...


Betreuung durch die Oma

Hallo, meine Tochter ist 9 Monate alt und ein arges Mamakind. ab Februar gehe ich wieder 2 volle Tage (8std pro Tag) arbeiten und.bringe meine kleine (dann 1 Jahr alt)zu meinen Eltern. Sie versteht sich generell gut mit beiden und wir sind mindestens. 1x pro Woche einen Tag bei ihnen. Ich habe die kleine auch schon 2-3mal für 2-3 Std allein dort...


Betreuung in der Kur

Meine Jungs (Zwillinge) sind 20Monate und wir fahren im Jan.zur Mutter Kind Kur. Ich habe etwas Bauchweh,da sie Fremdbetreuung garnicht kennen und sie sehr an mir hängen (und ich an ihnen :) Ich habe dort heute telefonisch nachgefragt ob es da so eine Art Eingewöhnung gibt. Leider nicht. Bei der Hausführung sehen sie alles,das war´s dann. Ansc...


Betreuung lieber durch Oma, "normale" oder "flexible" Krippe?

Sehr geehrte Frau Ochel-Mascher, zuerst einmal vielen Dank für Ihr Beratungsangebot! Meine Situation ist folgende: Momentan bin ich mit meinem ersten Kind in Elternzeit. Es ist ein sehr fröhlicher Junge, der viel lacht und tagsüber auch Fremden gegenüber relativ aufgeschlossen ist. Nur Abends/Nachts geht ohne mich gar nichts, da kann ihn, we...


Betreuung Kindergarten noch warten nach Katastrophenkur?

Hallo, War leider dieses Jahr im Juni auf einer Mutter-Kind Kur. Leider hatte mich das Haus falsch informiert und meine Kinder wurden mir bereits am ersten Tag regelrecht aus der Hand gerissen. ZWILLINGE 3Jahre Da sie zuvor nie fremdbetreut waren natürlich eine Katastrophe. Leider auch überhaupt keine Eingewöhnung und dann hätten sie gleich den g...


Au Pair - Mädchen als zusätzliche Betreuung, wenn Kita-Öffnungszeiten zu kurz?

Liebe Frau Ochel-Mascher, mein Sohn ist 4einhalb Monate alt und wir sind uns unsicher, wie wir die Betreuung ab dem Kita-Start gestalten können. Meine Elternzeit läuft bis Ende April 2016. Danach möchte ich Teilzeit weiter arbeiten und der Kleine soll in die Kita (oder Tagesmutter, auch da wissen wir noch nicht genau...). Das Problem: ich arb...


Betreuung durch Oma

Hallo, ich habe im Moment ein großes Problem mit der Bindung meines Sohnes. Mein Sohn ist mittlerweile fast 18 Monate alt, das erste Jahr bin ich bei ihm komplett zu Hause geblieben. Erst nach dem 12. Monat bin ich dann wieder Arbeiten gegangen leider meisst die ganze Woche von früh bis spät. Mittags bin ich immer zuhause und abends dann ab 1...