Lieber Herr Dr. Busse,
unser kleiner Sohn (3 Monate alt) hat hin und wieder eine verschniefte Nase. Unsere Hebamme meinte, ein paar Tropfen Muttermilch in die Nase (oder auch Nasentropfen für Säuglinge) würden helfen. Nun hat mein Mann Sorgen, dass, sofern das Baby dabei liegt (die paar Male in den letzten Tagen, wo ich ihm die Tropfen gegeben habe, lag er jeweils), sei dies gefährlich, da so Flüssigkeit in die Lunge gelangen könne, was zu einer Embolie führen könne. Nun hat er mich mit seinen Sorgen angesteckt. Was sagen Sie dazu?
Vielen Dank und beste Grüße!
von
Brumcia
am 04.10.2015, 00:18
Antwort auf:
Muttermilch in verstopfte Nase - gefährlich?
Liebe B.,
so können weder Nasentropfen noch Muttermilch in die Lunge gelangen. Statt Muttermilch würde ich aber zu Kochsalznasentropfen raten, und abschwellende Babynasentropfen bitte nur wenn es nicht anders geht.
Alles Gute!
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch hier: Kindergesundheit.
von
Dr. med. Andreas Busse
am 04.10.2015
Antwort auf:
Muttermilch in verstopfte Nase - gefährlich?
Hallo,
das ist kein Problem. Die Muttermilch und auch Nasentroüfen werden auch geschluckt wenn sie aus der Nase kommen. Mundraum und Nasenraum laufen ja hinten im Rachen zusammen. Das sind also keine getrennten Wege, und Flüssigkeiten werden geschluckt, Luft eingeatmet.
Wenn man sich "verschluckt" gerät etwas Flüssigkeit oder Nahrung in die oberen Atemwege und wird wieder ausgehustet. Das wird deinem Baby auch schon passiert sein und wird ihm noch gefühlte weitere 1000000 mal passieren und ist nichts bedrohliches.
Zur Lungenembolie: eine Lungenembolie ist der Verschluss eines Blutgefäßes in der Lunge. Nachdem die Blutgefäße keine direkte Verbindung zu dem Atemwegssystem haben, kann es natürlich durch verschlucken nicht zu einer Lungenembolie kommen.
Abgesehen davon: Wenn es so gefährlich wäre dem Baby bei Schnupfen etwas in die Nase zu träufeln, wären sämtliche Hersteller von Babynasentropfen schon hinter Gitter. An denen könnten nämlich ganz genau so wie eingeträufelte Muttermilch rein theoretisch auch "verschlucken".
Vorsichtig wäre ich aber mit abschwellenden Nasentropfen. Nicht wegen dem "verschlucken" sondern weil sie die Schleimhäute reizen und austrocknen und auf längere Zeit auch zur Gewöhnung führen können. D.h. die Nasenschleimhaut schwillt dann erst recht an. Abschwellende Nasentropfen bitte nur bei richtigem Schnupfen und auf Anraten des Arztes.
LG Inge
von
IngeA
am 04.10.2015, 07:18
Antwort auf:
Muttermilch in verstopfte Nase - gefährlich?
Inge hat ja alles Wichtige schon geschrieben. Ich möchte nur noch einen "Mütterrat" dalassen: Bitte nicht immer gleich ans Schlimmste denken. Ich weiß, das ist bei so kleinen Kinderchen wirklich manchmal sehr schwer. Weil sie noch so unbeholfen sind und alles. Aber gerade was Muttermilch betrifft so gilt die Regel: Die darf überall rein - außer in die Ohren!
Vertrau auf Dein Gefühl. Das wird mit der Zeit immer besser werden und der Unsicherheit weichen, wenn Du es zulässt. Es werden immer wieder Situationen kommen, in denen Du unsicher bist. Da sollte man keine Angst haben, Hilfe zu suchen. Aber es ist im Alltag ein unbeschreibliches Gefühl auf sich vertrauen zu können. Keine Angst, das wird wirklich stetig besser, je größer das Kind ist!
Alles Gute.
von
m0nika
am 04.10.2015, 09:06
Antwort auf:
Muttermilch in verstopfte Nase - gefährlich?
Vielen Dank für die ausführlichen und beruhigenden Antworten!
von
Brumcia
am 08.10.2015, 21:23