Hallo Frau Ochel-Mascher, meine Tochter ist 12 Monate alt und ich hatte bisher Elternzeit. Ab Oktober (wenn meine Tochter 14,5 Monate alt ist) hätte ich ein Angebot meines früheren Arbeitgebers für eine 50% Stelle. Ich hatte mir eigentlich weniger Arbeitszeit vorgestellt, aber dafür gibt es momentan keine Stelle. Jetzt tue ich mir schwer mit der Entscheidung, ob ich dies machen soll und hoffe, dass sie mir einen kompetenten Rat geben können, ob dies für meine Tochter nachteilig oder evtl. sogar gut ist. Ich würde zunächst 2 volle Tage und einen halben Tag arbeiten. An den vollen Tagen wäre ich von ca. 7:30 bis 18:00 außer Haus, am halben Tag ca. 7:30 bis 13:00. Für den einen vollen Tag würde mein Mann seine Arbeitszeit auf 80% (also nur 4 Tage die Woche) reduzieren und an diesem Tag unsere Tochter betreuen. Das hat in seiner bisher einmonatigen Elternzeit (im 12. Monat unserer Tochter, im 14. Monat folgt der zweite Monat) hervorragend geklappt, ich war in dieser Zeit öfter den ganzen Tag mit anderen Dingen beschäftigt und er hat die Kleine alleine versorgt. Auch am Wochenende unternimmt er gerne mal alleine einen Nachmittag was mit ihr und ich habe „Auszeit“. Er würde sich über diesen Tag auch freuen und hat eine sehr gute Bindung zu unserer Tocher. An den beiden anderen Tagen wäre die Planung, dass meine Tocher schlafen darf bis ca. 9:30 (ist ein Langschläfer), dann mein Mann (arbeitet Gleitzeit) mit ihr frühstückt und sie dann zu seiner Mutter bringt. Dort würde ich sie nach meiner Arbeit abholen, also einen Tag erst abends und einen Tag mittags. Auch meine Mutter wohnt in der Nähe und würde evtl. einen halben Tag übernehmen, so dass unsere Tochter dann einen vollen Tag bei meiner Schwiegermutter wäre und einen halben Tag bei meiner Mutter. Insbesondere zur Schwiegermutter hat sie schon recht viel Kontakt, sie kommt seit Monaten einen Nachmittag pro Woche und betreut sie, damit ich zuhause etwas erledigen kann (allerdings bin ich da fast immer zuhause und somit doch in ihrer Nähe, wenn auch nicht immer für sie sichtbar). Auch am Wochenende sehen sie sich öfter mal. Sie freut sich immer, wenn eine der Omas an der Tür klingelt und hat noch nie geweint, wenn diese sie mitnehmen zum Spazieren gehen o.ä. Im Frühjahr müsste ich über 3 Monate andere Zeiten arbeiten, nämlich halbtags jeden Nachmittag von Mo. bis Fr. Dann wäre mein Mann an 2 Nachmittagen durch die 80% Regelung bei ihr, an einem weiteren durch einen halben Tag Urlaub, den er pro Woche in dieser Zeit nehmen würde und an zwei weiteren Nachmittagen käme sie wieder zu den Omas. Jetzt meine Fragen: Ist eine solche Betreuung für mein Kind sinnvoll oder denken sie, dass dies zuviel Trennung von der Mama ist? Ich tue mir mit der Entscheidung hierfür momentan schwer, mein Mann findet die Regelung super und befürwortet es, dass ich wieder 50% arbeiten gehe. Die Zeit, die mein Mann unsere Tochter betreut, sehe ich als großen Vorteil für sie, da ich denke, dass dies der Bindung zum Vater gut tun wird und mein Mann ja schließlich auch ein Recht auf Zeit mit seiner Tochter hat. Aber er würde natürlich nicht auf 80% reduzieren, wenn ich nicht arbeiten gehe, da dies schon finanziell wenig Sinn macht. Auf weniger als 80% kann er nicht reduzieren, das macht sein Arbeitgeber nicht mit. Mit der Zeit bei den Omas tue ich mir schwerer, weil ich nicht weiß, ob dies zuviel Trennung von der Mama ist. Ich weiß, dass sie gerne zu den Omas geht, aber einen ganzen Tag hatten wir bisher ja auch noch nicht (außer einen Testtag, der außer lautem Weinen vor dem Mittagsschlaf gut geklappt hat). Fänden sie die Aufteilung auf 2 Omas ok oder sollte sie besser immer zur gleichen Oma gehen? Denken sie, dass ich mit dieser Regelung meinem Kind schade und das Arbeiten lieber bleiben lassen sollte? Ich habe in anderen Antworten von ihnen schon gelesen, dass sie eine Betreuung durch die Eltern in den ersten 3 Lebensjahren bevorzugen. Meinen sie damit jeden Tag der Woche oder fänden sie unsere Aufteilung ok? Bei uns wären es jetzt zusätzlich zu Mama und Papa 1,5 Tage durch die Omas. Ist dies zuviel für ein 15 Monate altes Kind? Oder denken sie sogar, dass für ihre Entwicklung eine Betreuung durch eine Kinderkrippe oder Tagesmutter mit noch weiteren Kindern besser wäre für diese Tage als alleine bei der Oma zu sein? Ich muß diese Arbeit nicht unter allen Bedingungen annehmen, es ist allerdings ein sehr attraktives Angebot, das ich so schnell nicht wieder bekomme. Aber wenn ich meinem Kind oder unserer Beziehung zueinander damit schade, lasse ich das sein. Mein Kind geht vor! Manchmal denke ich aber auch (und v.a. mein Mann ist davon überzeugt), dass unserer Tochter ein bißchen Abwechslung zu immer nur Mama auch gut tun würde. Für ihre absolut ehrliche Meinung hierzu wäre ich ihnen sehr dankbar wie auch zu Tipps, wo ich sonst noch etwas über die Auswirkungen einer solchen Betreuung auf Kinder diesen Alters erfahren könnte (gibt es Studien o.ä.?)! Ich muss meinem AG nämlich sehr bald Bescheid geben, ob ich die Stelle annehmen möchte. Vielen Dank für ihre Geduld für diese lange Schilderung und viele liebe Grüße!
von Michels am 14.08.2013, 15:29