Frage: verlustangst

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, meine Tochter ist 8 Monate alt und sehr auf mich fixiert. Sie schläft nur bei mir ein, möchte zu mir wenn es ihr schlecht geht und möchte sowieso immer zu mir auch wenn sie bei jemand anderem auf dem Arm ist. Bis vor ein paar Tagen war sie auch ein super gelauntes Baby, sehr fröhlich. Wir hatten sie bei der Oma gelassen um mal ein wenig freie Zeit zu haben, waren in der Nähe, dass was sein sollte, wir schnell zurück sind. Die Oma sieht sie ca. alle zwei Wochen für mal eine halbe Stunde oder mal zwei Stunden. Sie war auch seit Monaten nicht mehr bei ihr alleine. Dann war es so, dass sie nach 45 Minuten nörgelig wurde und dann nur noh weinte. Sie weinte als ob sie Angst hätte. Wir brauchten ca. 10,15 Minuten wieder zurück. Seitdem ist sie sehr nörgelig und weint oder nörgelt wenn ich aus dem Raum gehe. Hat diese Stunde bei der Oma etwas in ihr ausgelöst, dass sie jetzt Angst hat, ich könnte sie verlassen? Und falls ja, was bedeutet das für sie? Ist das Vertrauen in mich gestört und kann ich darauf hoffen, dass sie in ein paar Wochen wieder die alte ist?

von annSophie2016 am 25.09.2016, 19:24



Antwort auf: verlustangst

Liebe A., trauen Sie Ihrer Tochter einfach zu, dass sie durchaus in der Lage ist, sich mit mehreren Bezugspersonen "anzufreunden" und damit zurecht zu kommen. Mindestens Papa, Oma, Opa. Sie tun ihr keinen Gefallen, wenn Sie sie völlig auf sich fixieren. Es ist ein nomaler Prozess, dass sie bei anderen auch mal weint, und man muss dann nicht gleich so hochfliegende Begriffe wie "Verlustangst" bemühen. Viel besser ist es, wenn Sie auch mal wieder ohne Kind eine Zeit für sich genießen und Kraft tanken für den anstrengenden Alltag. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 26.09.2016