Sehr geehrtes Expertentam! Mein Sohn ist nun 2 1/2 Jahre alt und bringt mich an den Rand meiner Kräfte. Er hat immer wieder nächtliche Schreiattacken, manchmal täglich, dann wieder wochenlang gar nicht. Und meist um die selbe Zeit, immer gegen 1 Uhr. Es beginnt mit einem grellen Schrei oder mit einem lautem "Mama"-Ruf, dann fängt er an zu weinen und das Schreien ist richtig hysterisch. Manchmal kniet er dabei im Bett, manchmal liegt er. Manchmal sind die Augen weit aufgerissen, manchmal sind sie zu. Versucht man ihn anzufassen, wehrt er sich und fängt noch mehr an zu Schreien. Er liegt oft mit dem Gesicht nach unten oder zur Seite und mit angezogenen Beinen im Bett und überstreckt sich dann während dem Schreien immer wieder (also die angezogenen Beine werden ruckartig ausgestreckt, so verharrt er dann kurz und dann zieht er sie wieder an). Es sieht für mich aus, als ob er Schmerzen hat. Jegliche Beruhigungsversuche scheitern. Das Ganze dauert zwischen 5 Minuten und einer 1/2 Stunde. Dann hört er auf und schläft ganz normal weiter. Oft hilft ihm ein Schluck kaltes Wasser und er beruhigt sich sofort, ein andermal hilft nichts. Er wirkt auf mich während der Attacke nicht richtig wach und abwesend, ist jedoch zum Teil ansprechbar. Wenn ich ihn frage ob er Schmerzen hat, sagt er immer "nein". Wenn ich ihn am nächsten Morgen frage was los war oder ob er heute nacht geweint hat, sagt er auch "nein", kann sich also vermutlich nicht daran erinnern. Nun schläft er seit einer Woche nachts sehr ruhig und tief und hat KEINE nächtlichen Schreiattacken, aber dafür bekommt er tagsüber ähnliche Anfälle. Es ist nun immer nachmitags oder früh abends und es gibt 2 verschiedene Varianten. 1. Er ist schon müde und es wäre Zeit für den Mittagschlaf, wir sind aber garade auswärts oder noch unterwegs. Oder es ist früher abend, wir sind draussen und er will nicht reingehen. Dann fängt er an bockig zu werden, zerrt mich an der Hand in eine Richtung, wenn ich dann dahin gehe, will er wieder in die andere Richtung, ... irgendwann fängt er dann erst an zu weinen und dies geht dann in hysterisches Schreien über. Er ist nicht zu beruhigen und man kann ihm nichts rechtmachen. Z.B. sagt er er will getragen werden, heb ich ihn dann noch, will er sofort wieder runter, nur um dann zu schreien, dass er wieder noch will ... und das wiederholt sich immer wieder - eben mit unterschiedlichen Sachen. Egal was ich mache, er beruhigt sich nicht. Manchmal fängt auch seine Nase an zu bluten, weil er sich so aufregt. Es dauert zw. 15 und 45 Minuten, bis er wieder ganz bei Sinnen ist. Ich hab den Eindruck, dass er sich des Geschehenen bewusst ist und er sich deshalb schlecht fühlt. Danach will er immer von mir gehalten werden und sucht Nähe. (Trotzanfall?) 2. Ich lege ihn zum Mittagschlaf ganz normal hin und er schläft auch schnell ein. Nach 30-45 Minuten ruhigem Schlaf wacht er schreiend auf und ist nicht zu beruhigen. Verhält sich genau so, wie ich es oben "nachts" beschrieben habe. Er schläft dann meistens nochmals ein und kann sich später wenn ich ihn frage nicht daran erinnern. (Nachtschreck am Nachmittag?) Er ist sonst ein sehr braves, liebes und folgsames Kind. Er ist für sein Alter sprachlich, geistig und motorisch schon sehr weit entwicklelt und kann viele Sachen besser/früher als Gleichaltrige. Er zeigt sonst keinerlei auffälliges Verhalten, ist nicht aggressiv o.ä., nie krank, hat kein Fieber und auch sonst keine Beschwerden. Er zahnt allerdings gerade, und hat in letzter Zeit sehr viele neue Sachen gelernt (Entwicklungs- und Wachstumschub). Ausserdem hat er seit 2 Wochen keinen Schnuller mehr. Kann es sich bei den Anfällen nachts und bei Nr. 2 Nachmittags um den Nachschreck handeln? Kann man dagegen irgendetwas machen? Ist bei Nr. 1 nachmittags davon auszugehen, dass es sich um "Wut- bzw. Trotzanfälle" handelt? Kann ich dagegen irgendetwas machen? Wie kann ich das Kind schneller beruhigen? Sind diese Schreiattacken in dem Alter normal oder Grund zur Sorge? Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus!
Mitglied inaktiv - 20.10.2014, 00:31