Psychisches Problem Ein- und Durchschlafen

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Psychisches Problem Ein- und Durchschlafen

Meine Tochter, 22 Monate, schläft in der Krippe problemlos in 5 Min. ein. Zuhause dauert es meistens 20 min. dtl. länger. Wir hatten schon ein Schlafprogramm von Anna Walhlgreen durchgezogen. Der Erfolg blieb nur sehr kurz. Unser Kind hatte phansiche Angst, wenn sie im Gitterbett bleiben musste, nach Stundenlangem Schreien, schlief sie durch Erschöpfung ein. Wir haben sie dann ins große Bett gelegt mit einer Matratze auf dem Boden. Da unser Kind nachts extrem unruhig schläft, fällt sie öfters mal aus dem Bett. Ein Bettgitter geht auch nicht, da klettert sie darüber. Sie braucht so extrem meine Nähe. Deshalb schläft sie die halbe Nacht bei uns im Bett, wenn sie weint u.sich nicht mehr beruhigen lässt. Ich gehe arbeiten und brauche auch etwas Schlaf. Mir gefällt die Variante nicht, da ich sehr wenig schlafe, weil sie ständig auf mir liegt, mich im Schlaf festhält, umklammert,... Lasse ich sie alleine in ihrem Bett, dann ist sie oft 1-3 Std. wach und ich muss 10-15 mal zu ihr rüber. Ich habe Bedenken, dass sie sich wieder bis zum Erbrechen reinsteigert, wenn ich sie alleine ein- und auch weiter und durchschlafen lasse. Jetzt legen wir uns zum Einschlafen mit ihr hin und nach ca. 3 Stunden kommt sie schon. Kann ich meine Tochter psychisch verletzen, wenn ich wieder knall hart so ein Durch- und Einschlafprogramm durchziehe? Oder ist es normal, dass es Kinder gibt, die einfach die Mama nachts brauchen, um glücklich zu sein? In der Krippe klappt es, bei Oma und anderen Personen nicht. Nur Mama und Papa, oft aber auch nicht mal Papa schaffen es. Ich bin oft am Ende meiner Kräfte und frage mich, ob ich mich damit abfinden soll oder ob ich konsequent noch einmal die Sache anders angehe. Ich möchte nicht, dass sie wieder stundenlang schreit, sich erbricht,... zudem bleibt sie dann nicht mehr im Bett liegen und protestiert an der Türe bis sie umfällt, weil sie nicht mehr kann. Es war immer ein riesen Kampf. Danke für Ihre Hilfe.

von Wirbelwinde123 am 03.03.2015, 19:29



Antwort auf: Psychisches Problem Ein- und Durchschlafen

Liebe W., da ist wohl in der Vergangenheit einiges durcheinander geraten und nicht gut gelaufen. Aus der Ferne kann ich Ihnen keinen konkreten Rat geben und kann Ihnen nur empfehlen, das alles mit Ihrem Kinderarzt zu besprechen oder mit einer speziellen Beratungsstelle für Kinder mit Schlafstörungen. Ihr Kind braucht jetzt wohl erst mal Sicherheit und konsistentes Verhalten der Eltern, damit das "Chaos" wieder endet. Vielleicht kann Ihnen auch unser kinderpsychologisch geschulter Kinderarzt Dr.Posth einen sinnvollen Rat geben. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 03.03.2015



Antwort auf: Psychisches Problem Ein- und Durchschlafen

Bitte tu deinen Kind nich nochmal so ein Schlafprogramm an. Du hast doch gesehen, dass es nichts bringt. Den Knacks kann es jetzt schon weghaben. Gib ihm unbedingt die Nähe, die es braucht. Schlafen ist ein REIFUNGSPROZESS, da kann man nichts trainieren. Tut mir leid, muss echt mit dem Kopf schütteln, wenn ich so etwas lese. Vampirchen

von Vampirchen am 03.03.2015, 19:34



Antwort auf: Psychisches Problem Ein- und Durchschlafen

Du hast sie längst psychisch verletzt. So eine Ablehnung und stundenlanges schreien lassen bis zum erbrechen oder bis zur Erschöpfung geht an keinem Menschen spurlos vorbei!

von keinnamemehrfrei am 03.03.2015, 19:47



Antwort auf: Psychisches Problem Ein- und Durchschlafen

Furchtbar dein Kind sucht deine Nähe und du bekommt so eine Reaktion. Lass ihn zu euch ins bett und erspart euch damit nachts das gerenne und das Theater. Vorallem wenn das kind so schreit das es schon erbricht.

von Tweety2014 am 03.03.2015, 20:05



Antwort auf: Psychisches Problem Ein- und Durchschlafen

Ich glaube, es bringt nichts, sich nun Vorwürfe zu machen, was war. Es ist wichtig, die Zukunft anders und besser zu gestalten. Was habt Ihr denn für Bettgeh-Rituale? Ist der Abend ruhig und immer gleich gestaltet? Gebt Ihr ihr das Gefühl, dass alles gut ist? Dass sie ruhig werden und schlafen kann? Man sollte in sich selbst reinhören, wenn man das Kind hinlegt. Geht es mir gut? Bin ich gerade ruhig oder eher selbst aufgewühlt, rastlos, ungeduldig? Wenn Du selbst keine Ruhe hast wirst Du auch Deiner Tochter nicht die Ruhe vermitteln können, die sie braucht, um loszulassen und in den Schlaf zu finden. Vielleicht fühlt sie sich in der Krippe einfach eher geborgen, weil sie da noch nie so lange schreien musste? Ihr solltet daran arbeiten, dass sie diese negative Schrei-Erfahrung verarbeiten kann. Vielleicht wirklich mit ihr drüber reden, sie zum Einschlafen kuscheln, fest halten etc. Es gibt auch Kinder, die im Schlaf wirklich viel Nähe brauchen. Ich kenne es aus dem Umfeld auch. Kinder, die tagsüber gar nicht so die Kuschler sind aber nachts an der Mutter kleben wie ein Kaugummi. Das muss man dann sensibel so lösen, wie es für alle Beteiligten gut und richtig ist. Dazu gehörst Du, die Du auf Arbeit musst - dazu gehört aber auch Dein Kind. Und irgendwie müsst Ihr einen für alle angenehmen Kompromiss finden.

von m0nika am 03.03.2015, 21:49



Antwort auf: Psychisches Problem Ein- und Durchschlafen

Ich glaube euer Problem ist es, das ihr im Gegensatz zum Kind nicht unterscheiden könnt KiGa/Daheim. In der Betreuung sind wohl fast alle Kinder "anders" als daheim. Unser zB schläft bei der Tagesmutter auch sofort alleine ein - ABER, da zieht die Gruppendynamik. Alle Kinder schlafen zusammen, alle haben sie dort ein festes Ritual, und sie wissen, Mama ist nicht da.... Zuhause dagegen braucht man einfach Mama - Punkt. Schaut auch mal ob ihr abends wirklich ein festes Ritual bekommt. Unser zB schaut jetzt seit einiger zeit abends immer Sandmännchen. Einige schreien zwar jetzt, sch.. Fernsehen, aber egal. Ich halte nichts vom absoluten Fernsehe-Verbot bei Kindern, fernsehen gehört zum heutigen Leben dazu. Und bei uns ist das Thema Einschlafen seitdem um Welten besser. Nach dem Sandmännchen wird der Fernseher ausgemacht, wir legen uns ZUSAMMEN ins Bett und innerhalb weniger Minuten schläft er. Er weiß ganz genau, Sandmännchen bedeutet Feierabend, es geht ins Bett. Das geht soweit, das wenn er alleine schaut und ich bin nicht pünktlich da wenn Sandmännchen vorbei ist, das er dann "meckert". Schlaf-Programme sind echt das allerletzte. Und IMO nur erfunden worden von völlig überforderten "Experten" welche meinen so ihr Unvermögen besser kompensieren zu können. Wenn die nicht funzen, dann haben halt die Eltern alles falsch gemacht. Für mich gehören diese Schlaf-Programme, wie auch das ein oder andere was sonst so an "Erziehungs-Richtlinien" geben wird, durchaus in den bereich Mißhandlungen. Kein Kind gleicht einem anderen, schon alleine das sollte einem sagen, das "Programme" eben nicht auch für jedes Kind zutreffen können. Mein Rat also, schaut wie es bei euch klappt wenn ihr es mal mit einem festen Abend-/Einschlafritual daheim versucht. Laßt euch zeit dabei. Und schaut, was genau ist für euch das richtige. Und löse dich los von dem was in der KiGa klappt - dort herrschen ganz andere "Rahmenbedingungen". Die kannst du daheim nicht schaffen, also sehe die für sich. Wie es auch euer Kind macht.

Mitglied inaktiv - 03.03.2015, 22:19



Antwort auf: Psychisches Problem Ein- und Durchschlafen

Schade das diese traurige Nachricht nicht alle hier erreicht hat.

von keinnamemehrfrei am 03.03.2015, 22:29



Antwort auf: Psychisches Problem Ein- und Durchschlafen

Vielen lieben Dank für all eure Rückmeldungen. Ja.ihr habt so recht...unser Kind erbrach immer schon.nach u.während der Mahlzeiten.neue Situationen u.schlafen. Wir waren deswegen auch bei ärzten.Heilpraktiker u.Osteophaten.die fanden das einschlaf u.durchschlaf Programm gut. wir haben es aber nach 2 Nächten abgebrochen.wir fanden es auch zu schlimm.der Druck von außen war sehr groß.die schlafKlinik haben wir auch nie betreten. Unser Kind bekommt ganz viel liebe u.Zuneigung u.viel zeit.wir haben immer dasselbe Ritual u.Abendprogramm. sie weint nicht mehr.geht gerne ins Bett.schläft halt nur 9 bis 10 Stunden maximal.braucht 1 stunde 19 uhr bis 20 Uhr zum einschlafen.wir liegen mit ihr hin.nachts darf sie immer so ca. 22 Uhr zu uns ins Bett. Sie wacht ca.10x jede Nacht auf.manchmal ist sie 1 bis 3 Stunden wach.morgens kommt sie zwischen 5 und 6 uhr. Mittags schläft sie 1 stunde. Das sind schon Wahnsinns Erfolge. Wir möchten eben nicht nochmal so ein schlafprogramm mitmachen.deswegen hab ich nachgefragt. Wir lieben unser Kind u.wollen es auf keinen Fall psychisch verletzen. Ihr und uns geht es gut.wir erzählen unserem Umfeld jetzt auch nicht mehr soviel, um den Druck raus zunehmen.es ist wie es ist.sie braucht halt einfach länger.dafür ist sie sonst in ihrer Gesamtentwicklung sehr gut u.im oberen Bereich.jedes Kind hat Stärken u.Schwächen.und unser Kind einfach noch ein schlafProblem. Danke für eure Rückmeldungen

von Wirbelwinde123 am 12.03.2015, 19:58



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